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Köln. Die Goldene Kammer an St. Ursula ist wieder für Besucherinnen und Besucher zugänglich. Die im 17. Jahrhundert errichtete Schatzkammer sowie barockes Beinhaus an der Basilika der Kölner Stadtpatronin ist das größte Beinhaus nördlich der Alpen. „St. Ursula ist ein Schatz, ein Juwel, und die Goldene Kammer ist der Diamant darin“, sagte Dr. Dominik Meiering, der leitende Pfarrer im Seelsorgebereich Köln-Mitte bei der Wiedereröffnung. Nach mehrjähriger Pause wurde die Konservierung und Restaurierung im Frühjahr 2022 wieder aufgenommen. Der erste Bauabschnitt, die Restaurierung der Nordseite, ist nun erfolgreich beendet und die für einige Jahre ausgebauten Schädel, Gläser und Borden sind wieder eingefügt. Die Bearbeitung erfolgte unter der Projektleitung von Erzdiözesankonservatorin Dr. Anna Pawlik und unter fachlicher Begleitung durch Diplom-Restaurator Marc Peez vom LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland.
In aufwändigen Verfahren, teilweise unter Einsatz modernster Lasertechnologie, wurde das goldene Schnitzwerk gereinigt, ausgebessert und die wenigen schnitzerischen Ergänzungen dem gealterten Zustand der originalen Vergoldung optisch angepasst. „Die größte Herausforderung war, erst einmal einen Überblick zu gewinnen, weil es unglaublich viele Einzelteile sind. Wir mussten 170 Einzelteile sichten, den Zustand feststellen und überlegen: was muss man machen, wie lange dauert das?“, so Restauratorin Dorothee Fobes-Averdick über die Restaurationsarbeiten. Die zahlreichen Reliquienschädel mitsamt der kostbaren textilen Verzierungen wurden, ebenfalls im Laserverfahren, von Diplomrestauratorin Ulrike Reichert aufwendig gereinigt und konserviert. Die geschnitzten horizontalen und vertikalen Leisten, welche den Reliquienschädeln vorgeblendet sind, weisen zum Teil noch originale barocke Gläser auf. Fehlende Gläser wurden in exzellenter Qualität durch die Glasbauhütte des Kölner Doms angefertigt und unterscheiden sich optisch nicht vom Original.
Während der Replatzierung der Reliquienschädel und des Wiedereinbaus des vergoldeten Schnitzwerks war die Goldene Kammer über mehrere Monate für Besucher nicht zugänglich. Nach Abschluss der Restaurierungsarbeiten kann die Kammer nun wieder besucht werden. Besichtigungen werden ermöglicht durch ein ehrenamtliches Team, das vor Ort Gesicht zeigen, Menschen begrüßen und zum Gespräch zur Verfügung stehen möchte. Hierfür werden immer aufgeschlossene und interessierte Menschen gesucht, die das Team verstärken möchten. Die Ehrenamtlichen werden durch Schulungen unterstützt und weitergebildet.
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