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Weltsynode 2021-2023: Diözesansynodale Versammlung am 30. April/1. Mai:Diözesansynodale Versammlung gibt „Rückmeldung aus dem Volk Gottes im Erzbistum Köln“ nach Rom

Diözesansynodale Versammlung 30.04.2022
Datum:
2. Mai 2022
Von:
pek220502-chm
Weltsynode 2021-2023: Diözesansynodale Versammlung am 30. April/1. Mai

Köln. „Zielsetzung der im Jahr 2021 vom Heiligen Vater gestarteten Weltsynode ist es, eine synodale Kirche zu leben, die die Teilhabe aller ermög­licht. Das begrüße ich sehr und bin immens dank­bar für die innerhalb von anderthalb Monaten hierzu eingegangenen 5.432 Beiträge und 1.247 Kommen­tare auf unserer Beteiligungs­platt­form #SagsdemPapst. Wir haben diese teils sehr unterschied­lichen Aussagen in einem Dokument benannt und werden sie nun als Rückmeldung aus dem Volk Gottes im Erzbistum Köln über die Deutsche Bischofs­konferenz weiter nach Rom geben“, bestätigt Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki nach der Diözesan­synodalen Versamm­lung zur Welt­synode, die am 30. April und 1. Mai mit mehr als 120 Teilnehmen­den im Erzbischöf­lichen Berufs­kolleg stattge­funden hat.

Zusammenfassung der Online-Beteiligung 

Weihbischof Rolf Steinhäuser: „Zur Mitwirkung in der Diözesan­synodalen Versamm­lung haben wir bewusst auch junge Menschen, queere Menschen, Menschen, die aus der Kirche ausgetreten sind, Menschen, die unter Armut leiden, ältere Menschen, Menschen mit Behinder­ungen, Menschen mit internatio­naler Familien­geschichte und Menschen ohne Bleibe angesprochen. Gemeinsam haben wir offen und wert­schätzend miteinander diskutiert und gerungen und das zehn­seitige Dokument mit überwälti­gender Mehr­heit verab­schiedet.“ Bei keinem Punkt habe die Versamm­lung über eine eigene Stellung­nahme zu den Aussagen auf der Platt­form entschieden. „Unsere Aufgabe ist es, diese Meinungen wahrheits­gemäß, präzise und korrekt weiterzu­leiten“, so Weih­bischof Steinhäuser.

Wunsch nach mehr Selbstbestimmung der Gläubigen

Das Dokument fußt auf der sozial­wissen­schaftlichen Aus­arbeitung einer externen Agentur und spricht sich für mehr Selbst­bestimmung der Gläubigen aus. Die Zielrichtung gehe „hin zu mehr föderalistischen, subsidiären und demo­kratischen Strukturen und partizipativem Handeln“. Eine „ unab­hängige, vollum­fängliche und öffentliche Aufklärung“ der Missbrauchs­fälle sei zwingend erforderlich. Hierar­chische Strukturen hätten dies in der Vergangen­heit stark behindert. Die Macht der Kirchen­leitung und Priester sei dement­sprechend zu reduzieren. Ämter, Dienste und Funktionen sollten nur auf Zeit vergeben werden und Kirchen­mitglieder demokratisch mitbestimmen, etwa bei der Bischofswahl.

Der Zölibat für Amtsträger solle freiwillig und nicht verpflichtend sein, Ämter sollten unabhängig von Geschlecht und sexueller Orientierung besetzt werden, heißt es weiter. Weiterhin wird eine lebens­nahe, partizipative Gestaltung sämtlicher Gottes­dienst­formen „mit zeitgemäßer Sprache, vielfäl­tiger Musik und inklusiver Ausstattung gewünscht“. Mehrheit­lich erwartet man im Erzbistum Köln „ein größeres Miteinander der christ­lichen Konfessionen“. Grundsätz­lich wird eine Hinwendung zu den Ursprüngen des christ­lichen Glaubens, „vor allem zum Zeugnis der Worte und Taten Jesu“ angestrebt. So einige der Forderungen aus dem Plenum. Erzbischof Woelki betonte dazu noch einmal: „Ich bin jetzt der Bote, der diese Arbeits­ergebnisse zur Deutschen Bischofs­konferenz und auch nach Rom tragen wird und würde mich freuen, wenn vieles, was in unserem Erzbistum zur Sprache gekommen ist, auch in den anderen deutschen Bistümern und dann in der Weltsynode Gehör findet.“

Priorität für Engagement der Jugend

Die Teilnehmenden bestätigen, dass für die Zukunft der Kirche der Fokus der kirchlichen Arbeit auf die Jugend sowie junge Familien gelegt werden müsse. Dement­sprechend heißt es in dem Beschlusspapier: „Wir müssen dem Engagement der Jugend eine Priorität geben. Hierfür muss die ältere, oftmals handelnde Generation es zulassen, dass die jungen Menschen das kirchliche Leben auch anders gestalten.“

Zukunft im Erzbistum Köln

Neben der Erarbeitung der weltsynodalen Aspekte, war es eine genauso wichtige Aufgabe der Diözesan­synodalen Versammlung, zu skizzieren, wie die Kirche speziell im Erzbistum Köln in Zukunft gestaltet sein soll. Vera Krause vom Synoden­team des Erzbistums Köln: „In unserer Versammlung zeigte sich die Dringlich­keit für den vom Papst angestoßenen Prozess zu einer synodalen Kirche. Wir hoffen mit allen Teilnehmen­den auf die beherzte Umsetzung und eine partizipative Neuaus­richtung in unserem Erzbistum.“

Partizipation setze „Vertrauen und Transparenz“ voraus, so Michael Hänsch vom Synodenteam. „ Partizipation ist eine Haltung und ein Prozess der stetigen Verbesserung. Aufgrund unserer Erfahrung wollen wir Beteiligungs­platt­formen und neue Kommunikations­möglich­keiten stärker in Zukunft nutzen.“

Frank Reintgen vom Synoden­team unterstreicht den Wunsch der Teilnehmenden, Reformen zeitnah umzusetzen und sicher zu stellen, dass man auch zukünftig im Dialog bleibe. Mit Verweis auf das Beschluss­papier zitiert er: „Wir sehen es als den Auftrag von Kirche und damit als unseren Auftrag an, die Liebe Gottes in dieser Welt sicht­bar zu machen. Wir haben als Kirche eine soziale Verant­wortung in der Welt. Unsere Glaub­würdig­keit erweist sich darin, dass wir konsequent an der Seite der Benach­teiligten, Rand­gruppen und Armen stehen und sie stark machen.“ 

 

Alle bisherigen Beteiligungen und deren Zusammen­fassung, weitere Ergebnisse sowie aktuelle Informationen zur Weltsynode sind bzw. werden auch zukünftig auf der Seite der Beteiligungsplattform unter www.weltsynode.koeln eingestellt.

Statements von der Diözesansynodalen Versammlung

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