Trauer und Dankbarkeit vor Gott tragen:Gedenkgottesdienst in Euskirchen zum Jahrestag der Flutkatastrophe
Euskirchen. In der Euskirchener Herz-Jesu-Kirche wurde am Donnerstag der Opfer der Flutkatastrophe vor genau einem Jahr gedacht. An dem Gottesdienst, zu dem die katholische und evangelische Kirche zusammen mit der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen eingeladen hatten, nahmen unter anderem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Ministerpräsident Hendrik Wüst teil.
Generalvikar Assmann hebt große Hilfsbereitschaft im Land hervor
Generalvikar Monsignore Guido Assmann wies in seiner Eröffnung darauf hin, dass die dramatischen Erlebnisse während der Flut, die viele Menschen gemacht hätten, immer noch kaum begreifbar seien. Hunderte haben innerhalb weniger Stunden ihr Leben und Tausende ihr Zuhause verloren. „Angst, Lähmung und Verzweiflung sind eigentlich noch zu schwach, um all das Geschehene zu beschreiben“, sagte Assmann. In der Katastrophe habe sich aber auch die Hilfsbereitschaft im Land gezeigt, die bis heute anhalte. Beides gelte es, vor Gott zu tragen. Auf den Einsatz von Hilfs- und Rettungsorganisationen sowie von Bundeswehr, Polizei und Feuerwehr, die in dem Gottesdienst mit zahlreichen Abordnungen vertreten waren, ging auch der Euskirchener Pfarrer Tobias Hopmann in seinem Grußwort ein: „Allen die bei der Hochwasserkatastrophe in welcher Weise auch immer engagiert waren und enormes geleistet haben, gilt unser aller Dank und Respekt für ihren Einsatz.“
Präses Latzel betont Bedeutung der Schöpfungsverantwortung
In seiner Predigt wandte sich der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Dr. Thorsten Latzel, mit Blick auf die biblische Noah-Geschichte gegen religiöse Interpretationen der Flut. Gott beseitige mit Naturkatastrophen nicht das Böse in der Welt, Gottes erklärter Wille sei der Erhalt der Schöpfung. „Glauben heißt vielmehr: mit Gott um den Erhalt der Schöpfung zu ringen. Und an der Seite aller zu stehen, die von Fluten und Katastrophen betroffen sind. Bei uns und überall auf der Welt“, sagte Latzel. Dies sei auch durch die Flutseelsorgerinnen und Flutseelsorger deutlich geworden, welche die Kirchen entsandt haben. „Wir brauchen Menschen, die einfach für andere da sind, zuhören und sich von der Not anderer bewegen lassen. Wir brauchen die Ruhe, um innezuhalten und umzukehren, um wirklich anders zu leben. Wir brauchen eine Gemeinschaft, in der wir einander beistehen“, erklärte der Präses.
Bundespräsident Steinmeier mahnt Verbesserung im Katastrophenschutz an
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wandte sich zu Beginn seiner Ansprache zunächst an die Hinterbliebenen: „Die Opfer bleiben unvergessen. Wir trauern gemeinsam und vereint. Als Bundespräsident möchte ich Ihnen sagen: Sie sind nicht allein!“. Er dankte den Fluthelferinnen und Fluthelfern und ergänzte, dass auch Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, Landrätinnen und Landräte sowie Verwaltungsmitarbeitende in den letzten zwölf Monaten „schier Unglaubliches geschultert“ hätten. Das Staatsoberhaupt schloss seine Rede mit einer eindringlichen Forderung: „Wir müssen jede, aber auch wirklich jede Anstrengung unternehmen, um die Folgen des Klimawandels zu bekämpfen, und wir müssen viel umfassender Vorsorge treffen, um unseren Kindern und Enkeln einen lebenswerten Planeten zu hinterlassen!“
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