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Erzbistum Köln - Finanzbericht 2015 - Neue Schule geplant:28 Millionen Euro für neues Bildungs- und Sozialprogramm

Generalvikar Dr. Dominik Meiering und Finanzdirektor Hermann J. Schon
Datum:
6. Okt. 2016
Von:
HA Kommunikation, pek
Erzbistum Köln - Finanzbericht 2015 - Neue Schule geplant

Köln. Das Erzbistum Köln hat im Jahr 2015 einen Jahres­überschuss von rund 52 Millionen Euro erzielt. Davon fließen 28 Millionen Euro in ein neues Bildungs- und Sozialprogramm, mit dem sich das Erz­bistum den viel­fältigen Anforderungen einer ge­rechteren, nachhaltigen und fairen Gesellschafts­entwicklung stellen will. Rund 23 Millio­nen Euro werden zur Anpassung der Rücklagen, insbesondere für die Alters­versorgung benötigt.

Als ersten Ankerpunkt des Bildungs- und Sozial­programms plant das Erzbistum Köln die Gründung einer neuen Schule als Teil eines „Bildungs­campus für alle“. „Bildung darf nicht zu einer Frage von arm oder reich werden“, erklärt General­vikar Dr. Dominik Meiering. „Wir stellen uns ein integratives System vor, in dem schulische Aufgaben mit Förder­schwer­punkten für Benach­teiligte, Familien­beratung und Betreuungs­angeboten verbun­den werden.“

Bildung als Schlüssel für ein selbst­bestimmtes Leben bildet einen Schwer­punkt im Finanz­bericht, den das Erzbistum Köln für das Jahr 2015 vorgelegt hat. Viele Beispiele zeigen, wie Angebote wichtige Start­hilfe leisten und Menschen auf­richten können. „Jugendliche, die keine Chance sehen, weil Ihnen Basis­qualifika­tionen für einen Aus­bildungs­platz fehlen, oder junge Eltern, die mit der Babypflege und der Neu­orga­nisation ihres Lebens überfordert sind, müssen wir an die Hand nehmen“, sagt Meiering. „Was haupt- und ehrenamt­liche Helfer hier leisten, hat unschätzbaren Wert.“

Jährlich nehmen rund eine halbe Million Teilnehmer kirchliche Bildungs­angebote wahr. Das sind mehr als zehn Prozent der Bevölkerung im Erz­bistum. Das Spektrum reicht von Kindertagesstätten und Schulen über berufs­bezogene Unter­stützung, Jugend- und Er­wachsenen­bildung bis zu Förder- und Beratungs­angeboten für benach­teiligte Ziel­grup­pen. Bildungs­maßnahmen sind auch ein Schwer­punkt inter­nationaler Hilfe. So fördert das Erz­bistum im Jahr 2016 Schul­projekte im Nahen Osten mit knapp einer Million Euro. Im September eröffnete im Libanon eine Schule für 150 syrische und libanesische Kinder.

Neuer Kirchensteuer- und Wirtschaftsrat genehmigt Jahres­abschluss

Den Jahres­abschluss für das Jahr 2015 hat nach der Neuordnung der Gremien Anfang 2016 der neu konstituierte Kirchensteuer- und Wirtschafts­rat genehmigt. Mit der Vorlage rund neun Monate nach dem Bilanz­stichtag ist das Ziel einer angemessen zeitnahen Be­richt­erstattung erreicht.

Die Erträge des Erzbistums stiegen gegen­über dem Vorjahr um 7,9 Prozent auf 832,6 Mil­lionen Euro. Wichtigste Ertrags­quelle ist nach wie vor die Kirchen­steuer, die rund drei Viertel der Erträge ausmacht. Sie stieg um 38,7 Millionen Euro auf 627,6 Millionen Euro. Die Erträge aus Zuweisungen und Zuschüssen der öffent­lichen Hand, im Wesent­lichen für den Betrieb der Schulen, machen rund 15 Prozent aus. Deutlich höher als im Vorjahr waren die sonstigen Erträge. Hier führten die Auflösung von Rück­stellungen und Rück­zahlungen der Kirchlichen Zusatz­versorgungs­kasse zu einem deutlichen Anstieg auf rund 84,5 Millionen Euro. Das Finanz­ergebnis lag mit 24,5 Millionen Euro leicht über dem Vorjahreswert.

Die Aufwendungen stiegen 2015 gegenüber dem Vorjahr gering­fügig auf 805,2 Millionen Euro an. Dabei sanken die Aufwendungen aus Zuweisungen und Zuschüssen gegenüber dem Vorjahr um 6,5 Prozent, ins­besondere weil Investitionen in den Ausbau der Kinder­tagesstätten für die U3-Betreuung weitgehend abge­schlossen sind. Abermals gestiegen sind die Personal­aufwendungen. Neben Tarif­steigerungen wirkte sich der höhere Rück­stellungsbedarf aus, der aufgrund der Zins­situation notwendig ist. Die Zahl der Beschäf­tigten blieb konstant. Im Jahr 2015 beschäftigte das Erzbistum durch­schnitt­lich 4.328 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, acht mehr als im Vorjahr.

Kirchensteuermittel für Gemeinden, Bildung und Caritas

Bei den Aufwendungen, die aus Kirchensteuern finanziert werden, dominieren mit mehr als einem Drittel die Zuweisungen an die Kirchen­gemeinden. Der zweitgrößte Anteil ent­fällt auf den Bereich Bildung mit 11,4 Prozent der eingesetzten Kirchensteuer. 9,4 Pro­zent der Kirchen­steuer fließt in die Caritas, 8,4 Prozent dient zur Finanzierung der Kin­der­tages­stätten. Einen Überblick über die Verwendung der Kirchen­steuer­erträge gibt eine interaktive Infografik im Internet: www.erzbistum-koeln.de/erzbistum/finanzen/finanzbericht2015/infografik/

Die Bilanzsumme des Erzbistums stieg gegenüber dem Vorjahr um 3,0 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro an. Insbesondere aufgrund des hohen Rück­stellungs­bedarfs von insge­samt 78,6 Millionen Euro sank die Eigenkapitalquote leicht auf 71,8 Prozent.

Transparente Informationen über Finanzen

Der zusammengefasste Jahresabschluss 2015 des Erzbistums Köln und des Erzbischöfli­chen Stuhls wurde, wie in den Vorjahren, nach handels­rechtlichen Vorschriften erstellt und von einer unabhängigen Wirtschafts­prüfungs­gesell­schaft mit einem uneinge­schränkten Bestätigungs­vermerk versehen. Zudem enthält der Finanzbericht 2015 die Abschlüsse der Hohen Domkirche, des Metropolitan­kapitels und des Priester­seminars sowie die Abschlüsse der vom Erzbistum verwalteten selbst­ständigen Stiftungen.

Die weitreichende Transparenz der Finanzen fördert das Erzbistum auch für die selbst­ständigen Kirchengemeinden. Modelle sollen den Kirchen­gemeinden dabei helfen, ihre jährlich vorgelegten Abschlüsse verständ­lich aufzubereiten. Einige Seel­sorge­bereiche haben bereits Finanzberichte veröffentlicht.

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