Persiflagewagen im Kölner Rosenmontagszug:Ist das lustig oder geht im Karneval wirklich alles?
Ist das lustig oder geht im Karneval wirklich alles?
Sehr geehrter Herr Kuckelkorn,
sehr geehrter Herr Michelske,
nein; es ist weder lustig, noch geht im Karneval alles. Und: natürlich geht es im Karneval um Überzeichnung, kritische Auseinandersetzung, Persiflage und das bis zur Schmerzgrenze.
Darum geht es - wo ist die Schmerzgrenze?
Laut Presse haben Sie, Herr Michelske, bei der Vorstellung der Wagen im Kölner Rosenmontagszug zu dem obigem Motiv geäußert, der Wagen solle Missbrauch in der Kirche weltweit anprangern. „Was dort mit Menschen gemacht worden ist, mit Missbrauch und Vergewaltigung, schadet auch den Menschen, die sich dort (in der Kirche) ehrenamtlich einbringen.“ Das Statement von Ihnen teile ich zu 100%. Als Vater von 2 Söhnen darf ich sagen, dass Missbrauch nicht scharf genug aufgeklärt und verurteilt gehören und alles Menschenmögliche getan werden muss, dass sich Solches in unserer Kirche nie wiederholt.
Das Motiv des Wagens prangert aber nicht einzelne Menschen, Täter oder die Kirche an. Durch die Aufschrift auf dem Beichtstuhl „Jesus liebt dich" wird Jesus, also Gottes Sohn, direkt mit dem Missbrauch in Verbindung gebracht. Es wird suggeriert, dass Jesus selbst im Beichtstuhl sitzt und den Messdiener durch Handzeichen dort hineinziehen will; zumindest wird Jesus hier instrumentalisiert. Jesus war nicht nur Mensch, sondern ist für immerhin ca. 2,5 Mrd. Christen der Sohn Gottes - er ist nach unserem Glauben Gott.
Als Amtsleiter und damit auch verantwortlicher für Medien & Kommunikation im Erzbistum Köln und als normaler Christ muss ich zu diesem Motiv Stellung beziehen.
*Wenn man dem Sohn Gottes ein Mitverschulden an den schrecklichen Missbrauchstaten, die auch und gerade in der katholischen Kirche geschehen sind, unterstellt, ist eine Grenze überschritten, die mit keinem Grund der Welt zu rechtfertigen ist.
„FasteLOVEnd - Wenn Dräum widder blöhe": Unter diesem wunderbaren Motto steht die diesjährige Karnevalssession in Köln. Sie, sehr geehrter Herr Kuckelkorn sagen dazu. ,,Das neue Motto bietet viel Raum für Fantasie, und ich bin sicher, 2025 werden zumindest im Kölner Karneval alle Träume wahr."
Wenn der oben beschriebene Mottowagen unsere Träume wiederspiegeln soll, wird mir nicht nur um den Karneval angst und bange.
Gerne können wir uns über den Sachverhalt persönlich austauschen.
Mit freundlichen Grüßen
Frank Hüppelshäuser
Amtsleitung
Aktuelle Nachrichten aus dem Erzbistum Köln
Pressemitteilungen
Alle Pressemitteilungen des Erzbistums Köln finden Sie im Pressebereich.
Suche innerhalb der News
Service und Kontakt
Service und Kontakt
Pressekontakt
Geschäftszeiten
Pressekontakt
Geschäftszeiten
Mo-Do: 8.30 - 17 Uhr
Fr: 8.30 - 14 Uhr
Erzbistum Köln
Newsdesk