In den Abend hinein, Gott, will ich mich zu dir kehren.
In den Abend, dem die Stunden des Tages vorangingen:
Stunden des Lebens, der Bewegung, der Begegnung.
Jetzt, in die Ruhe der Nacht hinein,
wende ich mich dir zu – suche das Anhaltende, das Vollendende.
Damit dieser Tag nicht vergebens gewesen sein möge,
vollende du mit deinem Segen, das was war.
Verwandle, was in deinen Augen der Wandlung bedarf.
Vollende, was in meinen Händen unvollkommen blieb.
Heile, was im Licht meines Tages in Schatten fiel.
Bewege, was lebend in Starre verharrt.
Segne, was deines bewegenden Segens bedarf.
In den Stunden des Miteinanders,
im Spiel und im Ernst des Lebens,
bei allen Höhen und Tiefen
ließest du mich doch nie aus deinem liebevollen Blick.
Warst du mir nahe, noch bevor ich dich erahnte.
Und wie oft heute spürte ich dabei nur mich selber:
Meinen Atem, meine Muskeln, meine Gelenke, meinen Schweiß – meinen Herzschlag.
In allem sprachst auch du mir zu.
In den Abend hinein, Gott kehre ich mich zu dir.
In den Abend, dem spielerische Stunden des Tages vorangingen:
Stunden des Lebens, der Bewegung, der Begegnung.
Und jede meiner Bewegungen hat ihre Geschichte:
ist er-lernt, er-spielt, er-kämpft mit kindlichem Eifer.
In jeder dieser Bewegungen atmet deine Zeitlosigkeit....
Denn du, Gott, bist der Ewige,
dem alle Bewegung und alle Ruhe zugrunde liegen.
Du bist der Ursprung jeglichen Herzschlags
Im Gestern – Heute – Morgen.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist
wie im Anfang so auch jetzt und alle Zeit
und in Ewigkeit.
Amen
(Gudrun Schmitz)