Mit ungewöhnlichen Ausstellungsformaten feierte das Kunstmuseum Kolumba vom 19.-21. August 2017
im fast leeren Haus seinen zehnten Geburtstag:
- Unter dem Titel „Individuell“ erkundete der Schweizer Künstler Eric Hattan das Museum vor und
hinter den Kulissen. Er untersuchte weniger die Architektur, sondern befragte vor allem
Ordnungssysteme und Handlungsmuster, die eine Institution wie ein Kunstmuseum lebendig halten und
prägen. Was wäre, wenn man die Dinge auf den Kopf stellen würde?
- Der amerikanische Komponist Marek Poliks ist Urheber des „Interdictor“, dessen Titel auf die
Filmsaga „Star Wars“ Bezug nimmt. Im Rahmen einer Werkstattausstellung diente der Aufbau in Kolumba
als Basisstation der raumschiffartigen Klangmaschinerie, die im kommenden Jahr auf der Münchener
Biennale – Festival für Neues Musiktheater uraufgeführt werden wird. Der Anblick des Raumschiffes
öffnete ein weites Feld ambivalenter Emotionen und verhieß Flucht wie Aufbruch in neue Welten…
- Im „Büro für Augen, Nase, Zunge, Mund, Herz, Hand und Maske (die alles überdeckt)“, einer
künstlerischen Aktion des Kunsthaus KAT 18, wurde an den drei Tagen heftig gearbeitet. Die
Künstlergruppe hat ihren Raum in Besitz genommen und die Büroarbeit durch kleine performative
Handlungen ins Poetische erweitert.
- In den übrigen Ausstellungsräumen holte das Kunstmuseum nach, was sich viele Besucher zur
Eröffnung des Gebäudes gewünscht hatten: Die Architektur (fast) ohne Kunst auf sich wirken lassen
zu können. Der Unterschied zum Neubau vor 10 Jahren bestand darin, dass jetzt für drei Tage ein
imaginäres „Musée Sentimental“ erlebbar wurde, da die leeren Räumen mit den Spuren einer
zehnjährigen Ausstellungsgeschichte an Situationen und Werke erinnerten.
10 Jahre Kolumba – 10 Zahlen und Fakten
- Einweihung durch Joachim Kardinal Meisner am 15. September 2007
- Grundsteinlegung am 1. Oktober 2003
- Weiterentwicklung des bisherigen Diözesanmuseums (neben dem Wallraf-Richartz-Museum das älteste
Museum in Köln)
- 1750 qm Ausstellungsfläche + 900 qm Grabungsfeld der kriegszerstörten Kolumba-Kirche
- Durchschnittlich 60.000 Besucher/Jahr
- Ca. 500 Gruppenführungen/Jahr außerhalb der Öffnungszeiten
- 10 Jahresausstellungen und 32 Interventionen
- 17 Ausstellungsräume
- 29 Publikationen
- 11 Auszeichnungen/Nominierungen, darunter:
- Höchste Auszeichnung der Stiftung Buchkunst
»Die schönsten deutschen Bücher 2017« für »glauben – Andachtsbildchen von A-Z«
- Nominierung zur Ausstellung des Jahres 2016
Art-Magazin in Verbindung mit Auktionshaus Van Ham
- Museum des Jahres 2013
Deutsche Sektion des Internationalen Verbandes der Kunstkritiker (AICA)
Das Kunstmuseum Kolumba
Kolumba versteht sich als Kunstmuseum in kirchlicher Trägerschaft, das jenseits aller Sparten
und Spezialisierungen Fragen künstlerischer Gestaltung umfassend darstellen möchte.
Als "Museum der Nachdenklichkeit" sieht sich Kolumba als ein Angebot zur Auseinandersetzung mit
dem zur Kunst gewordenen Leben.