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Beteiligung von Laien wird vielfältiger und stärker:Erzbistum Köln geht innovative Wege bei Zusammensetzung des neuen Diözesanpastoralrats

Symbolbild: Sitzung des Diözesanpastoralrats
Datum:
31. Mai 2024
Von:
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Mit der Weiterentwicklung und Neuaufstellung des Diözesanpastoralrats soll das Gremium vielfältiger und offener gestaltet werden.

Köln. Das wichtigste pastorale Beratungsgremium des Erzbischofs, der Diözesanpastoralrat (DPR), wird weiterentwickelt und neu aufgestellt. Ziel ist es, das Gremium vielfältiger und offener zu gestalten. „Bereits bei meinem Amtsantritt in Köln vor zehn Jahren war es mir sehr wichtig, den DPR als den Ort zu stärken, wo wir als Kirche von Köln das Miteinander von Laien und Priestern, von unterschiedlichen Gruppen und Gemeinschaften einüben und daraus nach guten Wegen in die Zukunft suchen“, stellt Rainer Maria Kardinal Woelki, Erzbischof von Köln, die Bedeutung des DPR heraus. Mit Blick auf die Zukunft fügt er hinzu: „Mit dem Auslaufen der aktuellen Amtszeit ist die Zeit reif, den DPR weiterzuentwickeln. Dabei fließen die Erfahrungen der Weltsynode unter Papst Franziskus und aus Bürgerräten in der Zivilgesellschaft in die Arbeit und Zusammensetzung des DPR ein.“ 

Verkleinerter DPR mit gleichzeitig höherem Anteil an Laien

In Zukunft soll der DPR von 75 auf 51 Mitglieder verschlankt werden. Als neues Element kommt hinzu, dass dem DPR neben den geborenen, entsendeten und berufenen Mitgliedern 18 frei geloste Laien – getauft und gefirmt - aus dem Erzbistum Köln angehören sollen. Die Bewerberinnen und Bewerber für ein Los dürfen weder haupt- noch nebenamtlich im Dienst für das Erzbistum stehen. Damit wird das vorrangige Ziel erfüllt, den Anteil der Laien im DPR deutlich zu erhöhen, und deren Mitsprache ein wesentlich stärkeres Gewicht zu geben. Durch verschiedene Zuordnungen im Losverfahren liegt ein besonderes Augenmerk auf der stärkeren Beteiligung jüngerer Menschen sowie auf einer ausgewogenen Beteiligung unterschiedlicher regionaler Belange (städtisch und ländlich geprägte Gemeinden). Das Losverfahren für einen Platz im zentralen pastoralen Beratungsgremium eines (Erz-)Bischofs stellt deutschlandweit ein Novum dar. Eine regelmäßige Erneuerung der Zusammensetzung wird durch ein alle fünf Jahre neu durchgeführtes Besetzungsverfahren gewährleistet.

Stärkerer Austausch und Begegnung

Durch die Konzentration des DPR auf 51 Mitglieder sollen direkte Begegnung und Austausch deutlich gefördert werden - im Hören aufeinander und auf den Heiligen Geist als zentraler Haltung. Neben den geborenen Mitgliedern bestehend aus Erzbischof, Generalvikar, Ökonom, Amtsleitung, Weihbischöfen, Offizial, Dompropst und Regens werden in Zukunft weitere 18 Mitglieder in den DPR entsendet. Dazu zählen jeweils zwei Priester, Dechanten, Diakone, Pastoral-/Gemeindereferent/-innen, Vertreter des Diözesanrats der Katholiken im Erzbistum Köln, Ordensvertreter/-innen, Vertreter/-innen aus den Gemeinderäten der Internationalen Katholischen Seelsorge (IKS) und schließlich zwei Mitglieder des Sprecherkreises der Geistlichen Gemeinschaften und Bewegungen. Ergänzend kann der Erzbischof bis zu sechs weitere Mitglieder frei berufen, um sicherzustellen, dass bestimmte Personengruppen, wie z.B. Menschen mit Migrationsgeschichte, junge Priester, bestimmte Berufsgruppen, Männer und Frauen, ausreichend vertreten sind. Gleichzeitig wird das Gremium deutlich stärker mit Laien besetzt sein.

Der Vielfalt des Gottesvolkes wird durch die Mischung aus 18 gelosten und 18 entsendeten Mitgliedern Rechnung getragen.

Weltsynode auf kirchlicher und Bürgerräte auf politischer Ebene als Vorbilder

Als Leitbild für diesen neuen Weg dienen auf kirchlicher Ebene die positiven Erfahrungen, die im Rahmen der Weltsynode in Rom gemacht wurden. Hierbei ist Synodalität vor allem als Haltung eines ernsthaften aufeinander Hörens und miteinander Gehens gemeint. Dies soll im neuen DPR noch stärker gelebt werden. Auf politischer Ebene wurde das Erzbistum durch die sogenannten Bürgerräte inspiriert. Diese haben sich in Deutschland bereits seit vielen Jahren als Instrument der dialogischen Bürgerbeteiligung bewährt. Ihre Mitglieder werden per Los aus zufällig ausgewählten Bürgerinnen und Bürgern ermittelt. Sie erhalten Hintergrundinformationen von Expertinnen und Experten, die das gesamte wissenschaftliche und politische Spektrum umfassen, diskutieren gemeinsam ein bestimmtes Thema und geben entsprechende Handlungsempfehlungen als Bürgergutachten ab.

Losverfahren und Neu-Konstituierung des DPR im Herbst 2024 

Im kommenden Herbst findet die Verlosung der 18 Plätze im DPR unter notarieller Aufsicht statt. Die konstituierende Sitzung des neuen DPR ist für November 2024 geplant. Weitere Informationen zum Losverfahren folgen zeitnah.

Über den Diözesanpastoralrat

Der Diözesanpastoralrat ist das wichtigste pastorale Beratungsgremium des Erzbischofs. Entsprechend vielfältig ist das Gremium zusammengesetzt; die derzeit noch 75 Mitglieder sollen als Multiplikatoren im Erzbistum wirken.  Aufgabe des Rates ist laut Kirchenrecht (can. 511 CIC) die Untersuchung und Beratung aller Fragen, die sich auf das pastorale Wirken in der Diözese beziehen. Hierzu werden Vorschläge für praktische Folgerungen und Empfehlungen an den Erzbischof erarbeitet.

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