Jury lobt Jon Fosses poetisches Spiel mit der Stille:Autor und Dramatiker Jon Fosse erhält Ludwig-Mülheims-Theaterpreis 2025
Köln. Der norwegische Dramatiker und Literaturnobelpreisträger Jon Fosse wird am 6. März 2025 in Köln mit dem Ludwig-Mülheims-Theaterpreis ausgezeichnet. Der mit 25.000 Euro dotierte Preis würdigt Fosses einzigartiges Lebenswerk, das existenzielle Themen wie Liebe, Verlust und Glauben in einer minimalistischen Sprache behandelt. Religion und Kunst sind für den Katholiken untrennbar: „Die Kunst, also im weitesten Sinne Literatur, Malerei, Musik und so weiter, bewahrt eine spirituelle Ebene, ohne die wir zu Unmenschen verrohen würden.“
Das Kuratorium des Theaterpreises lobte besonders Fosses Talent, die intensivsten menschlichen Gefühle mit reduzierter und einfacher Sprache zu beschreiben: Fosse erzähle die Gefühle seiner Protagonisten poetisch durch Pausen und Wiederholungen. Insbesondere „seine kompromisslose Verweigerung des Diskursrauschens in der aktuellen Welt macht das Theater zu einem Ort des großen Zuhörens und damit zu einem Raum meditativer Aufmerksamkeit“, begründete das Kuratorium seine Entscheidung.
Jon Fosse wurde 1959 in der norwegischen Küstenstadt Haugesund geboren und wuchs auf einem Bauernhof auf. Er studierte Literaturwissenschaften, Soziologie und Psychologie. Fosse veröffentlichte mehrere Theaterstücke und Romane, arbeitete aber auch als Lyriker und Übersetzer. Seine Figuren befinden sich häufig in ausweglosen Situationen. Im Theaterstück „Starker Wind. Ein szenisches Gedicht“, das 2021 am Deutschen Theater Berlin aufgeführt wurde, begibt sich der Protagonist auf eine philosophische Suche, als er sich in der Wohnung seiner Ex-Frau befindet. Die Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart verschwimmen, als eine Scheibe im Hochhaus plötzlich zerbricht und ein kalter Wind in den Raum zieht.
Ludwig-Mülheims-Theaterpreis
Der Ludwig-Mülheims-Theaterpreis fördert die Begegnung zwischen gegenwärtiger Theaterlandschaft, Autoren und Religion. Der Theaterpreis wird aus dem Nachlass des Schauspielers Ludwig Mülheims finanziert, den das Erzbistum Köln verwaltet. Er zählt zu den höchstdotierten deutschsprachigen Literaturpreisen. Ausgewählt werden die Preisträger von einer Jury, die sich aus den Mitgliedern des Kuratoriums zusammensetzt. Das Kuratorium selbst besteht aus international renommierten Personen, darunter Literaturwissenschaftler/innen und Intendanten/innen der Kunst- und Theaterszene sowie aus geborenen Mitgliedern.
Zuletzt hatte die Jury 2024 Sasha Marianna Salzmann ausgezeichnet. Salzmanns Stücke verdeutlichten die Relevanz des empathisch zugewandten Dialogs in krisenhaften Zeiten, so die Jury. Ebenfalls mit dem Preis gewürdigt wurden in den vergangenen Jahren unter anderem der Autor Fritz Kater für seine beharrliche Sinnsuche in den großen Themen des Lebens sowie der österreichische Dramatiker Ferdinand Schmalz, dessen sinnlichen Sprachstil die Jury 2018 hervorhob
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