Der Kirchen­recht­ler Pro­fessor Dr. Win­fried Aymans ist am 6. August im Al­ter von 87 Jah­ren ver­storben. Das Erz­bistum Köln ge­denkt mit Dank­bar­keit eines über­zeugten Pries­ters und heraus­ragen­den Leh­rers des Ka­nonischen Rechts, der sich Zeit seines Le­bens und Wir­kens eng mit dem Erz­bistum ver­bunden wusste.

Aymans, 1936 in Bonn ge­boren, stu­dierte 1956 bis 1962 Ka­tho­lische Theo­logie in Bonn, München und Köln. 1962 wur­de er im Ho­hen Dom zu Köln zum Priester ge­weiht. Das kanonistische Li­zentiat er­warb Aymans 1967, ein Jahr spä­ter wurde er zum Dok­tor des Ka­noni­schen Rechts pro­moviert. 1970 ha­bili­tierte er sich im sel­ben Fach.

Ab 1971 hatte Aymans den Lehr­stuhl für Kirchen­recht an der Theo­logischen Fa­kultät Trier inne, 1975 wech­selte er in seine Heimat­stadt Bonn als Pro­fessor und Di­rektor des Kirchen­recht­lichen Se­minars der Ka­tholisch-Theo­logischen Fakul­tät der Uni­versität Bonn. 1978 wur­de er auf den Lehr­stuhl für Kirchen­recht an der Lud­wig-Maxi­milians-Uni­versität Mün­chen be­rufen, den er bis zu seiner Emeri­tierung im Jahr 2003 inne­hatte und maß­geblich profilieren konnte.

Zu den Schwer­punkten seines Wer­kes zähl­ten neben dem Be­mühen, das Kirchen­recht kon­sequent theo­logisch grund­zu­legen und im Sin­ne einer „Theo­logie des Kirchen­rechts“ ent­sprechend aus­zu­legen, vor allem das Ver­fassungs- und Ver­einigungs­recht der Kirche. Da­bei wusste er sich dem II. Vati­kanischen Kon­zil und der Lehre von der Kirche als Com­munio ver­bunden, die er in un­zähli­gen Bei­trägen kirchen­recht­lich zu ent­fal­ten suchte. Unter Aymans zahl­reichen Pub­likatio­nen ragt das neu kon­zipierte vier­bändige Lehr­buch „Kano­nisches Recht“ heraus (1991, 1997, 2007, 2013).

Bis zu­letzt hat sich Win­fried Ay­mans als em­eritierter Pro­fessor immer wie­der in ak­tuelle kirch­liche Dis­kussionen ein­ge­bracht. In An­er­kennung seiner Ver­dienste wurde er im Jahr 1985 zum päpst­lichen Ehren­prä­laten, 2001 zum Apos­tolischen Pro­tonotar ernannt.