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Service

Der Alte Dom:Digitale Rekonstruktion macht Vorgängerbau des Domes erlebbar

Digitale Innenraum-Rekonstruktion des Alten Domes
Datum:
31. Okt. 2024
Von:
Dombauhütte
Mit Unterstützung moderner Visualisierungsmethoden haben die Kunsthistorikerin Dr. Dorothea Hochkirchen und der Architekturstudent Konstantin Kruse eine digitale Innenraum-Rekonstruktion des Alten Domes, des karolingischen Vorgängerbaus der heutigen Kathedrale, erschaffen. Finanziert wurde das Projekt von der Kulturstiftung Kölner Dom.

Unter dem Boden der gotischen Kathedrale liegen die Überreste des Alten Domes, einer eindrucksvollen dreischiffigen karolingischen Pfeilerbasilika, die gegen 800 unter Kaiser Karl dem Großen und Erzbischof Hildebold errichtet wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg, im Jahr 1946, begannen unter der Leitung von Otto Doppelfeld die ersten archäologischen Ausgrabungen unter dem Domfußboden. Seitdem haben die Archäologinnen und Archäologen der Kölner Domgrabung die Reste des Alten Domes aufgedeckt, dokumentiert und erforscht. Im Lauf der Zeit entstanden verschiedene Rekonstruktionen, die auf der jeweiligen Interpretation der Grundmauern, Fußböden und weiterer Befunde beruhen sowie auf der Darstellung des Domes auf dem Widmungsbild des Hillinus-Codex aus der Kölner Dombibliothek und auf Vergleichen mit Parallelbauten. 

Die nun vorliegende Visualisierung des Innenraumes beruht auf neuen Analysen zu den Funden und Befunden des Alten Domes ‒ insbesondere auch der geborgenen Architekturfragmente. In die der Rekonstruktion zugrunde liegenden Überlegungen einbezogen wurden auch Vergleichsbeispiele aus der zeitgenössischen Bauornamentik bisher unberücksichtigter frühmittelalterlicher und karolingischer Bauwerke. Auf diese Weise konnte ein prachtvolleres Bild der karolingischen Bischofskirche gezeichnet werden als bisher angenommen. Basis der Innenraum-Rekonstruktion sind die Untersuchungen von Dr. Dorothea Hochkirchen. Die Realisierung erfolgte in enger Abstimmung der Wissenschaftlerin mit dem Architekturstudenten Konstantin Kruse.

Dombaumeister Peter Füssenich ist begeistert vom Ergebnis: „Es freut mich sehr, dass die beeindruckenden Bilder des Alten Domes, dem Vorgängerbau des heutigen Domes, nun der Öffentlichkeit präsentiert werden können und dadurch ein Stück Geschichte erlebbar wird. Mein Dank gilt der Kulturstiftung Kölner Dom, die die Förderung eines so außergewöhnlichen Projekts ermöglicht hat.“ 

Methodisches Vorgehen bei der Rekonstruktion

Ihre Vorgehensweise vergleicht Hochkirchen mit forensischen Methoden, die es ermöglichten, aus den wenigen erhaltenen Splittern der ursprünglichen Architektur – darunter kleine Steinbrocken und Glassplitter – ein detailliertes 3D-Puzzle zusammenzusetzen.

Nach der wissenschaftlichen Bearbeitung wurden alle relevanten Architekturfragmente gescannt und anhand der Scans die digitalen Rekonstruktionen erstellt. Fotogrammetrisches Scannen ermöglicht es, die ursprünglichen Positionen der Ornamentsteine zu überprüfen und auch größere Fundstücke mühelos in das 3D-Modell zu integrieren.

Digitale Rekonstruktion des Alten Domes bei der Museumsnacht Köln

Erstmals haben die Besucherinnen und Besucher der Museumsnacht Köln am Samstag, dem 2. November, die Gelegenheit, die digitalgenerierte Rekonstruktion des Alten Domes in großformatigen Abbildungen zu erleben und die imposante Wirkung seiner Architektur im Detail zu entdecken. Die Domgrabung ist von 19 -24 Uhr geöffnet. Letzter Einlass ist um 23.30 Uhr. 

Homepage zur digitalen Rekonstruktion

Die digitale Innenraum-Rekonstruktion des Alten Domes finden Sie unter https://www.koelner-dom.de/rundgang/themenrundgang-der-alte-dom 

Kulturstiftung Kölner Dom

Vor dem Hintergrund eines wachsenden Finanzierungsbedarfs wurde die Kulturstiftung im Jahr 2011 vom Metropolitankapitel der Hohen Domkirche Köln gegründet. Der Förderschwerpunkt der Stiftung liegt, neben dem Erhalt des Bauwerks, auf der Finanzierung des umfangreichen kultur-, kunst- und kirchengeschichtlichen Angebots. Dazu zählen zum Beispiel Konzerte der Dommusik, Restaurierungsarbeiten von Kunstwerken oder die Förderung wissenschaftlicher Forschungsarbeiten.

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