Kardinal Meisner feiert seinen Abschied
Mit einer Feier im Kölner Gürzenich und einem Pontifikalamt im Kölner Dom hat Kardinal Joachim Meisner sein 25-jähriges Ortsjubiläum und seinen Abschied als Erzbischof gefeiert. Über tausend geladene Gäste waren in den Fest-Saal des Gürzenichs gekommen. An der Verabschiedungsfeier nahmen Kardinäle und Bischöfe aus dem In- und Ausland teil. Moderator Stephan Kulle führte durch das abwechslungsreiche, zweistündige Programm.
Die Chöre und Bläser der Dommusik sorgten für die passende musikalische Begleitung. Eine Bilder-Show nahm die Gäste mit auf die Reise zu den Themen: Joachim Kardinal Meisner, Leben im Erzbistum Köln, Köln und die Welt, sowie Großveranstaltungen. In kleinen Interviews wurden langjährige Mitarbeitende und herausragende Persönlichkeiten im Erzbistum Köln vorgestellt, wie zum Beispiel Domkapellmeister Prof. Eberhard Metternich. Durch die Sängerinnen und Sänger der Dommusik wurden zum Schluss - als „menschlicher Zeitstrahl“ - die 25 Jahre visualisiert, die der Alt-Erzbischof in Köln verbracht hat.
Im Anschluss an die Feier im Gürzenich ging es geschlossen zum Dom, in dem mit mehreren tausend Besuchern das Pontifikalamt gefeiert wurde. Unter anderen waren auch NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) und ihre Stellvertreterin, die Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) sowie weitere Vertreter der Landesregierung gekommen. Zu Beginn des Gottesdienstes dankte Meisner dem "Heiligen Volke Gottes". Er habe im Kölner Dom nie vor leeren Bänken die Heilige Messe feiern müssen, sagte er. "Ihr seid mit mir durch dick und dünn gegangen."
In seiner Predigt rief er die Gläubigen auf, ein Leben mit Gott zu führen. Wo der Mensch in Anbetung niederkniee, werde er geheiligt. "Eine Gemeinschaft, eine Gemeinde, eine Familie, die miteinander betet, hält zusammen und bleibt zusammen." Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch würdigte Kardinal Meisner im Anschluss an das Pontifikalamt als "unbeirrbaren Zeugen Christi und sdeiner Kirche".
Ein letztes Mal durfte Alt-Erzbischof Joachim Kardinal Meisner bei diesem Fest-Gottesdienst - mit Genehmigung des Domkapitels - auf dem bischöflichen Stuhl, der Kathedra, Platz nehmen. Normalerweise muss diese nach der Emeritierung für den Nachfolger freigehalten werden. Für seinen Abschied durfte aber noch einmal alles beim Alten bleiben. Sein Wappen, das an einem Pfeiler über dem Bischofsstuhl hängt, wird erst in diesen Tagen abmontiert.
Im Maternushaus gab es mit geladenen Gästen noch einen gemütlichen Ausklang des Festtages. Auf die Frage, was er nach seiner Verabschiedung noch machen werde, antwortete Kardinal Meisner: „Ich gehe nach Hause, mache mir ein Kölsch auf und lege die Beine hoch.“
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