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Service

Einrichtung „Seelsorge und Begegnung“ bietet spirituelle Begleitung und Begegnung an :Eine Oase für psychiatrieerfahrene Menschen

Raum der Stille
Datum:
14. Aug. 2023
Von:
Newsdesk/lmi
Einrichtung „Seelsorge und Begegnung“ bietet spirituelle Begleitung und Begegnung an

In einem hel­len Raum in ei­nem Back­stein­haus in der Köl­ner Süd­stadt lie­gen Klang­scha­len, Regen­macher, Ocean Drums und an­dere exo­tische In­stru­mente kunst­voll dra­piert auf ei­nem Tuch auf dem Bo­den. „Jetzt nimmt sich je­der von Ih­nen ein Ins­trument und macht sich lang­sam mit ihm und sei­nen Klän­gen ver­traut“, sagt die Re­feren­tin.

Schon kurz da­nach füllt sich der Raum mit lei­sen, lau­ten, tie­fen und ho­hen Tö­nen. Im An­schluss lädt die Klang­thera­peutin die Teil­nehmen­den ih­res Work­shops dazu ein, ge­mein­sam zu mu­si­zieren – und dabei an­hand des Hö­rens auf die an­deren Instru­mente zu ent­scheiden, wie in­tensiv, laut oder leise das ei­gene Instru­ment ein­gesetzt wird. Das daraus re­sul­tie­rende Musik­stück ist außer­ge­wöhn­lich, dy­na­misch – und be­ein­druckend.

Nach dem ge­mein­sa­men Mu­sizie­ren stat­ten sich die Teil­nehmen­den mit Pin­sel, Aquarell­farben und Bunt­stiften aus und brin­gen ihre Ge­dan­ken, ihre Emo­tionen zu dem Ge­hör­ten und Er­leb­ten auf Pa­pier. Den Ab­schluss der Ver­anstal­tung bil­det ein of­fener und be­rührender Aus­tausch über die ge­malten Kunstwerke.

Spirituelle Begleitung für Menschen mit psychischen Krankheiten

Der Klangworkshop findet in den Räumen der Einrichtung „Seelsorge und Begegnung“ im Paulushaus in der Kölner Südstadt statt. „Unsere Vision ist es, Menschen, die von psychischen Krankheiten betroffen sind und/oder sich in existentiellen Krisen befinden, spirituelle Begleitung anzubieten“, erklärt Leiterin Birgitta Daniels-Nieswand. „Wir möchten ihnen bei ihrer persönlichen Sinnsuche und Lebensbewältigung helfen und dabei Religiosität und Spiritualität Raum geben.“

Und das gelingt mit Erfolg: seit nunmehr 24 Jahren kommen junge und ältere Menschen mit vielfältigen Lebens- und Krankheitsgeschichten gerne ins Paulushaus. Für viele von ihnen ist es eine Oase zum Krafttanken, wie eine Teilnehmende des Workshops erzählt: „Wenn mich das Leben überwältigt, dann kann ich in diesen Räumen Zuflucht suchen, mich sicher und aufgehoben fühlen und einfach sein“. 

Trauercafé

Von seelsorglichen Einzelgesprächen bis hin zum gemeinsamen Gestalten von Fantasieorten

Das Konzept von „Seelsorge und Begegnung“ setzt sich aus zwei wesentlichen Bausteinen zusammen: seelsorgliche Einzelgesprächen und einem bunten Strauß an Gruppenangeboten. Dazu zählen zum Beispiel das gemeinsame Gestalten von „Fantasieorten“, ein Trauercafé, Bibel teilen und Psalmengebet, Frauengesprächskreise, „Schnitzen und Holzarbeiten für Anfänger“ oder gemeinsames Singen und Theaterspielen. 

Kardinal Woelki beeindruckt von vertrauens- und respektvollem Miteinander

Als besonders wohltuend empfinden die Gäste von Seelsorge & Begegnung den wertschätzenden und achtsamen Umgang miteinander – das erfuhr Rainer Maria Kardinal Woelki bei einem offenen Gespräch mit einigen von ihnen bei Kaffee und Kuchen. Alle nickten zustimmend, als eine Besucherin erzählte: „Das Paulushaus ist für mich ein Ort der Begegnung – mit anderen, aber auch mit mir selbst.“ Durch einen von Vertrauen und einem liebevollen Blick gezeichneten Austausch miteinander erfahre sie immer wieder neue Dinge über sich selbst. Der Kardinal zeigte sich berührt: „Wie offen und respektvoll Sie hier miteinander über Ihre Empfindungen, Krankheiten und Lebensgeschichten sprechen können, beeindruckt mich sehr. Viele von uns scheuen sich ja davor, das tief Bedrückende und belastende Probleme im eigenem Leben anzusprechen und vor allem um Hilfe zu bitten.“

Raum der Stille

Den Abschluss des Morgens mit dem Kardinal bildete ein gemeinsames Beisammensein in der hauseigenen Kapelle.

„Mir tat es heute wieder sehr gut, hier zu sein. Vor allem, weil es war wie immer“, resümierte ein Gast in einer Feedbackrunde in dem Raum der Stille. Bevor es nach Hause ging, wurde gemeinsam gesungen – vor einem aus Bruchstücken zusammengesetzten Kreuz, das von einem Lichtkranz als Symbol der Hoffnung gehalten wird.

 

Von einer Besucherin von „Seelsorge und Begegnung“:

Paulushaus

Ankommen

Nicht alleine

Von vorne anfangen

Endlich ich sein dürfen

Zusammen

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