Personelle Verstärkung für die psychosoziale Beratung in katholischer Trägerschaft:Erzbistum unterstützt Stadt und Land bei der Unterbringung ukrainischer Flüchtlinge
Köln. In einem spontanen Telefongespräch mit Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki heute der Stadt Köln eine umfangreiche Unterstützung bei der Betreuung ukrainischer Flüchtlinge zugesagt: „Mir, und ich spreche da sicher im Namen aller Mitarbeitenden im Erzbistum Köln, ist es eine Herzensangelegenheit, diesen Menschen, die durch einen brutalen Krieg ihre Heimat, Familienangehörige, Hab und Gut verloren haben, so gut es geht, zu helfen. Ganz besonders ist mir daran gelegen, dass diejenigen, die nach ihrer zermürbenden, teilweise tagelangen, Flucht voller Angst um ihr Leben und das ihrer Kinder traumatisiert bei uns angekommen sind, so schnell wie möglich professionelle Unterstützung bekommen. Schließlich haben sie auch noch ständig weiter große Angst um das Leben ihrer Angehörigen, meist Familienväter, die in der Ukraine zurückbleiben mussten.“
Konkret heißt das: Das Erzbistum Köln wird die psychosoziale Beratung in katholischer Trägerschaft verstärken. Wegen des hohen zusätzlichen Beratungsbedarfs für die geflüchteten Menschen aus der Ukraine, werden auch die Fachdienste für Integration und Migration der Caritas zusätzliche personelle Unterstützung bekommen.
Kirchengemeinden aufgerufen, Unterkünfte bereitzustellen
Außerdem hat Generalvikar Dr. Markus Hofmann alle Kirchengemeinden gebeten, an den Flüchtlingskoordinator des Erzbistums, Klaus Hagedorn (fluechtlingshilfe@erzbistum-koeln.de), zu melden, ob sie Platz für Flüchtlinge zur Verfügung stellen können: „Das Diözesanbündnis 'Aktion Neue Nachbarn' möchte Unterbringungsmöglichkeiten vermitteln. Dazu würde es sehr helfen, zu erfahren, ob Wohn- und Unterbringungsraum im Gemeindebesitz frei ist und zur Verfügung gestellt werden kann – oder bereits besetzt ist. Mit kirchlichen Unterbringungskapazitäten wollen wir die Arbeit des Sonderstabs im Flüchtlingsministerium des Landes NRW unterstützen. Erfreulich ist, dass viele Abstimmungsprozesse zwischen den Kommunen und den örtlichen Kirchengemeinden bereits gut funktionieren", so der Generalvikar.
Unterstützung bei Betreuung von Kindern und Jugendlichen
Über das Katholische Büro in Düsseldorf hat das Erzbistum auch eine Anfrage des Schulministeriums erreicht. Dieses bittet für mehrere tausend Kinder, die in der Messe Köln und in der Messe Düsseldorf untergebracht sind, dringend um „Hilfe bei der Betreuung“ und hat dabei besonders an die katholische Jugendarbeit gedacht. Generalvikar Markus Hofmann erklärt dazu: „Die Betreuung und Begleitung von Kindern und Jugendlichen in der Messe Düsseldorf wird vom Jugendamt Düsseldorf koordiniert. Hier sind die mobilen Einrichtungen „ Knirps“ (BDKJ Düsseldorf) und „ Flingern mobil“ auf Seiten der katholischen Kirche im Einsatz. Darüber hinaus stellt die Katholische Jugendagentur (KJA) über die Offenen Kinder- und Jugendeinrichtungen die Betreuung der Kinder in den Stadtteilen, in denen die Flüchtenden nach der Unterbringung in den Messehallen unterkommen mit sicher. Hier gibt es auch Beratung und Unterstützung für die Familien. In der Messe Köln sind Caritas und Diakonie bereits tätig. Die KJA ist mit diesen vernetzt und unterstützt mit Personal.
Darüber hinaus werden in den Jugendmigrationsdiensten zusätzlich Sprachkursklassen für die Geflüchteten vorbereitet. Mitarbeitende mit ukrainischen Wurzeln stehen für die Erstkontakte bereit, um in den Einrichtungen die Neuankömmlinge aufzufangen. Weiterhin werden von der KJA Jugendagentur acht Wohneinheiten zur Verfügung gestellt, die derzeit nicht für das Jugendwohnen genutzt werden. Wir wollen alles daransetzen, diesen Kindern das Leben bei uns wenigstens ein ganz klein wenig erträglicher zu gestalten.“
Kardinal Woelki: Flüchtlingen neue Lebensperspektive bieten
Das wünscht sich auch Kardinal Woelki: „Es muss uns einfach mit unseren zahlreichen Möglichkeiten gelingen, den Menschen, die aus der Ukraine zu uns geflüchtet sind, eine neue Heimat zu gestalten, wofür die eigenen vier Wände und Sprachkenntnisse unverzichtbar sind. Und wir wollen ihnen nicht zuletzt eine angstfreie neue Lebensperspektive bieten. Das sind unsere neuen Nachbarn und die brauchen jetzt erst einmal all unsere Hilfe.“
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