Köln. Im Rah­men eines feier­lichen Gottes­dienstes im Kölner Dom haben 58 Religions­lehrer­innen und Religions­lehrer die „Missio Canonica“ er­halten. Am Diens­tag, 2. Mai, über­reichte Erz­bischof Rainer Maria Kar­dinal Woelki den Neu-Beauf­tragten ihre Ur­kunden. Die Missio ist ne­ben der staat­lichen Lehr­befähi­gung die kirch­liche Grund­lage, um an Schulen katho­lische Reli­gions­lehre unter­richten zu dürfen. Für ihren Ein­satz in der Be­glei­tung jun­ger Men­schen auf der Suche nach Sinn und Ant­wor­ten dank­te Kar­dinal Woelki den Religions­lehrer­innen und Religionslehrern.

Religions­unterricht als lebens­nahe Chance

In seiner Pre­digt machte der Erz­bischof darauf auf­merk­sam, dass schon im alten Rom Kritik am Bil­dungs­wesen geübt wurde. Er zi­tierte den Philo­sophen Seneca: „Nicht für das Leben, son­dern für die Schule ler­nen wir.“ So - und nicht an­ders herum, wie oft ver­wendet - laute näm­lich der Aus­spruch des an­tiken Ge­lehr­ten. Dem gegen­über sprach Kar­dinal Woelki von der lebens­nahen Chance des Reli­gions­unter­richtes: „Als zu­künf­tige Reli­gions­lehrer und Reli­gions­lehrer­innen haben Sie die wunder­bare Auf­gabe, dass Sie in Ihrem Unter­richt Fragen von exis­ten­zieller Be­deutung be­han­deln dürfen. Sie dürfen jun­gen Men­schen Pers­pek­tiven der Lebens­bewäl­tigung aus dem Glauben heraus aufzeigen.“

Der Gottes­dienst mit Über­reichung der Ur­kunden war Höhe­punkt eines Be­sinnungs­tages. Dieser star­tete mit einem geist­lichen Im­puls von Sr. Edith Kürpick, Prio­rin der Gemein­schaft von Jeru­salem an Groß St. Martin. Unter dem Titel „Für­chte dich nicht …, ich habe dich beim Namen ge­rufen“ (Jes, 43,1) tau­schten sich die Teil­nehmen­den über die Be­sonder­heit des Reli­gions­lehrer­daseins zwischen Beruf und Berufung aus.

Ins­gesamt unter­richten im Erz­bistum Köln mehr als 5100 Lehrer­innen und Lehrer mit kirch­licher Bevoll­mächti­gung das Fach Katho­lische Religionslehre.