Klarissenkloster - Flüchtlinge - Integratives Wohnprojekt:Eine offene Wohnanlage für das Klarissenkloster
Köln. Eine offene Wohnanlage für Flüchtlinge und Kölner soll am ehemaligen Klarissenkloster in Köln-Kalk entstehen. Das planen die Architekten Regina Leipertz und Martin Kostulski (LK Architekten) und haben damit das Qualifizierungsverfahren des Erzbistums Köln gewonnen. In dem Verfahren hatten vier Planungsbüros versucht, die Idee einer integrativen Wohnanlage unter anderem mit den Vorgaben des Denkmalschutzes zu vereinbaren. Moderiert von der Arbeitsgemeinschaft Professor Christl Drey und Regina Stottrop hatten Experten des Erzbistums Köln, der Stadt Köln, der Bezirksvertretung Kalk, der zukünftigen Betreiber und aus dem Architekturbereich den Siegerentwurf ausgewählt.
Das historische Baudenkmal ist als Klosterhof sehr geschlossen und nur nach Innen orientiert. Dagegen wird die von Leipertz und Kostulski geplante Wohnanlage mit Wegen und Zugängen durchlässig und offen sein. Leitidee des Siegerentwurfes ist es, einen zweiten Wohnhof zu bauen, dessen eine Seite das Quadrum, also das ehemalige Schwesternwohnhaus bildet. Alle Gebäudeeingänge und Treppenhäuser orientieren sich zu dem neuen Wohnhof als sozialem Mittelpunkt des Projektes. "Auf diese Weise soll eine schnelle und harmonische Integration der Bewohner mit Flüchtlingshintergrund in die Kölner Stadtgesellschaft bewirkt und sichergestellt werden", hieß es in dem Ausschreibungstext des Erzbistums Köln. Realisiert werden soll das Projekt mit der Aachener Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft, dem Caritasverband für die Stadt Köln und der Stadt Köln.
Nördlich der Kirche öffnet sich das Gesamtensemble zur Kapellenstraße, ein Teil der Klostermauer wird hierfür abgerissen, zugunsten eines großzügigen zweiten Freiraums, der die Gesamtanlage mit dem Stadtteil und der Stadt großzügig verknüpft. Der Kirchenbau erhält dadurch seitlich einen halböffentlichen Vorplatz. Auch das Quadrum wird zu Wohnzwecken umgebaut. Insgesamt entstehen im Altbau und im Neubau 31 Wohnungen ganz unterschiedlicher Größe und Zuschnitts mit insgesamt über 2.500 Quadratmetern Wohnfläche. Damit wird das Integrative Wohnprojekt insgesamt etwas kleiner als bisher geplant. Die Bauarbeiten im Pfortengebäude haben schon begonnen. Dort sollen einmal 20 Flüchtlinge leben.
Über die Zukunft des Klarissenkloster wird bereits seit einigen Monaten diskutiert. Unter anderem hatte die Stadt Köln wegen des Denkmalschutzes Rahmenbedingungen für einen Umbau vorgegeben. Nach mehreren Gesprächen hatten sich alle Beteiligten auf dieses Qualifizierungsverfahren geeinigt. "Ich freue mich über diesen Entwurf, da nun endlich eine Vision für das Wohnprojekt in Kalk auf dem Tisch liegt und wir in die Planung einsteigen können", erklärte Generalvikar Dominik Meiering. Das Erzbistum Köln wird nun mit den Gewinnern des Qualifizierungsverfahrens in die Planung einsteigen, in dessen Rahmen auch eine neue Kostenschätzung erstellt werden muss. Allen Interessierten sollen im September die Entwürfe des Qualifizierungsverfahrens im Klarissenkloster gezeigt werden. Generalvikar Meiering: "Wir hoffen, dass möglichst bald im Klarissenkloster in Köln-Kalk Kölner und Flüchtlinge gemeinsam eine neue Heimat haben werden".
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