Kardinal Woelki überreicht Scheck über 50.000 Euro für Roma-Mütter:Ein Weckmann für alle
Leuchtende Kinderaugen in Wuppertal. Wenn man irgendwo eingeladen ist, bringt man ein Gastgeschenk mit. Ein ganz besonderes Gastgeschenk überreichte Kardinal Woelki bei seinem Besuch des Projektes „Mamica“ für Roma-Frauen und ihre Kinder in der Internationalen Begegnungsstätte. Ein über ein Meter großer Weckmann, dekoriert mit der Aufschrift „Für Mamica 50.000 Euro“, ließ nicht nur die Augen der anwesenden Kinder leuchten, sondern auch die der Veranstalter.
Zu seiner Amtseinführung am 20. September hatte Kardinal Woelki um Spenden für das Integrationsprojekt Mamica gebeten. Exakt 38.593,14 Euro waren das Spendenergebnis; das Erzbistum Köln rundete diese Summe auf 50.000 Euro auf. „Ich freue mich, dass für das Projekt, das mir am Herzen liegt, so viel Geld zusammen gekommen ist. Ich danke den Menschen im Erzbistum Köln für ihre Unterstützung. Mit dieser Spende kann die erfolgreiche Arbeit weitergeführt werden“, so der Kardinal bei der Spendenübergabe.
Mamica ist ein Integrationsunterstützungs-Projekt des Caritasverbandes Wuppertal/Solingen für schwangere Roma-Frauen und Roma-Mütter mit kleinen Kindern. Das Projekt wurde im März letzten Jahres gegründet, zurzeit nehmen dort rund 25 Frauen und 40 Kinder teil. Durch Sprachkurse und Unterstützung bei Themen wie Haushaltsführung, Umgang mit Geld, Erziehung, kindliche Förderung, gesunde Ernährung und Gesundheitsvorsorge werden sowohl den Frauen selbst, als auch deren Kindern bessere Teilhabechancen in Deutschland ermöglicht.
Damit die Teilnehmerinnen auch über ihren Stadtteil hinaus mobil sein können, bekommt jede von ihnen ein Monatsticket für den Öffentlichen Nahverkehr. Dies ermöglicht ihnen und ihren Kindern, an unterschiedlichen gesellschaftlichen und sozialen Angeboten in der Stadt teilzunehmen.
Dass das Projekt eine Erfolgsgeschichte ist, zeigt sich beispielhaft am Werdegang einer Teilnehmerin, die im Jahr 2002 mit ihrem Ehemann nach Deutschland gekommen ist. Der Caritas-Verband half ihr damals bei der Wohnungssuche, nachdem sie zunächst mit ihrem Mann in einem Flüchtlingswohnheim untergekommen war. Die Frau ist in Deutschland lediglich geduldet und besitzt keine Arbeitserlaubnis. Seit ihrer Einreise hat sie fünf Kinder zur Welt gebracht und ist seit etwa drei Jahren alleinerziehend. Da sie in ihrem Heimatland nie die Möglichkeit gehabt hatte eine Schule zu besuchen, war sie Analphabetin. Durch das Projekt „Mamica“ lernt sie nun Lesen und Schreiben und erweitert im Rahmen der angebotenen Projektmaßnahmen ständig ihre Deutschkenntnisse.
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