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Kardinal Woelki feiert mit Tausenden Gläubigen:Fronleichnam 2024: Pontifikalamt und Prozession in Kölner Innenstadt

Mit tausenden Gläubigen feierte Kardinal Woelki das Pontifikalamt zu Fronleichnam auf dem Roncalliplatz vor dem Kölner Dom. Anschließend zog eine Prozession durch die Kölner Innenstadt.
Datum:
31. Mai 2024
Von:
Newsdesk/bto
Mit einem Pontifikalamt auf dem Roncalliplatz vor dem Kölner Dom und einer Prozession durch die Kölner Innenstadt feierten tausende Menschen an Fronleichnam ihren Glauben.
Mit tausenden Gläubigen feierte Kardinal Woelki das Pontifikalamt zu Fronleichnam auf dem Roncalliplatz vor dem Kölner Dom. Anschließend zog eine Prozession durch die Kölner Innenstadt.

Nach einer fast dreistündigen Fronleichnamsliturgie mit der traditionellen Prozession durch die Kölner Altstadt und einer Statio an der Minoritenkirche stellt Erzbischof Kardinal Woelki sichtlich erleichtert fest: „Der liebe Gott ist wirklich einer von uns.“ Wer am Morgen noch gezweifelt habe, dass es womöglich regnen könnte, sei eines Besseren belehrt worden. „Was lernen wir daraus? Man kann ihm vertrauen – nicht nur beim Wetter, sondern ganz grundsätzlich“, fügt er schmunzelnd noch hinzu.

Tausende feiern ihren Glauben

Es ist jedes Jahr ein überwältigendes Fest des Glaubens, das in Zeiten dramatisch rückläufiger Mitgliederzahlen der aktuellen Entwicklung zum Trotz beeindruckende Bilder liefert und allen, die mitfeiern, viel bedeutet und Kraft schenkt. Soeben hat Woelki das „Te Deum“ angestimmt und dann den vielen tausend Menschen in der inzwischen sonnenhell erleuchteten Kathedrale mit der kostbaren Monstranz, die er unter dem Baldachin die letzte Etappe am Domforum vorbei in den Dom getragen hat, den eucharistischen Segen gespendet.

Dabei steht er mitten in den dichten Weihrauchschaden und wendet sich ein letztes Mal an die vielen Menschen, die aus allen Teilen des Erzbistums, aber auch von ferne zu diesem Feiertag eigens nach Köln gekommen sind und sich zu dichten Trauben in den Seitenschiffen drängen oder ehrfürchtig vor dem Allerheiligsten niederknien: politische und gesellschaftliche Prominenz genauso wie Gläubige aller Generationen aus den Innenstadtpfarreien Kölns oder den muttersprachigen Gemeinden der internationalen Seelsorge des Erzbistums.

Dann die beiden großen Domchöre, die Seminaristen, Diakone und Priester, die unzähligen Vertreter der Verbände, Gremien, Orden und Grabesritter, der Malteser, Studentenverbindungen, Handwerksinnungen und Karnevalsgemeinschaften. Nicht zu vergessen die Kommunionkinder und ihre Familien sowie viele, die einfach nur so kommen, weil ihnen die Demonstration ihres öffentlichen Glaubenszeugnisses viel bedeutet und sie dieses unvergleichliche Gemeinschaftserlebnis – dieses „heilige Spiel“ hat schließlich etwas von ganz großem Kino – mit großer Anteilnahme und innerer Bewegung mitfeiern.

Einmal im Jahr jedenfalls ist der Dom so voll, als fielen Weihnachten und Ostern zusammen. Von überall her kommen dann die Gläubigen, denen dieser Feiertag noch etwas wert ist, hier zusammen. Aber auch Touristen und neugierige Zufallspassanten sind auf den Beinen, die zuvor den Platz zwischen den Baustellen des Domhotels und des Römisch-Germanischen Museums als Schaulustige gesäumt haben, sich der nicht enden wollenden Prozession angeschlossen haben und schließlich unter Orgelbrausen und Glockengeläut in die Kathedrale einziehen. Hier gibt es den letzten Gänsehautmoment, wenn die ganze Gemeinde zum großen Finale aus voller Kehle „Großer Gott, wir loben dich“ anstimmt.

Mit tausenden Gläubigen feierte Kardinal Woelki das Pontifikalamt zu Fronleichnam auf dem Roncalliplatz vor dem Kölner Dom. Anschließend zog eine Prozession durch die Kölner Innenstadt.

