Seelsorger Herbert Scholl ist auf den Straßen Wuppertals und Leverkusens unterwegs:Ein offenes Ohr für Obdachlose und Drogengebrauchende
Sommer in Wuppertal. Im Wupperpark Ost haben sich einige obdachlose Männer und Frauen unter den Bäumen ein schattiges Plätzchen gesucht. Einer von ihnen lacht fröhlich, als ein Mann im karierten Hemd auf sie zukommt. "Na, geht es dir nach deiner Operation jetzt besser?", fragt der Mann. Schnell kommt er mit der ganzen Gruppe in ein entspanntes Gespräch.
Herbert Scholl ist als Seelsorger seit 16 Jahren täglich auf den Straßen Wuppertals und Leverkusens unterwegs. Zu seinen Klienten zählen Obdachlose und Drogenabhängige.
Den Menschen sehen
"Wichtig ist, dass man allen auf Augenhöhe begegnet – sie annimmt, wie sie sind", betont er. Thema der Gespräche sind Lebensgeschichten, Erlebnisse und Nöte. Bei finanziellen Problemen hilft der Seelsorger aus, zum Beispiel wenn Kleidung oder ein Bahnticket für die Fahrt zu einer Beerdigung benötigt wird. Da das Thema „Tod“ viele seiner Klienten stark beschäftigt, hält er im Rahmen seiner Kooperationen mit Einrichtungen der Stadt und der Caritas Trauerfeiern, damit die Menschen sich von ihren Freunden von der Straße verabschieden können.
Auch Prostituierte aus Laufhäusern oder Clubs finden bei Scholl ein offenes Ohr. Hier verdienen beispielsweise ausländische Frauen Geld für ihre Familien, die sie vermissen. Einige Male haben sie ihn gebeten, ihnen Bibeln und Gebete in ihrer Landessprache mitzubringen.
"Es nimmt mich schon mit, wenn ich mitbekomme, wie hart das Leben manche Menschen beutelt. Aber wenn ich dann höre, dass das gemeinsame Minigolfspiel ein Lichtblick in der sonstigen Dunkelheit gewesen sei oder jemand seit einem Monat drogenfrei ist, geht mir das Herz auf." Ein bunter Job mit bunten Lebensgeschichten, so fasst Scholl seine Arbeit zusammen. Mit Menschen, die ihn brauchen.
(Erstveröffentlichung: Fokusthema "Nächstenliebe" im Finanzbericht 2021)
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