Neue Koordinierungsstelle mit Sitz in Köln hat ihre Arbeit aufgenommen:Inklusive Flutopferhilfe für Menschen mit Behinderung
Vier Monate nach der verheerenden Flutkatastrophe an Erft, Sieg und Ahr sind die Folgen noch immer sicht- und vor allem spürbar. Eine Personengruppe unter den Betroffenen, die bislang kaum im Fokus der Öffentlichkeit stand, sind Menschen mit Behinderung. Das Katholische Stadtdekanat Köln hat darum gemeinsam mit der Integrativen Kirchengemeinde St. Georg in der Kölner Südstadt und der Behindertenseelsorge des Erzbistums Köln das „Koordinationsbüro Inklusive Flutopferhilfe“ geschaffen. Koordinator Michael Schmidt hat jetzt seine Arbeit aufgenommen.
Erste Einsätze und Unterstützung in den Flutgebieten
Seine ersten Besuche und Gespräche in den betroffenen Gebieten hat Schmidt bereits hinter sich. Dabei geht es nicht nur darum, sich selbst ein Bild von der aktuellen Lage vor Ort zu machen, sondern auch darum, vorhandene Strukturen und Netzwerke kennen zu lernen und die Arbeit für Menschen mit Behinderung zu bündeln.
„Welche Hilfen kann ich erwarten? Was zahlt die Versicherung? Wann kann ich wieder nach Hause zurück und mein ‚normales‘ Leben weiterleben? Wo bleibe ich in der Zwischenzeit? Und was soll ich machen, wenn mein Haus abgerissen wird und ich umziehen muss?“: Bei Fragen wie diesen will Schmidt helfen – direkt, aktiv oder vermittelnd, in jedem Fall aber unbürokratisch und niedrigschwellig.
Ein traumatherapeutisches Netzwerk aufbauen
Die Hilfe für traumatisierte Menschen ist eines der Hauptanliegen der Inklusiven Flutopferhilfe. „Wir stehen jetzt noch ganz am Anfang, aber wir wollen so rasch wie möglich ein traumatherapeutisches Netzwerk aufbauen“, erklärt Michael Schmidt.
Dabei geht es nicht nur darum, qualifizierte Therapeutinnen und Therapeuten zu finden, die Gebärdensprache beherrschen, sondern auch darum, gebärdensprachkompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Seelsorge sowie in sozialen Einrichtungen für eine traumatherapeutische Zusatzqualifizierung zu gewinnen.
„Wir müssen einfach helfen“
„Die schrecklichen Bilder von der Flut wird niemand vergessen. 180 Menschen haben ihr Leben verloren, zehntausende sind betroffen – für uns als Christen ist es keine Frage, dass wir da einfach helfen müssen“, sagt Stadtdechant Msgr. Robert Kleine. „Es ist ein Akt der Solidarität und vor allem der Mitmenschlichkeit und Nächstenliebe. Menschen mit Behinderung brauchen jetzt Hilfe und Unterstützung, die auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist. Ich freue mich, dass es mit Hilfe von Stiftungen und engagierten Karnevalisten unserer Stadt gelungen ist, diese neue Koordinationsstelle rasch einzurichten und auszustatten. Das ist ein Zeichen gelebter Solidarität.“
Rudger von Plettenberg, Geschäftsführer des Gesamtverbandes der katholischen Kirchengemeinden der Stadt Köln, hebt die gute Kooperation und schnelle Hilfsbereitschaft hervor: „Ich freue mich, dass es gelungen ist, unkonventionell, mit verschiedenen Partnern in dieser Katastrophe Menschen Hilfe anbieten zu können, die im normalen Alltag schon mit vielen Einschränkungen leben müssen“ .
Bewährte Zusammenarbeit und Netzwerke
„Es hat sich vieles ganz schnell und sehr gut zusammengefügt, um diese Stelle einrichten zu können. Die seit vielen Jahren bewährte Zusammenarbeit unserer Seelsorge für Menschen mit Hörbehinderung und der Kämpgen-Stiftung hat hier den Anfang gemacht“, betont der Initiator und Leiter des Diözesanzentrums St. Georg, Pfarrer Dr. Hermann-Josef Reuther. „Die jeweilige Vernetzung beider Einrichtungen hat dann dazu geführt, dass Trägerschaft und Finanzierung sowie Stellenbeschreibung und Personalfindung so schnell erfolgen konnten. Es ist schon toll zu erleben, dass so etwas so schnell und unkompliziert möglich ist.“
Auch Initiatorin Dr. Juliane Mergenbaum, Leiterin des Referats Behinderten- und Psychiatrieseelsorge im Erzbistum Köln, hebt die gute Zusammenarbeit auf allen Ebenen hervor: „Es hat sich in dieser aktuellen Situation wieder gezeigt, wie wichtig gut funktionierende Netzwerke sind – und ein solches haben wir in unserem Arbeitsfeld Gott sei Dank“, sagt die an St. Georg tätige Hörbehindertenpädagogin.
Träger der neuen Stelle ist der Gesamtverband der katholischen Kirchengemeinden der Stadt Köln, der Rechtsträger des Stadtdekanats. Für eine gesicherte Finanzierung und die Ausstattung gab es großherzige Unterstützung durch die Kämpgen-Stiftung, die Marga und Walter Boll-Stiftung, die Kurt & Maria Dohle-Stiftung sowie die Roten Funken.
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