St. Ludger beherbergt in einer kleinen Kapelle seit 2019 eine Ikone der Madonna del Ghisallo, der Schutzpatronin der Radfahrer. Ghisallo ist ein Ort oberhalb des Comer Sees, durch den jährlich der Giro d’Italia führt. Am Ende einer 14-prozentigen Steigung befindet sich eine der Mutter Gottes geweihte Kapelle. Aus Dank für das Bewältigen der Steigung haben zahlreiche Radfahrerinnen und Radfahrer dort Andenken hinterlassen, so dass die Madonna del Ghisallo nach und nach zur Schutzpatronin der Radfahrer und schließlich auch von Papst Pius XII 1949 als solche bestätigt wurde. Ihr Gedenktag ist der 13. Oktober.

Wuppertaler Kirche wurde zur Anlaufstelle für Radfahrende

St. Ludger in Wuppertal-Vohwinkel liegt am Schnittpunkt der Wuppertaler Nordbahntrasse und der Solinger Korkenziehertrasse – zwei ehemalig Bahnstrecken, die mittlerweile als Radwege genutzt werden.

Im Jahr 2016 sollte in der Krypta der Ludgeruskirche ein Video mit christlichen Flüchtlingen aus Syrien gedreht werden. Pastoralreferent Dr. Werner Kleine wartete vor der Kirche auf das Drehteam und bemerkte die zahlreichen Radfahrer. Weil am östlichen Ende der Wuppertaler Nordbahntrasse bereits eine Fahrradkapelle existierte, kam er auf die Idee, die Kirche St. Ludger, die sich am westlichen Ende der Nordbahntrasse befindet, als Fahrradkirche zu gestalten. 

Die Idee wurde von damals zuständigen Pfarrer Baumhoff und dem Kirchenvorstand gerne aufgegriffen, so dass 2019 die Fahrradkapelle an St. Ludger mit der Ikone der Madonna del Ghisallo, die der Ikonenmaler Laurențiu Țuțuruga geschrieben hatte, eingeweiht werden konnte. Schon zuvor fanden seit 2016 jeweils am Samstag nach dem 13. Oktober, dem Gedenktag der Madonna del Ghisallo, Fahrradgottesdienste statt – teilweise sogar mit regelrechten Wallfahrten, die an der Wichernkapelle im Osten der Nordbahntrasse oder sogar an der Fahrradkirche der Unbefleckten Empfängnis in Wipperfürth-Egen starteten.

Fahrradgottesdienst bereits zum 9. Mal

Auch in diesem Jahr kamen wieder Fahrradpilger zur Madonna del Ghisallo in St. Ludger in Wuppertal-Vohwinkel. Trotz des schlechten Wetters hatten sich die Pilger nicht abschrecken lassen und machten der Madonna del Ghisallo ihre Aufwartung.  Auch wenn die Gruppe etwas kleiner als in den letzten Jahren war – der Gesang war umso kräftiger. Nachdem Pastoralreferent Dr. Werner Kleine nach dem Gottesdienst die Radfahrerinnen und -fahrer sowie ihre Räder gesegnet hatte, konnten sich alle bei einer kräftigen Suppe und einer Tasse Kaffee im Gemeinderaum unter der Ludgerkirche stärken.