P. Marek, Pfarrverweser in Swisttal, schildert die Situation rund fünf Monate nach der Flut:Advents- und Weihnachtszeit nach der Flutkatastrophe: Seelsorger und Ehrenamtliche begleiten Menschen vor Ort
Als Pfarrverweser begleitet Pater Marek Madej CSMA die Menschen in Swisttal in der ersten
Advents- und Weihnachtszeit nach der Flut. Zusammen mit einer ehrenamtlichen Helferin hat er unsere
Fragen beantwortet und erklärt, wie etwas Normalität in der Krise möglich sein kann.
Wie ist die Situation vor Ort – gerade auch derzeit im Advent?
P. Marek: Die Familien sind nach wie vor sehr von der Flut betroffen und versuchen tatkräftig ihre Häuser winterfest zu bekommen. Es gibt viele wunderbare helfende Engel, die ihren Weihnachtsschmuck und ihre Krippen mit den Bedürftigen teilen, für sie Adventsgestecke basteln oder Plätzchen backen, um eine adventliche Stimmung und etwas Normalität in der Krise zu ermöglichen.
Womit sind Sie in ihrer Tätigkeit als Helfer/Ehrenamtlichen/Seelsorger aktuell beschäftigt?
P. Marek: Als katholische Kirche unterstützen wir mit allen unseren ehrenamtlichen Gremien, wie z.B. dem Pfarrgemeinderat oder der kfd und mit dem Pastoralteam diese Vorbereitungen auf Weihnachten und die Geburt des Heilandes, von Jesus unserem Herrn. Wir stellen Räumlichkeiten zur Verfügung, vernetzen die Helfenden mit den Bedürftigen und bieten eigene Angebote der Unterstützung, wie z.B. eine kostenlose warme Mahlzeit am Tag. Darüber hinaus haben wir ein Spendenkonto eingerichtet, um Bedürftigen zielgerichtet und unbürokratisch Unterstützung zukommen zu lassen. (Kath. Kirchengemeinde Swisttal, IBAN: DE90 3706 9627 0600 6540 63, BIC: GENODED1RBC, Raiffeisenbank Voreifel eG, Stichwort: „Hochwasser“)
In den vielen Gesprächen mit den Betroffenen höre ich immer wieder die Frage: Wo war Gott als das Wasser kam? Welche Lebensstürme muss ich in meinem Leben noch bewältigen? Warum hat Gott nicht eingegriffen? Eine gute Gelegenheit miteinander darüber ins Gespräch zu kommen, wo wir Jesus, den Immanuel - Gott mit uns - in den Stürmen unseres Lebens spüren. Gott hat nur uns und unsere helfenden Hände auf Erden und zeigt sich u.a. in den vielen Ehrenamtlichen, die sich bis zur Erschöpfung engagieren. Er gibt uns die Hoffnung, dass nach den Stürmen auch wieder ruhige Gewässer und Sonnenschein folgen.
Sind für die Advents- und Weihnachtszeit besondere Aktionen oder Engagements geplant (– oder ist daran derzeit noch nicht zu denken)?
P. Marek: Unter Berücksichtigung der aktuellen Corona Schutzbedingungen schaffen wir Auszeiten für Helfende und Bedürftige, bei denen z.B. das Licht eine besondere Bedeutung spielt. Das Symbol des Lichtes haben die Menschen schon immer mit Weihnachten in Verbindung gebracht und in Zeiten der Krise, der größten Dunkelheit ist die Sehnsucht nach Licht am stärksten. Wir feiern u.a. ein Luciafest und basteln mit den Familien ein Licht der Hoffnung. Im Anschluss wird es eine Lichterprozession zur Kirche geben.
Wir erfüllen kleine und große Wünsche der von der Flut Betroffenen mit der Unterstützung weiterer Spenden und Netzwerkpartner. Manchen fehlt der Weihnachtsschmuck oder die Krippe, die im Keller gelagert war und der Flut zum Opfer gefallen ist, anderen ein Staubsauger, ein Gefrierschrank oder ein Fahrrad. Darüber hinaus beteiligen wir uns an der Wunschbaumaktion des REWE Marktes und erfüllen Kindern und Jugendlichen ihre Wünsche.
Derzeit ermitteln wir darüber hinaus den Bedarf der Betroffenen, die an Weihnachten keine Kochmöglichkeit haben und nicht bei Verwandten das Fest feiern können. Wir planen für diese Personen Patenschaften zu vermitteln und eine warme Mahlzeit auszuliefern, um ihnen auch ein schönes und besinnliches Weihnachtsfest zu ermöglichen.
Wir sind offen für weitere Projekte und Initiativen und würden uns freuen, wenn auch Sie, liebe Leserinnen und Leser den Anregungen folgen und sich nach ihren Kräften und Möglichkeiten einbringen und somit das Wunder von Weihnachten wahr werden lassen, sei es in dem Sie Plätzchen für Flutopfer backen, bei der Essensausgabe Gedichte vortragen oder beim Verputzen behilflich sind. Jede noch so kleine Hilfe kommt an und bringt ein Leuchten in die Augen der Betroffenen und der Helfer.
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