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Selbstverständnis Katholischer Schulen

Katholische Freie Schulen im Erzbistum Köln
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Fakten & Standpunkt

Katholische Schulen in freier Trägerschaft

Grundsätzlich steht das gesamte Schulwesen in Deutschland unter der Aufsicht des Staates. Allerdings räumt das Grundgesetz in Art. 7 Abs. 4 freien Trägern das "Recht zur Errichtung von privaten Schulen" ein. Auf dieser Grundlage sind derzeit rund sieben Prozent der Schulen in Deutschland so genannte "Schulen in freier Trägerschaft". Diese Schulen haben in der Regel den Status von "Ersatzschulen", das heißt sie nehmen die gleichen Aufgaben wie staatliche Schulen wahr. Ersatzschulen sind gegenüber staatlichen Schulen gleichwertig, aber nicht gleichartig. Katholische Schulen bilden die größte Gruppe unter den Schulen in freier Trägerschaft.

Schulen in freier Trägerschaft sind ein unverzichtbarer Bestandteil des Bildungssystems in der Bundesrepublik Deutschland. Sie gewährleisten Pluralität und schaffen somit eine wichtige Voraussetzung dafür, dass die Eltern - auch durch die freie Wahl einer Schule - ihr Recht auf die Erziehung ihrer Kinder wahrnehmen können.

Katholische Schulen bilden die größte Gruppe unter den Schulen in freier Trägerschaft. Mit diesem starken Engagement übernimmt die katholische Kirche ein hohes Maß an Verantwortung in dieser Gesellschaft und für junge Menschen.

Das Erzbistum Köln ist Träger von 32 Schulen verschiedener Bildungswege. Derzeit besuchen etwa 24.000 Schülerinnen und Schüler Erzbischöfliche Schulen im Erzbistum Köln. Im Bereich der Erzbischöflichen Schulen nimmt der Fachbereich Schulträger- und Schulaufsichtsaufgaben wahr und fördert die Entwicklung unserer Schulen durch unterschiedliche Maßnahmen. Dazu gehört auch die Bearbeitung betriebs- und personalwirtschaftlicher Vorgänge sowie die juristische Prüfung und Beratung. Daneben gibt es 18 Schulen im Bereich des Erzbistums, die von anderen katholischen Institutionen, z. B. von Ordensgemeinschaften, getragen werden.

Das Erzbistum unterstützt diese Schulen und Schulträger durch Beratung und anderweitige Hilfestellungen.

Grundlagentexte und Impulse zum Verständnis Katholischer Schulen

Unter dem Titel "Erziehung und Bildung im Geist der Frohen Botschaft", haben die deutschen Bischöfe sieben Thesen zum Selbstverständnis und Auftrag Katholischer Schulen veröffentlicht. Sie charakterisieren darin das Bildungsverständnis Katholischer Schulen und betonen die religiöse Dimension der Erziehung und Bildung, die pastorale Bedeutung der Schulen sowie deren Auftrag, die Schülerinnen und Schüler zu verantwortlicher Weltgestaltung zu erziehen. Als besondere Schwerpunkte im Profil Katholischer Schulen werden deren Beitrag zu mehr Teilhabe und Gerechtigkeit in der Gesellschaft sowie das Einüben von Dialog und menschlicher Gemeinschaft in Vielfalt hervorgehoben.

Eine grundlegende Orientierung für die Profil- und Qualitätsentwicklung Katholischer Schulen in freier Trägerschaft bieten die Qualitätskriterien für Katholische Schulen, die von den deutschen Bischöfen im Mai 2009 veröffentlicht wurden.

Deutschland hat sich mit der Unterzeichnung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen zur Gewährleistung eines inklusiven Bildungssystems verpflichtet. Katholische Schulen wissen sich in besonderer Weise für die Bildung von Menschen mit Behinderung verantwortlich. Die Kommission für Erziehung und Schule der Deutschen Bischofskonferenz hat sich am 7. Mai 2012 mit einer Empfehlung zur inklusiven Bildung in Katholischen Schulen an deren Träger gewandt.

Zur Prävention von sexualisierter Gewalt an Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen hat die Kommission für Erziehung und Schule der Deutschen Bischofskonferenz im November 2010 eine Handreichung für katholische Schulen, Internate und Kindertageseinrichtungen veröffentlicht. Die Handreichung benennt wesentliche Eckpunkte der Präventionsarbeit und bietet damit eine Grundlage für die Entwicklung von Präventionskonzepten auf der Ebene der Träger beziehungsweise der Einrichtungen.

Die Empfehlungen dieser Handreichung konkretisieren die Rahmenordnung zur Prävention von sexuellem Missbrauch an Minderjährigen im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz vom 23. September 2010.

Anlässlich der Vorbereitung auf das 50. Jubiläum der Konzilserklärung "Gravissimum educationis" hat die Kongregation für das Katholische Bildungswesen im Jahr 2014 ein Papier mit Überlegungen und Perspektiven zur Weiterentwicklung des katholischen Schulwesens herausgegeben: Erziehung heute und morgen - Eine immer neue Leidenschaft. Instrumentum laboris.