Sieben Jahrzehnte gelebte Verbundenheit:Delegation der Sophia-Universität Tokio zu Gast bei Kardinal Woelki
Köln. Eine vierköpfige Delegation der Sophia-Universität Tokio, der ältesten katholischen Universität in Japan, besucht in diesen Tagen den Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki und das Erzbistum Köln. Der Besuch steht im Zeichen des 70-jährigen Bestehens der Diözesanpartnerschaft zwischen den Erzdiözesen Köln und Tokio und ist von Dankbarkeit für eine Vielzahl von pastoralen, akademischen und sozialen Projekten geprägt.
Die Delegation, bestehend aus Prof. Sali Augustine (Kanzler der Sophia-Universität), Pfarrer Tsutomu Sakuma (Provinzial der Jesuiten in Japan), Fumiko Nakamura (Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit der Sophia-Universität) und Prof. Makoto Shimizu (Finanzdirektor der Sophia-Universität), hat am Donnerstag die Kölner Hochschule für Katholische Theologie (KHKT) besucht und sich dort über die akademische Arbeit ausgetauscht.
Bei ihrem anschließenden Besuch bei Kardinal Woelki im Erzbischöflichen Haus bedankte sich die Delegation für den engen pastoralen und akademischen Austausch. Während die ersten Jahrzehnte der Diözesanpartnerschaft von finanziellen Hilfen und Infrastrukturmaßnahmen geprägt waren, haben sich in den vergangenen Jahren besonders der interkulturelle Austausch und die gemeinsame Verantwortung für soziale Projekte intensiviert – insbesondere in Myanmar, wo beide Bistümer sich gemeinsam für die Menschen vor Ort einsetzen.
Erinnerung an Pater Franz Josef Mohr – Ein Leben für die Partnerschaft
Ein zentraler Name, der in diesem Zusammenhang immer wieder Erwähnung findet, ist Pater Franz Josef Mohr SJ. Der Jesuitenpater, der im Februar dieses Jahres verstarb, war eine der prägenden Persönlichkeiten in der Verbindung zwischen der Sophia-Universität, dem Erzbistum Köln und der katholischen Kirche in Japan. Geboren 1928 in Bruchsal, trat er nach seinem Abitur in den Jesuitenorden ein und kam bereits Mitte der 1950er Jahre nach Tokio.
Dort lehrte er zunächst Mathematik und die deutsche Sprache, ehe er als Finanzdirektor der Sophia-Universität ab 1971 eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung neuer Fakultäten und der Modernisierung der Universität innehatte. Dank seiner unermüdlichen Arbeit konnten beispielsweise bedeutende finanzielle Mittel aus Deutschland für den Ausbau der Hochschule generiert werden. Besonders hervorzuheben sind die Errichtung der Juristischen Fakultät (1957 mit Unterstützung aus Köln) sowie der Bau der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät, zu der unter anderem Bundeskanzler Konrad Adenauer und die Volkswagen-Stiftung beitrugen.
Doch Pater Mohr war weit mehr als nur ein Finanzverwalter. Er war ein Brückenbauer, der unzählige Delegationen aus Deutschland in Japan betreute, akademische und pastorale Kooperationen initiierte und durch seine Präsenz über Jahrzehnte hinweg die enge Freundschaft zwischen den beiden Erzdiözesen aufrechterhielt. Sein unermüdlicher Einsatz wurde besonders durch seine zahlreichen Reisen zwischen Tokio und Köln deutlich – oft mehrmals jährlich, trotz der physischen Herausforderung, die er nach dem Verlust seines rechten Unterarms im Zweiten Weltkrieg meisterte.
Ein dichtes Besuchsprogramm mit Begegnungen und Austausch
Ein besonderer Programmpunkt der Delegation ist am Freitag das Gespräch mit der japanischen Delegation in der Katholisch-Theologischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn und das Treffen mit rund 30 japanischen Studierenden, die sich aktiv in den Austausch zwischen den Erzdiözesen einbringen. Viele von ihnen hatten bereits 2023 japanische Pfadfindergruppen in Köln empfangen und mit ihnen den Weltjugendtag sowie den Tokyo-Sonntag gefeiert. Am Samstag wird die Delegation in Altenberg an der Musikwoche der Erzbischöflichen Schulen teilnehmen, um die lebendige Jugendpastoral im Erzbistum kennenzulernen. Der Besuch gipfelt am Sonntag mit der Teilnahme am Kapitelsamt im Kölner Dom, bei dem die Delegationsmitglieder konzelebrieren werden.
Nadim K. Ammann, Leiter des Bereichs Weltkirche & Dialog, zeigt sich begeistert von der Intensität der Partnerschaft: „Ob Pfadfinder, Erzbischof oder die Sophia-Universität: Alle Ebenen beleben unsere Diözesanpartnerschaft. Ich freue mich, dass es uns gemeinsam mit unseren Freunden in Tokio gelungen ist, diese Verbundenheit mit Leben zu füllen.“ In den vergangenen Jahren hat sich die Kooperation noch dazu intensiviert, nicht nur im akademischen und pastoralen Bereich, sondern auch in der gemeinsamen Verantwortung für bedürftige Regionen wie Myanmar. „Wir erleben eine Zeit, in der sich unsere Partnerschaft in einer Weise vertieft, wie wir es zuvor noch nicht gesehen haben“, resümiert Ammann.
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