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Das Bonner Münster steht vor einer grundlegenden und umfangreichen Sanierung. Nach einer dreijährigen Planung und Bauanalyse beginnt im Sommer 2017 die Generalsanierung der päpstlichen Basilika. Sie geht einher mit einer zwei- bis dreijährigen Schließung. Die Kosten werden auf 20,22 Millionen Euro geschätzt; 90% davon übernimmt das Erzbistum Köln.:Generalsanierung: Bonner Münster ab Juli geschlossen

Für mindestens zwei Jahre wird das Bonner Münster ab dem 23. Juli 2017 geschlossen.
Datum:
16. Mai 2017
Von:
HA Medien und Kommunikation/Je
Letzter Gottesdienst am 23. Juli - Schließung für mindestens zwei Jahre

„Der Klang der Münster-Glocken wird durch den Trubel der Bauarbeiter abgelöst. Mindestens zwei Jahre werden diese Arbeiten andauern. Wir haben uns die Entscheidung zur Schließung des Bonner Münsters nicht leicht gemacht. Doch eine Sanierung bei laufendem Betrieb ist nicht realistisch“, sagte Stadtdechant und Münster-Pfarrer Msgr. Wilfried Schumacher bei einer Pressekonferenz am 15. Mai. Projektleiter Dr. Ägidius Strack kündigte an, dass zu Spitzenzeiten zeitgleich etwa 50 Handwerker verschiedener Gewerke auf der Baustelle arbeiten werden.

 

Der vorerst letzte Gottesdienst im Bonner Münster findet am 23. Juli 2017 um 12 Uhr statt. Danach wird Stadtdechant Msgr. Schumacher die Türen der päpstlichen Basilika verschließen und den Schlüssel übergeben an den Projektleiter Dr. Ägidius Strack und den Architekten Prof. Dr. Ulrich Hahn.

 

Drei Bauphasen der Generalsanierung

  1. Bevor die eigentlichen Bauarbeiten am 15. August beginnen, müssen Kirchenbänke und andere bewegliche Objekte ausgeräumt und eingelagert werden. Der „Kirchenschatz“ – bestehend aus Kelchen und Monstranzen – wird in einem Banktresor sicher verschlossen. Bilder, Figuren und Bänke werden von Fachfirmen eingelagert. Unbewegliche Ausstattungsgegenstände wie die Altäre werden mit einer Schutzkonstruktion versehen. Die große Klais-Orgel muss für die Arbeiten in Teilen demontiert und fachgerecht eingehaust werden. Die Schutzmaßnahmen sind eng mit den Denkmalbehörden abgestimmt.

    Die größte Baumaßnahme in Phase 1 ist die Dachstuhlsanierung. Mit Resten von Holzschutzmitteln belastete Stäube werden abgesaugt, Dämmungen entfernt. Von außen lassen sich diese Arbeiten nur durch mehrere große Schläuche erahnen, die aus dem Dachstuhl bis zum Boden reichen.
     
  2. Der 2. Bauabschnitt beginnt Anfang 2018. Sichtbar wird er durch den Gerüstbau im und am Münster. Die Maßnahmen beinhalten eine Riss- und Gewölbesanierung mit einer umfassenden statischen Sicherung. „Erstmals wird eine grundlegende statische Sanierung vorgenommen“, stellt Projektleiter Dr. Ägidius Strack fest. Unter anderem werden Langhaus- und Ostchorwände verankert und an mehreren Stellen Ringanker angebracht. Risse werden verpresst und geschlossen.

    Zudem ist in dieser 2. Phase auch die Erneuerung der gesamten Elektroinstallation geplant. Alte Leitungen müssen entfernt und durch neue ersetzt werden, da sie heutigen Standards nicht mehr entsprechen.

    Die Beleuchtung wird technisch und konzeptionell von Grund auf erneuert. Nur maximal 30 Lux erreichen die Besucher bisher in den Kirchenbänken. Gerade für Menschen mit eingeschränkter Sehfähigkeit ist es daher kaum mehr möglich, das Gotteslob zu entziffern. Die beauftragten Lichtplaner haben zuvor bereits die Beleuchtung im Kölner Dom erneuert.

    Die Natursteinsanierung der Außenfassade findet abschnittsweise statt. Begonnen wird mit der Einrüstung der Nord- und Ostfassade. Dabei wird nicht nur das Problem der ungeeigneten Verfugungsmaterialien angegangen. Oberflächen werden mit speziellen Verfahren gereinigt und – wo nötig – überarbeitet oder ergänzt. Die Schäden durch falsch angebrachte Taubenvergrämungen werden behoben.

    Während der 2. Bauphase wird der Kreuzgang aus Sicherheitsgründen teilweise gesperrt.
     
  3. Während des letzten Bauabschnitts wird die West- und Südfassade des Bonner Münsters restauriert. Im Inneren finden die nötigen konservatorischen Arbeiten z.B. an den Mosaiken und den Altären statt.

    Im Kreuzgang werden Fassade und Umgang saniert. Die Fassadenschäden der Kreuzgangwände finden sich überwiegend in den Fugen der Tuffsteinbereiche. Die Grundleitungen werden teilweise erneuert. Zudem werden am Bonner Münster-Laden und in den Kellern des Hauses einige Reparaturen vorgenommen, um die haustechnischen Anlagen zu modernisieren und aktuellen gesetzlichen Vorgaben gerecht zu werden.

In einem Baucontainer wird informiert

„Die Schließung – sie ist ein Eingriff in das innerstädtische Leben. Ein Bauzaun mit Informationen wird rund um das Bonner Münster errichtet. Als Anlaufstelle wird ein Baucontainer aufgebaut, der durch die Citypastoral betreut wird. Sie bietet nicht nur Informationen über die Baustelle, sondern ist auch Ort niederschwelliger Seelsorge. In den nächsten Jahren wird die Citypastoral so neue Wege gehen und dadurch präsenter in der Stadt zu finden sein“, so Stadtdechant Msgr. Wilfried Schumacher.

 

Gottesdienste in St. Remigius und Schlosskirche

Die meisten Gottesdienste finden in den kommenden Jahren in der 400-Meter-entfernten Kirche St. Remigius statt. Im Zeichen gelebter Ökumene findet der Gottesdienst am Sonntagabend in der evangelischen Schlosskirche im Gebäude der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität statt.
 

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