Intensive Diskussion des Diözesanpastoralrats
Bergisch Gladbach/Bensberg. Am 11. und 12. November traf sich der Diözesanpastoralrat im Kardinal Schulte Haus in Bensberg. Die Sitzung war vor dem Hintergrund aktueller Probleme und künftiger Herausforderungen im Erzbistum von intensiven Diskussionen geprägt.
Unter der externen Moderation von Eberhard Stahl ging es am Freitag um eine kritische Bestandsaufnahme: Die spannungs- und konfliktbelastete Situation wurde offen und persönlich in einer respektvollen Atmosphäre angesprochen. Themen waren u.a. das laufende Ermittlungsverfahren der Kölner Staatsanwaltschaft gegen Kardinal Woelki, das jüngste Statement und die fehlende Kommunikation der Kölner Bischöfe zu ihrem Abstimmungsverhalten auf der Versammlung des Synodalen Wegs.
Das vom Moderator erbetene Meinungsbild zur weiteren Arbeitsfähigkeit des Gremiums spiegelte die breit gefächerte Stimmungslage der Delegierten. Am Ende des Tages vereinbarte das Gremium mit deutlicher Mehrheit die anstehenden Sachfragen – trotz aller Irritationen und Konflikte – weiter zu besprechen. Einige Mitglieder kündigten an, am zweiten Tag nicht teilzunehmen. Dies wurde mit Respekt aufgenommen.
Am Samstag befasste sich der DPR zuerst mit dem Thema Gemeindeteams. Im Erzbistum soll ermöglicht werden, die Verantwortung für das kirchliche Leben vor Ort an Gemeindeteams zu übertragen. Vera Krause und Frank Reintgen von der Diözesanstelle für den Pastoralen Zukunftsweg stellten den Mitgliedern des DPR eine Analyse der bisherigen Erfahrung mit Gemeindeteams in mehreren Pilotprojekten vor. Diese sollen künftig dynamisch und unter Beteiligung der Akteure vor Ort sowie mit professioneller Unterstützung entwickelt und aufgebaut werden. Damit soll den unterschiedlichen Situationen vor Ort Rechnung getragen werden. In einem Votum unterstützte der DPR einstimmig den Vorschlag, den sich Kardinal Woelki ausdrücklich zu eigen machte.
Ein weiteres wichtiges Thema war die Rechtsform zukünftiger Pastoraler Einheiten im Erzbistum. Ende 2022 sollen die Zuschnitte der rund 60 Pastoralen Einheiten feststehen, über deren Rechtsform wird aber erst später entschieden. Dazu schlug Msgr. Markus Bosbach einen konkreten Entscheidungsweg vor. Wichtig ist, dass dieser von einer hohen Partizipation, Transparenz und Verbindlichkeit geprägt ist. So soll eine breite Akzeptanz erreicht werden. Der Vorschlag wurde einstimmig bei zwei Enthaltungen angenommen, Kardinal Woelki stimmte umgehend zu.
In der Abschlussrunde kam noch einmal die besondere Polarität dieser Sitzung zur Sprache: Auf der einen Seite die erheblichen Irritationen, die nicht beseitigt werden konnten. Auf der anderen Seite aber auch die engagierte Zusammenarbeit zum Wohle der Menschen im Erzbistum Köln.
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