Projekt im Kölner Edith-Stein-Archiv:Digitalisierung der Fotosammlung: Einblicke in das Leben von Edith Stein
Im Edith-Stein-Archiv läuft derzeit ein bis Juli 2026 angelegtes Digitalisierungsprojekt: Fotografien aus dem Nachlass Edith Steins und ihres Umfelds werden verzeichnet und digitalisiert, um sie der Nachwelt zu erhalten. Derzeit wird ein Bestand von etwa 250 bis 300 Fotografien erschlossen; hinzu kommen Schriftgut und Gegenstände, die ebenfalls archiviert werden.
Rund 25.000 Seiten an Manuskripten und anderem Schriftgut wurden im Archiv bereits gesichtet und archiviert. Viel war bereits beschädigt und musste restauriert werden. Die Arbeit mit Archivgut ist oft ein Wettlauf gegen die Zeit.
Projekt zur Erhaltung der Fotosammlung
Dieser betrifft auch die Fotosammlung. Auch sie ist von altersbedingten Schäden bedroht und wird seit Januar 2025 organisiert und digitalisiert. Die Aufnahmen gewähren einen Einblick in das Leben und Wirken Edith Steins und sind auch für die Forschung relevant.
Die Fotos stammen aus dem Umfeld und der Familie von Edith Stein, aber auch von ihr selbst. Sie werden im Zuge des Projekts gesichert, digitalisiert und in eine Datenbank aufgenommen. Einige Exemplare müssen anschließend restauriert werden, um sie für die Nachwelt zu erhalten – umso wichtiger ist es, den Bestand jetzt zu prüfen und dafür zu sorgen, dass die Fotos bewahrt werden.
Mit ihrer Hilfe werden Momente im Leben der Seligen sichtbar, erhält einen Einblick in ihre Familie oder Orte, die sie bereist hat. Beispielsweise existieren Aufnahmen, die sie selbst bei einem Besuch ihrer Schwester Else in Hamburg angefertigt hat. Die Bilderserie ist eher schnappschussartig, ein Großteil der Fotos ist unscharf. Und doch verraten Aufnahmen wie diese sehr viel mehr, als es den Anschein haben mag: Es sind sehr persönliche, spontane Bilder. Was war Edith Stein in diesen Momenten wichtig, was wollte sie festhalten?
Archiv als Ort der Begegnung
Die Anfänge des Edith-Stein-Archivs liegen in den 1960er Jahren. Zunächst eher provisorisch angelegt, wurde bald klar, dass das Archiv als Ort der Begegnung und des Austauschs dienen sollte.
Hier lässt sich auch ein Teil der Bibliothek von Edith Stein finden sowie Zeugnisse und Urkunden, darunter ihre Promotionsurkunde. Ihre Familie hat dem Archiv zusätzlich Familienaufnahmen und Briefe übergeben. Somit finden auch die persönlicheren Aufnahmen Edith Steins hier ihren Platz. „Die relevanten Momente ihres Lebens und ihrer Geschichte sind auf besondere Weise dokumentiert, nicht nur in Briefen und Unterlagen, sondern auch in Fotografien,“ betont Dr. Monika Adamczyk-Enriquez, stellvertretende Leiterin des Archivs. Ihr ist die Digitalisierung des Fotomaterials ein besonderes Anliegen.
Das Familienfoto der Familie Stein befindet sich ebenfalls im Kölner Archiv und hat sie persönlich beeindruckt: „Es hat mich sehr bewegt, als ich es zum ersten Mal gesehen habe – allerdings hatte ich da bereits vier Jahre im Archiv gearbeitet, da wir die Fotografien nur selten aus dem Tresor holen. Es ist also für Besucher unmöglich, die Originale „live“ zu sehen. Deshalb planen wir eine digitale Führung durch die Sammlung, die wir regelmäßig im Archiv zeigen werden. Viele Menschen sind begeistert, wenn sie erfahren, dass dieses Foto bei uns liegt.“
Akribische Arbeit
Das Projekt zur Digitalisierung wird durchgeführt von Lucrezia Zanardi. Die gebürtige Bolognesin ist Medienkünstlerin und promoviert im Bereich Fotografie und kulturelles Gedächtnis an der Fachhochschule Dortmund in Kooperation mit der Radboud-Universität Nimwegen. Im Edith-Stein-Archiv ist sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin eigens für das Projekt angestellt und geht mit viel Feingefühl an die sehr verantwortungsvolle Aufgabe heran.
Das vorhandene Fotomaterial wird von Zanardi zunächst einzeln abfotografiert. Die Bilder befinden sich in einem geschützten Raum in einem Tresor. Um sie zu bewahren, herrscht dort eine sehr niedrige Raumtemperatur, die genau überwacht wird. Auch die Feuchtigkeit darf nicht zu sehr variieren. Aus diesem Grund erfolgt nur die Aufnahme der Fotos dort; die weitere Überarbeitung findet in den Büroräumen statt.
Bis Juli 2026 sollen die Bilder vollständig digitalisiert werden; danach erfolgt die Restaurierung der Aufnahmen, bei denen das notwendig wird. Hierfür wird dann ein weiterer Spezialist dazukommen.
Auf der Webseite des Edith-Stein-Archivs wird regelmäßig über das Fortschreiten des Projekts berichtet. Wer das Projekt unterstützen möchte, findet dort auch eine Möglichkeit zur Spende.
Zudem können Interessierte im Mai und Juni schon einen kleinen Einblick erhalten: Das Edith-Stein-Archiv wird am Photoszene-Festival in Köln teilnehmen, das vom 16. Mai bis 15. Juni 2025 stattfindet.
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