Martinslicht und Martinsgans
Köln. Als der Soldat Martin aus Tours einem armen Bettler am Stadttor von Amiens begegnete, herrschte strenger Winter. Martin hatte lediglich seine Waffe und seinen Mantel bei sich. Trotzdem zeigte er Mitleid mit dem armen Mann, teilte seinen Mantel mit dem Schwert und gab dem Bettler eine Mantelhälfte. 2016 wäre Martin 1.700 Jahre alt geworden. Er zählt heute zu den populärsten Heiligen in der katholischen Kirche.
Mit Martinszügen und Martinsfeuern wird am Vorabend des 11. November an den heiligen Martin erinnert. Es ranken sich zahlreiche Legenden und Mythen um das Leben des Heiligen, der sich nach seinem Militärdienst taufen ließ, Priester wurde und später zum Bischof geweiht wurde.
Im Mittelalter trennte der Martinstag den Herbst vom Winter. Es begann die vorweihnachtliche Fastenzeit, sodass am Vorabend die Ernte und der erste Wein der Saison aufgetischt wurden. Hinzu kam eine wirtschaftliche Bedeutung: Der 11. November stellte das Ende des bäuerlichen Wirtschaftsjahres dar. Die Bauern mussten Pacht an ihre Lehnsherren zahlen. Das taten manche in Form einer Martinsgans. Andere veranstalteten zum „Jahreswechsel“ ein Festmahl mit einer Martinsgans für die Knechte und Mägde, die ihre Saison hinter sich hatten und den Hof verließen.
Die Gans kommt in zahlreichen Legenden rund um den heiligen Martin vor. Es heißt, Martin hätte sich bei seiner Wahl zum Bischof in einem Gänsestall versteckt, wurde jedoch durch das Gänsegeschnatter verraten und musste das Amt gegen seinen Willen antreten.
Ab 1900 verlor der Tag seine ökonomische Bedeutung. Die Besinnung auf den Namenspatron belebte
das Brauchtum neu. Im Zentrum stehen seitdem die Mantelteilung sowie die Martinsfeuer. Das
Martinsfeuer oder auch Martinslicht zeigt symbolisch, wie Martins gute Tat Gottes Erbarmen in die
Dunkelheit brachte. Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich aus dem Brauch der Martinsfeuer der
Brauch der Martinszüge. Häufig führt ein als römischer Soldat verkleideter Reiter den Martinszug
an; Kinder mit selbstgebastelten Martinslaternen folgen. Dabei werden Martinslieder gesungen, die
die Geschichte des Heiligen erzählen. Das mitmenschliche Helfen steht im Zentrum der Martinszüge.
Martin wird als „Ikone der Nächstenliebe“ verehrt.
Das Erzbistum Köln hat eine besondere Beziehung zum heiligen Martin. Severin, Erzbischof von
Köln, soll durch den Gesang von Engeln erfahren haben, dass sein Freund Martin bei Tours gestorben
war. Severins Vertrauter, der Archidiakon, merkte sich Tag und Stunde und erfuhr später, dass
Martin tatsächlich um diese Zeit gestorben war.
In diesen Tagen werden in zahlreichen Gemeinden des Erzbistums Köln Martinsfeuer, Martinszüge und andere Aktionen zu dem Heiligen veranstaltet.
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