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Feierliche Lichterprozession und Rosenkranzgebet:Mit der Fatima-Madonna durch die Straßen Kölns

In feierlicher Lichterprozession sind am Sonntagabend viele Gläubige singend und betend durch die Kölner Innenstadt gezogen und haben sich damit an der Initiative „Deutschland betet Rosenkranz e. V.“ beteiligt.
Datum:
7. Okt. 2024
Von:
Newsdesk/bto
In feierlicher Lichterprozession sind am Sonntagabend viele Gläubige singend und betend durch die Kölner Innenstadt gezogen und haben sich damit an der Initiative „Deutschland betet Rosenkranz e. V.“ beteiligt. Zuvor hatte Erzbischof Woelki in der Minoritenkirche dazu aufgerufen, für den Frieden in der Welt zu beten.

Im Mittelpunkt stand die Friedensbotschaft von Fatima und welchen Beitrag jeder Einzelne beim Thema Frieden leisten kann. Zu einer Gebetsstunde in der Minoritenkirche, die der Vorsitzende des Deutschen Lourdesvereins, Domkapitular Monsignore Markus Hofmann leitete, hatte erstmals die Initiative „Deutschland betet Rosenkranz e. V.“ eingeladen. Im Anschluss feierte Erzbischof Rainer Maria Woelki ein Pontifikalamt, dem sich unmittelbar eine Lichterprozession mit Statio an der Mariensäule auf dem Gereonsdriesch anschloss.

Vor rund 1500 Teilnehmern – Junge und Alte, Familien mit Kindern aller Altersstufen und Menschen im Rollstuhl sowie viele Priester, die eine besondere Marienfrömmigkeit pflegen – sprach der Kardinal hier ein Weihegebet und empfahl das Erzbistum neu der Fürsprache Mariens. Wörtlich betete er: „Wir weihen uns ihrem makellosen Herzen, auf dass wir dich, unseren Herrn und Gott, lieben, wie sie dich geliebt hat: aus ganzem Herzen, aus ganzer Seele, aus all unseren Kräften. Ihr weihen wir unsere Familien, ihrem mütterlichen Schutz empfehlen wir unser Volk.“

Neugotische Stele aus Dankbarkeit errichtet

Gleichzeitig erinnerte Domkapitular Hofmann an das vor 170 Jahren von Papst Pius IX. verkündete Dogma der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria. Er wies darauf hin, dass in dessen Folge nur wenige Jahre später diese neugotische Stele mit persönlicher Unterstützung des seligen Adolf Kolping und der von ihm gegründeten Gesellenvereine als ein Zeugnis der Dankbarkeit von Kölns Katholiken für dieses Dogma errichtet worden ist. Dicht gedrängt scharten sich die Menschen um die mit weißen Rosen geschmückte Heilige am Fuße dieses steinernen Denkmals. Messdiener hielten Marienbanner in den Händen, und die längst hereingebrochene Dunkelheit erhellten die vielen, vielen flackernden Kerzen der Prozessionsteilnehmer.

Überwältigt von großer betender Menschenmenge

Manfred Benkert, der Gründer von „Deutschland betet Rosenkranz e. V.“ zeigte sich überwältigt von der großen Resonanz der Kölner, die das Anliegen dieser Initiative, nämlich an einem öffentlichen Ort den Rosenkranz zu beten und damit auch außerhalb des Kirchenraums ein sichtbares Zeichen zu setzen, unterstützten. Und so dankte Benkert allen, die gekommen waren, um sich im Geiste der Botschaft von Fatima zu versammeln und für den Frieden in der Welt zu beten. Er berichtete davon, dass diese Idee vor drei Jahren in Altötting entstanden sei, er diese Marienstatue in Fatima erworben habe, seitdem mit ihr durch ganz Deutschland reise, pro Jahr 30.000 Kilometer zurücklege und sich demnächst auch der Apostolische Nuntius in Deutschland dieser Initiative anschließe, um mit Rosenkranz-Betern in Berlin zum Brandenburger Tor zu ziehen.

Minoritenkirche bis auf den letzten Platz gefüllt

Wie sehr die Menschen Kraft aus diesem Gebet beziehen, war bereits zuvor in der Minoritenkirche sichtbar geworden. Bis auf den letzten Platz gefüllt war das Gotteshaus; überall verharrten die Menschen in sich gekehrt, manche knieten auf dem nackten Boden. Die Gründe, diesem Gebet Raum im eigenen Leben zu geben, sind so vielfältig wie die Menschen selbst: um Maria zu verehren oder um Fürsprache in einem wichtigen Anliegen zu erbitten, um sich Gott nahe zu fühlen, an Jesus zu denken oder auch an einen geliebten Menschen. Andere wollen mit dem Gebet des Rosenkranzes einfach in sich selbst zur Ruhe kommen. Für sie gehört es zu ihrer alltäglichen Glaubenspraxis und bedeutet spirituelle Energiequelle, Tankstelle in alltäglicher Betriebsamkeit. 

Zerstörung und Leid in der Ukraine und in Nahost

Das Vertrauen auf die Kraft des Gebetes in friedlosen Zeiten griff Kardinal Woelki im Anschluss in seiner Predigt auf und betonte, wie sehr sich die Welt nach Frieden sehne. Stattdessen: „Krieg und Gewalt, wohin man schaut.“ 120 Millionen Menschen seien auf der Flucht, in 92 Ländern der Erde würden Konflikte gewaltsam ausgetragen. Er sprach von seinen Erlebnissen in der Ukraine vor ein paar Wochen und wie sehr sich die Bilder von Zerstörung und Leid in Lemberg, Butscha und anderswo in seine Seele eingebrannt hätten. „Keine Familie, die nicht von diesem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands betroffen ist.“ Und er erinnerte an die 1200 Toten und 240 Geiseln des Terroraktes der Hamas vor genau einem Jahr im Heiligen Land und an einen Krieg, der sich immer mehr ausweite. 

Auch wenn dieses Ausmaß an Vernichtung die eigene Ohnmacht deutlich mache, dürften Christen darauf vertrauen, dass Buße und Gebet das Leben zum Guten wenden könnten, hielt er dagegen. „Allein mit Parolen, Demonstrationen und Waffen lässt sich kein Frieden schaffen“, sagte Woelki wörtlich. Und das habe nichts mit Realitätsfremdheit zu tun. „Frieden kommt allein aus der Hinwendung zu Gott.“ Weiter argumentierte der Kardinal: „Nur wo Gott sich mitteilt, anerkannt und verehrt wird, kann Friede wachsen und bestehen. Friede mit Gott, im eigenen Herzen und untereinander – das gehört zusammen.“ Er appellierte, sich glaubend für Gott zu öffnen – wie Maria, die Gott in ihrem Leben aufgenommen, ihr Leben auf ihn hin ausgerichtet und ihr alles Entscheidendes „Fiat“ gesprochen habe. Sie als die Königin des Friedens gelte es anzurufen, um Hilfe von oben zu bitten.

Der Friede Gottes, so Woelki, wolle unser aller Herz erfüllen. „Reißen wir die Türen unseres Herzens weit auf für Christus, damit er in uns lebt und wirkt. Eifern wir Maria nach“, rief er den Menschen in der Minoritenkirche entgegen, „dann wird Gott auf ihre Fürsprache unsere Bitte um Frieden erhören. Richten auch wir – wie sie – unser Leben auf Gott aus, um seinen Willen zu tun. Nur so finden wir Frieden und können diesen Frieden in unsere Familie, Gesellschaft, Kirche und Welt tragen.“

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