Erzbistum Köln - Geistliche Gemeinschaft – Festgottesdienst:Feierliche Einführung der Gemeinschaft Sankt Martin in Neviges
Neviges. Mit einem bewegenden Gottesdienst im Mariendom hat Kreisdechant Daniel Schilling am Sonntagnachmittag die Gemeinschaft Sankt Martin in Neviges begrüßt und eingeführt. Sie hat dort auf Einladung des Kölner Erzbischofs Rainer Maria Kardinal Woelki zum 1. September 2020 ihre erste deutsche Niederlassung gegründet.
Drei Priester der Gemeinschaft Sankt Martin sind nun in der Pfarrei Maria Königin des Friedens Velbert-Neviges und Tönisheide sowie in der Wallfahrtsseelsorge am größten Marienwallfahrtsort des Erzbistums tätig: Abbé Thomas Diradourian als leitender Pfarrer, Abbé Ignace Duchatel als Pfarrvikar und Abbé Phil Dieckhoff als Kaplan. Sie sollen zudem das von den Franziskanern geprägte geistliche Zentrum weiterentwickeln.
Zahlreiche Gläubige nahmen am Festgottesdienst unter Corona-Bedingungen teil. Unter ihnen – in Vertretung des Erzbischofs – Weihbischof Dominik Schwaderlapp, der stellvertretende Generalvikar Monsignore Markus Bosbach sowie der Generalmoderator der Communauté Saint Martin, Don Paul Préaux. Auch Vertreter der Stadt, an der Spitze Velberts Bürgermeister Dirk Lukrafka, sowie Abordnungen von Vereinen und Verbänden waren in den Mariendom gekommen.
Kreisdechant Schilling hieß die Gemeinschaft Sankt Martin in Neviges herzlich willkommen: „Wir
können uns freuen, dass sie sich für die Niederlassung hier entschieden haben“, sagte Schilling und
überreichte den drei Priestern gleich zu Beginn eine Stimmgabel: „Um sich immer wieder abzustimmen,
was Gott uns sagt – aber auch, was das Volk Gottes uns sagt.“ Sie solle den Abbés helfen, „immer
wieder den richtigen Ton zu finden, um die Herzen der Menschen zu erreichen.“
Weihbischof Schwaderlapp begrüßte die Gemeinschaft und dankte für ihr großes Engagement: „Es
ist gut, dass dieser Ort – unser größter Wallfahrtsort und sozusagen das Wohnzimmer der Mutter
Gottes in unserem Erzbistum – durch Sie wieder seelsorgerisch betreut wird.“ Don Paul Préaux, der
Generalmoderator der Communauté Saint Martin, erklärte in einer kurzen Antwort, die Gemeinschaft
sei stolz auf den Ruf nach Neviges. Sie stelle „ihr besonderes Charisma gerne in den Dienst der
Pfarrei und der Wallfahrt in Neviges“.
Stellvertretend für die Gremien der Kirchengemeinde überreichte Tekla Lukannek symbolisch einen Schlüssel „zur Ihnen anvertrauten Gemeinde“ und betonte: „Wir freuen uns, mit Ihnen den Glaubensweg weitergehen zu dürfen.“ Sichtlich bewegt dankten Abbé Thomas, Abbé Ignace und Abbé Phil der Gemeinde und den Teilnehmern des Gottesdienstes: „Wir sind mit weit offenen Armen in Neviges und Tönisheide empfangen worden. Darüber sind wir glücklich und sagen für ihre große Offenheit des Herzens allen Ehren- und Hauptamtlichen der Pfarrgemeinde von Herzen danke.“ Zum feierlichen Abschluss des Gottesdienstes überreichte Kreisdechant Schilling Abbé Thomas das Marienbild von Neviges, verbunden mit dem Wunsch: „Tragt die Mutter Gottes im Herzen, und die Mutter Gottes wird Euch im Herzen tragen. Und so tragen wir einander in die Zukunft.“
Die Gemeinschaft Sankt Martin
Die Gemeinschaft Sankt Martin (Communauté Saint Martin) ist eine Vereinigung päpstlichen Rechts von Priestern und Diakonen, die in verschiedenen europäischen Diözesen und auf Kuba wirken. Das Mutterhaus und das Priesterseminar befinden sich in Évron in Westfrankreich. Die Gemeinschaft wurde 1976 von Jean-François Guérin im Zuge der Erneuerungsbewegung nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil gegründet. Die Priester und Diakone der Gemeinschaft sind vor allem in Pfarreien, an Wallfahrtsorten und in der Schulseelsorge tätig. Derzeit zählt die Gemeinschaft 115 Priester und Diakone.
Der Wallfahrtsort Neviges
Mehr als 340 Jahre lang wurden Pfarrei und Wallfahrt in Neviges von den Franziskanern betreut. Im vergangenen Jahr beschloss die Leitung der Deutschen Franziskanerprovinz aus personellen Gründen, das Kloster in Neviges zum 31. Dezember 2019 aufzugeben. Die Wallfahrt zum Gnadenbild der Gottesmutter Maria nach Neviges ist die älteste Wallfahrt zur Immaculata nördlich der Alpen.
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