Schulgemeinde feiert mit Kardinal Woelki Festmesse und Festakt:60 Jahre Kardinal-Frings-Gymnasium in Bonn-Beuel
Bonn. Zum Abschluss des Jubiläumsjahrs feierte das Kardinal-Frings-Gymnasium (KFG) in Beuel am 19. Dezember eine Festmesse mit Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki und einem anschließenden Festakt. Der Institutsleiter des Deutschen Referenzzentrums für Ethik in den Biowissenschaften, Prof. Dr. Dirk Lanzerath, hielt den Festvortrag zum Thema „Ist die Schöpfung noch zu retten? – Zur Ethik eines neuen Mensch-Natur-Verhältnisses“
Schule fühlt sich dem Erbe von Kardinal Frings verpflichtet
„Für die Menschen bestellt“ – dieses Leitwort des KFG war schon der Wahlspruch von Joseph Kardinal Frings. In der Predigt des Festgottesdienstes legte Kardinal Woelki dar, wie sehr dieses Wort den Menschen und das Wirken von Frings prägte. Frings sei unter anderem ein starker Anwalt für die Demokratie gewesen und sei auf dem Standpunkt gestanden „wir sind im Rheinland immer Demokraten gewesen“. Weiter erklärt Woelki: „Vor allem aber berührte ihn das Schicksal der Vertriebenen aus Schlesien, aus Ost- und Westpreußen, der Tschechoslowakei und dem Balkan, die damals oft lediglich mit einem kleinen Köfferchen zu uns in Rheinland kamen. 10-12 Millionen Menschen mussten in dieser Zeit ihre Heimat verlassen. Damals war ein ganz anderes `Wir schaffen das´ gefragt, als heute. Schließlich waren 88 Prozent des Stadtgebietes von Köln zerbombt, wie der Erzbischof eigens festhält.“ So habe Frings denn in seiner Weihnachtspredigt 1945 dazu aufgerufen, den Vertriebenen Herberge zu geben und noch enger zusammenzurücken. Ebenso berühmt sei seine Silvesterpredigt von 1946, aus der der Begriff „fringsen“ entstand. Woelki betonte, dass Kardinal Frings ein großes und weites Herz hatte und er sehr stark im Glauben gewesen sei. Dies sei die Basis für sein selbstbewusstes und unerschrockenes Handeln gewesen – unabhängig ob dies gegenüber den Nazis, der Besatzungsmacht oder deutschen Politikern galt.
Mit Blick auf das heutige Schulprogramm nimmt Woelki wahr, dass sich die Schule dem Erbe von Kardinal Frings verpflichtet sehe und den Menschen in den Mittelpunkt stelle. So lernten die Schülerinnen und Schüler menschenfreundlich wie Kardinal Frings zu denken und zu handeln. Zum Abschluss dankte der Erzbischof der Schule für ihr Zeugnis gelebter Nächstenliebe und ermutigte sie, diesen Weg weiterzugehen.
Das KFG als erzbischöflichste aller erzbischöflichen Schulen
In der Begrüßung zum anschließenden Festakt in der Aula des KFG hob Schulleiter Dr. Bernhard Hillen hervor, dass das KFG die erste Eigengründung einer Schule des Erzbistums war und somit die „erzbischöflichste aller erzbischöflichen Schulen“ sei. Thomas Pitsch, Bereichsleiter Schule & Hochschule, begann sein Grußwort humorvoll mit dem Frings-Zitat: „Gut sehen kann ich schlecht, aber schlecht hören kann ich gut.“ Frings vertrat auch das Motto, dass man für die Zukunft gute Wurzeln brauche und diese bekämen die Schülerinnen und Schüler des KFG seit nunmehr 60 Jahren an dieser katholischen Schule.
„Zukunft braucht Herkunft“ meinte auch der Direktor und erzählte, dass die Schule am 8. Dezember 1968 eingeweiht wurde und 10 Jahre später anlässlich des Todes von Kardinal Frings 1978 umbenannt wurde.
Neben den Schülervertreterinnen, die vom sozialen Engagement, der Toleranz und Diversität schwärmten, berichteten auch Eltern von ihren guten Erfahrungen mit der Schule, die vor ein paar Jahren sogar über eine Live-Schalte zur ISS ermöglichte, in der Schüler ihre Fragen an den dort schwebenden Astronauten Alexander Gerst stellen konnten.
Festvortrag beleuchtet Menschen als Teil der Natur und der Schöpfung
In seinem philosophischen Festvortrag ging Prof. Dr. Dirk Lanzerath auf den Umgang mit der Schöpfung ein. Lanzerath verglich die Windschutzscheibe nach einer Urlaubsfahrt im Jahr 1984 mit einer von heute und stellte fest: heute gibt es keine Insekten mehr. Als Reaktion auf die Klima- und Umweltkrise schlägt er einen ganzheitlichen Ansatz vor. Sein Lösungsvorschlag ist eine Ethik der metabolischen und ästhetischen Eingelassenheit in die Natur als aktiver Prozess in Kombination mit Selbst- und Natur-Wertschätzung. Es sei etwas anderes, zu schauen, wo man sich selbst einschränken müsse, als sich selbst ganzheitlich als Teil der Natur zu verstehen. Lanzerath knüpft hier an die Enzyklika „Laudato Si“ von Papst Franziskus an, in der von einer ganzheitlichen Krise der Menschheit die Rede war. Er schließt mit dem Gedanken, dass Natur an sich einen eigenen Sinn habe, auch jenseits der Bedürfniserfüllung der Menschen.
Aktuelle Nachrichten aus dem Erzbistum Köln
Pressemitteilungen
Alle Pressemitteilungen des Erzbistums Köln finden Sie im > Pressebereich
Suche innerhalb der News
Service und Kontakt
Service und Kontakt
Pressekontakt
Geschäftszeiten
Pressekontakt
Geschäftszeiten
Mo-Do: 8.30 - 17 Uhr
Fr: 8.30 - 14 Uhr
Erzbistum Köln
Newsdesk