Kardinal Woelki: Leben und Lebensfreude gehören untrennbar zur Eucharistie

In seiner Predigt betont Kardinal Woelki, dass die Gegenwart Jesu auf dichteste Weise in den eucharistischen Gaben von Brot und Wein zum Ausdruck komme, die Jesus als sein kostbarstes Vermächtnis hinterlassen habe. „Im Zeichen des Brotes reicht uns der Herr also seinen Leib als Speise, und indem wir ihn essen, verleibt er sich uns ein. Ein Leib werden wir mit ihm, wie das die Heilige Schrift sagt“, führt der Erzbischof wörtlich aus. Das sei nicht einfach nur ein Bild oder eine Wunschvorstellung, sondern eine Wirklichkeit, wie sie nur von Gott her möglich sei. „Denn im eucharistischen Brot reicht er uns nicht einfach nur ein Zeichen seines Leibes, sondern er reicht uns dort wirklich seinen Leib, das heißt, sich selbst leibhaftig. Und im Kelch reicht er uns im Wein nicht einfach nur ein Zeichen seines Blutes, nein, er lässt uns vielmehr wirklich sein Blut trinken, das er am Kreuz für uns vergossen hat. So gibt er uns Anteil am Heil, das er durch seinen Kreuzestod für uns erworben hat. Sein Blut ist das Blut des Bundes, in dem Gott uns mit sich auf ewig verbunden hat.“ 

Im Zeichen des Brotes sei Jesus sichtbar, greifbar, berührbar und sogar als Speise essbar. „Er ist das große Ja Gottes zu uns: das Brot, von dem wir leben.“ Leben und Lebensfreude gehörten untrennbar zur Eucharistie, führt Woelki weiter aus „Lebensfreude ist ein Grundzug des Christen überhaupt. Vom Ja Gottes getragen und vom Brot des Lebens genährt und gestärkt, kann ihm das Leid, das ihn trifft, zwar zusetzen, sogar arg zusetzen, aber die Freude kann das Leid nicht zerstören. Leben und Lebensfreude sind Gaben zum Weitergeben.“ Lebensfreude ersticke indes, wenn sie egoistisch eingeschlossen bleibe und nicht weitergeschenkt werde.

Mit tausenden Gläubigen feierte Kardinal Woelki das Pontifikalamt zu Fronleichnam auf dem Roncalliplatz vor dem Kölner Dom. Anschließend zog eine Prozession durch die Kölner Innenstadt.

Botschaft an die Gläubigen

An Fronleichnam werde dankbar das „Ja“ Gottes zu den Menschen gefeiert, erläutert der Kardinal, „dass er in seinem Sohn Jesus Christus zu uns gesprochen hat und das uns im eucharistischen Brot von ihm zur Speise gereicht wird. Durch dieses Brot leben wir nicht nur für eine bestimmte Zeit, wie man vielleicht meinen könnte, nein, ewig.“ Diese Verheißung sei aller Grund zur Freude, die ihren Ausdruck in der Fronleichnamsprozession finde. Der Kölner Erzbischof endet mit einem deutlichen Appell an seine Zuhörer: „Schenken wir dieses Ja zum Leben und damit eben auch unsere Lebensfreude weiter und treten wir damit dem heute immer wieder lautstark gelebten Nein zum Leben – im Krieg, in Terror, in der ungerechten und ungleichmäßigen Verteilung der Güter unserer Erde – entgegen! Gebieten wir dem Nein zum Leben Einhalt, überall dort, wo es bedroht ist, insbesondere das menschliche Leben, das bedroht ist in seinen Anfängen und am Ende.“

Und noch eine Botschaft hebt sich der Kardinal ganz für den Schluss dieses Festgottesdienstes auf, als er jedem Einzelnen ausdrücklich für sein Kommen dankt. Wenn der Wunsch Jesu sei, hinaus in alle Welt zu gehen, die Menschen zu taufen und sie zu seinen Zeugen zu machen, zu Jüngerinnen und Jüngern, so Woelki, „dann sollten wir versuchen, dem zu entsprechen.“ Entscheidend sei dabei immer das eigene Zeugnis. Aber das sei das, was einen anderen trage, unterstreicht er. „Ich wünsche uns, dass wir solchen Menschen begegnen, die spüren, dass wir für Christus brennen, weil wir nur brennend, wie der Heilige Augustinus einmal gesagt hat, andere entzünden können.“ Abschließend ruft er den Menschen im vollen Dom zu: „Teilen wir dieses Feuer, wärmen wir einander, leuchten wir füreinander, helfen wir einander, den Weg zu finden in der Gemeinschaft der Kirche, gemeinsam mit dem Heiligen Vater, Christus entgegen. Das ist unser Lebensziel.“

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