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Kölner Krippe mit Tradition:Eine neue Figur für die Milieukrippe in St. Maria in Lyskirchen

Nutzung durch Bereich Medien & Kommunikation
Datum:
18. Dez. 2024
Von:
Newsdesk/jst
Die Milieukrippe in der Kirche St. Maria in Lyskirchen, gestaltet von Benjamin Marx, ist mittlerweile seit über 25 Jahre eine bedeutende Institution. Unter dem Motto „Das wird man doch noch sagen dürfen“ ist sie seit dem 1. Advent im Aufbau zu sehen. In diesem Jahr ist zudem ein neues Gesicht zu sehen.

Seit mehr als 25 Jahren entsteht sie in jedem Advent aufs Neue: Die Milieukrippe in Maria in Lyskirchen. Die ungewöhnliche Krippe ist mittlerweile eine Institution. Platziert ist das Weihnachtsgeschehen in das Kölner Hafenviertel der 1920er bis 1930er Jahre. Eine Zeit, die schwierig war in diesem Milieu, und die vielleicht gerade deshalb ausgesucht wurde, um deutlich zu machen: Jesus hat auch hier einen Platz.

Für alle da

Mit dem Grundgedanken, dass die Krippe für alle Menschen da ist und niemand ausgegrenzt wird, sind jedoch auch sozialkritische Themen verknüpft. Sie sind greifbarer für die heute lebenden Menschen, und so wird eine kleine Brücke geschlagen.

Das diesjährige Thema, das wie immer auf der Litfaßsäule zu lesen ist, lautet „Das wird man doch noch sagen dürfen?“ und greift damit eine aktuelle Diskussion auf. Die Krippe regt zum Nachdenken an: Was wurde denn vorher gesagt? Und was bedeutet es eigentlich, wenn man diese Frage stellt?

Nutzung durch den Bereich Medien & Kommunikation

Ausgrenzung und Ablehnung anderer tauchen so in zweifacher Hinsicht auf. Es sind Themen, die in den Szenen der Milieukrippe an die 1930er Jahre erinnern und somit an eines der dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte, und zeitgleich eine Verbindung auf die momentane Stimmung andeuten, die sich in einigen Kreisen immer deutlicher zeigt. Nicht ohne Grund gibt die Aufschrift auf zwei Koffern deutliche Hinweise und regt zur Auseinandersetzung damit an.

Ein neues Gesicht

Neben dem sozialkritischen Aspekt wartet die Milieukrippe in diesem Jahr jedoch mit einer weiteren Figur auf. Am 18. Dezember wurde sie feierlich vorgestellt und als "der Mann mit dem Buch" in der Krippe platziert: Ulrich Zell.

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Dieser spielte eine wichtige Rolle in der Geschichte des Buchdrucks. Der Buchdrucker war zunächst in Mainz tätig und verließ die Stadt vermutlich wie viele andere nach ihrer Einnahme durch Adolf von Nassau im Jahr 1462. Gerade Druckergesellen zogen in andere Städte und gründeten dort neue Druckereien - so auch in Köln.

Ulrich Zell ließ sich in der Straße An Lyskirchen in Köln nieder. Seine Druckwerke fanden weite Verbreitung in Klöstern, Kirchen und Universitäten. Gestorben ist er 1507.

Benjamin Marx hatte die Idee, diese vielen Kölnerinnen und Kölnern nicht so bekannten Persönlichkeit mit in die Milieukrippe aufzunehmen – auch wenn Ulrich Zell aus dem 15. Jahrhundert stammt. Die Krippe, so Marx, "löst Zeit und Raum auf".

Umgesetzt wurde die Figur vom Holzbildhauer Leif-Eric Voss, die Kleidung stammt von der Textilkünstlerin Annette Christoffel.

Die Milieukrippe ist bis zum 2. Februar in St. Maria in Lyskirchen zu sehen.

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