Aufruf wendet sich an unbekannte Missbrauchsbetroffene des verstorbenen Pfarrers Msgr. P.:Erzbistum Köln bittet um Unterstützung bei Aufklärung
Erzbistum Köln. Der Stabsstelle Intervention des Erzbistums Köln liegen Meldungen zu einem verstorbenen Priester vor. Deshalb wendet sie sich nun an den ehemaligen Einsatzorten des Priesters mit einem Aufruf an mögliche, bisher unbekannte Missbrauchsbetroffene.
Bei dem Priester handelt es sich um den im Februar 2019 verstorbenen Pfarrer P. Er wird beschuldigt, einen schutzbedürftigen Erwachsenen in den 70er-Jahren sexuell missbraucht zu haben. Die betroffene Person hatte sich im Jahr 2012 an das Erzbistum Köln gewandt. Daraufhin wurde seitens des Erzbistums ein Verfahren eingeleitet und das Ergebnis der Untersuchung der Glaubenskongregation in Rom übermittelt.
Im Laufe des Verfahrens konnte aufgrund fehlender Erinnerung der betroffenen Person nicht abschließend geklärt werden, ob sie zum Tatzeitpunkt das 18. Lebensjahr bereits vollendet hatte. Da die Person aber im Rahmen eines Arbeitsverhältnisses für P. tätig war, handelte es sich in jedem Falle um einen schutzbedürftigen Erwachsenen.
Da sich der Vorwurf im Rahmen der Untersuchung teilweise bestätigte, erteilte Kardinal Joachim Meisner Pfarrer P. im Februar 2014 einen Verweis und erlegte ihm eine Geldstrafe auf. Zusätzlich wurde dem Pfarrer, der sich zu diesem Zeitpunkt bereits im Ruhestand befand, der Kontakt mit Minderjährigen ohne Anwesenheit weiterer erwachsener Personen verboten.
Im Rahmen der Aufarbeitung des Erzbistums Köln wurde der Fall im Jahr 2018 der zuständigen Staatsanwaltschaft nachgemeldet, welche aufgrund bereits eingetretener Verjährung keine Ermittlungen aufnahm. Im Jahr 2021 ergaben sich Hinweise auf mögliche weitere Betroffene, welchen die Stabsstelle Intervention nachgegangen ist. Da P. zu diesem Zeitpunkt bereits verstorben war und seine Tätigkeit sich weit über das Erzbistum Köln hinaus erstreckte, wiesen die notwendigen Recherchen eine hohe Komplexität auf.
Nach Abschluss der Recherchen wird nun die Öffentlichkeit informiert. Dazu erfolgen im
Zeitraum vom 02.07.2022 bis zum 10.07.2022 Aufrufe an mögliche, bisher unbekannte Betroffene
an allen ehemaligen Einsatzorten von Pfarrer P.
Im Einzelnen sind dies:
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