Hoher Besuch aus Tibet zu Gast im Kölner Dom
Köln. Weihbischof Dr. Dominikus Schwaderlapp hat am Montag den XVII. Karmapa, Ogyen Trinley Dorje, in der Kölner Kathedrale begrüßt. Der heute 28-jährige Lama gilt als die Zukunftshoffnung der Tibeter und wird nach dem Dalai Lama als bedeutendster Vertreter des Buddhismus verehrt. Bei seinem ersten Aufenthalt in Europa war der Karmapa am 2. Juni Gast des Erzbistums Köln. Nach einem Treffen mit Diözesanadministrator Dr. Stefan Heße und einem Vortrag in der Katholischen Hochschule in Köln wurde er über die Dächer des Kölner Doms geführt. Weihbischof Schwaderlapp überreichte dem hohen Gast eines der ältesten Baustücke des Kölner Doms, ein Trachit-Stück vom Drachenfels.
Der XVII. Karmapa ist das Oberhaupt einer der wichtigsten Linien des Tibetischen Buddhismus.
Das spirituelle Oberhaupt der tibetischen Karma-Kagyü-Tradition ist bis heute der erste und einzige
Lama, der sowohl vom XIV. Dalai Lama als auch von der chinesischen Regierung offiziell anerkannt
wird. Geboren in Ost-Tibet in einer einfachen Nomadenfamilie, wurde er mit 7 Jahren in seinem
Hauptkloster in Tsurphu nahe der tibetischen Hauptstadt Lhasa inthronisiert. Die chinesischen
Behörden haben ihn früh ins Visier genommen, darauf hoffend, dass er sich zum
„patriotischen“ Diener der chinesischen Interessen in seinem besetzten Heimatland
entwickelt. Doch zum Jahrtausendwechsel Ende 1999 entkam der damals Vierzehnjährige seinen
Bewachern.
Den Spuren von zahlreichen tibetischen Flüchtlingen folgend, gelang ihm die Flucht über die
Pässe des Himalaya nach Nepal und weiter nach Indien. Er gilt als die Zukunftshoffnung der Tibeter.
Der heute 28-jährige Lama wurde in Indien offiziell als Flüchtling anerkannt und besitzt dort
dauerhaftes Aufenthaltsrecht. Er lebt in unmittelbarer Nähe zum XIV. Dalai Lama an dessen indischen
Exilsitz in Dharamsala und pflegt eine sehr enge Beziehung zum spirituellen Oberhaupt der Tibeter.
Der Karmapa unterstützt den sogenannten "mittleren Weg" des Dalai Lama im Dialog mit China, hält
sich jedoch von der aktiven Politik weitgehend fern. Seinen Fokus legt er mehr auf die praktische
Umsetzung der buddhistischen Grundsätze von Weisheit und Mitgefühl, etwa im tatkräftigen Engagement
in den Bereichen der Nachhaltigkeit, des Umweltschutzes angesichts der Klimaveränderung oder der
Sorge um soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit der Geschlechter. Sein Interesse gilt deshalb
auch besonders der Umweltpolitik in Deutschland und den Erfahrungen der christlichen Kirchen in
sozial-caritativen Fragen. Davon erhofft er sich neue Impulse für die Tibeter.
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