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Auszug aus der Biographie von Kardinal Höffner:Die Kardinals-WG von Höffner und Frings

Feierstunde zur Amtseinführung von Erzbischof Höffner (M.) mit seinem Amtsvorgänger Kardinal Frings (r.) und dem Münsteraner Weihbischof Tenhumberg (l.).
Datum:
20. Feb. 2019
Von:
Newsdesk/Je
Auszug aus der Biographie von Kardinal Höffner

Auszug aus: Norbert Trippen: Joseph Kardinal Höffner, Band 2, Schöningh-Verlag, 2012, S. 105f.
Die Online-Veröffentlichung geschieht mit freundlicher Genehmigung des Verlags.

Zwei Kardinäle unter einem Dach

Norbert Feldhoff, von 1969 bis 1975 Geheim­sekretär, von 1975 bis zu Höffners Tod sein General­vikar, hat anläss­lich der Feiern zum 100. Geburts­tag des Kar­dinals 2007 die zunächst einmal gewöhnungs­bedürf­tigen Lebens­ver­hältnisse im Kölner Bischofs­haus beschrieben.

Um dem erblindeten Kardinal Frings seine vertrauten Wohn­ver­hältnisse zu belassen, hatte Erz­bischof Höffner ent­schieden, dass Kardinal Frings seinen bis­herigen Wohn­bereich nicht für den neuen Amts­inhaber räumen solle. Höffner mag erwogen haben, dass das nur für eine Über­gangs­zeit von einigen Jahren ihn selbst sehr einschränken würde.

Doch Kardinal Frings sollte noch fast 10 Jahre - mehr als die Hälfte der Amts­zeit Kardinal Höffners in Köln - leben und sein Haus­genosse sein. »Im Bistum« - so stellte Feld­hoff 2007 fest - »hat man dieses Entgegen­kommen des neuen Erz­bischofs zweifel­los sehr positiv bewertet, und mir sind keine Spannungen zwischen den beiden Kardinälen bekannt geworden. Es war ein mensch­lich sehr gutes Verhältnis ... Kardinal Höffner hat immer mit großem Res­pekt von seinem Vor­gänger gesprochen, und mir ist nicht ein Wort der Klage über die Wohn­ver­hältnisse bekannt, welche für Kardinal Höffner wirklich sehr beengt gewesen waren.«

Der Ver­fasser erinnert sich selbst daran, dass Kardinal Höffner seinen Vor­gänger zu Festfeiern im Dom, aber auch zu Begegnungen mit dem Klerus in der Kölner Industrie- und Handels­kammer stets mit­brachte und ihm den Vor­tritt ließ. Der Klerus jubelte dann dem fortschreitend zur Legende werdenden Alt-Erzbischof zu, während Kardinal Höffner bescheiden und weniger beachtet seit­lich hinter ihm folgte.

Der Hund »Orly«

Neben den beiden Kardinälen, zwei Kardinals-Schwestern und den Mitarbeitern des Erzbischöf­lichen Hauses musste man in diesem noch mit einem weiteren »Bewohner« fertig werden: mit dem Hund »Orly«. Vor Feldhoff hatte 2007 schon Bischof Lettmann dargestellt, wie dieser Hund seine Unter­nehmungs­lust in Münster ausgelebt und beim Ein­fangen durch die Polizei Kosten von jeweils 20 DM verur­sacht hatte. Auch in Köln wollte der natur­verbundene Kardinal Höffner nicht auf diesen Gefährten ver­zichten; später kam zu dem Hund noch eine Schar von Wild­enten im großen Garten des Erzbischöf­lichen Hauses hinzu.

Feldhoff deutete 2007 leicht kritisch an, wie Höffner ihn bei seinem Einstellungs­gespräch nicht auf »Orly« als Zusatzaufgabe hingewiesen habe. »Wir [Bruder Christo­phorus und Feldhoff] ließen »Orly« nämlich nicht ... wie in Münster wieder zurückbringen, sondern Bruder Christo­phorus und ich liefen hinterher. Wir haben ihn auch immer wieder gefangen. Er [Kardinal Höffner] hat mir nicht gesagt, dass ich »Orly« wenn er vom Auto über­fahren würde, alle zwei Tage zur Tier­ärztin bringen müsste, dass ich beschimpft würde, wenn ich mit diesem trainierten, aber ungezogenen Hund Post zum Brief­kasten brachte.«

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