Los ging es am Freitagabend, doch es dauerte fast 24 Stunden, bis der zugewiesene Sammelpunkt auf dem Bauernhof im Karpatenvorlang gefunden war. Sie seien dringend erwartet worden, berichtet Wojtynek, denn nachdem sie am späten Samstagabend ihre Lastwagen abgeladen hatten, wurde schon am Sonntag ganz früh ein Teil der Ladung von polnischen Freiwilligen in kleinen Fahrzeugen über die Grenze gebracht. Sie, die Polizei und die an der Grenze wartenden Busse zur Aufnahme der Flüchtlinge waren das einzige, was die sechs Neusser vom Krieg wahrnehmen konnten. Man habe aber vor Ort gehört, dass sich die Flüchtlinge vor der polnischen Grenze auf einer Länge von 37 Kilometern stauten, ergänzt Grzeschik. Er hatte den Konvoi dank seiner polnischen Sprachkenntnisse zum Ziel gelotst, und er war es auch, der nach 300 Kilometern Rückfahrt für alle ein Hotel in Kattowitz fand. Denn der Akku war bei allen leer. Aber der anstrenge Ritt war ein Erfolg, sagt Grzeschik. Christoph Kleinau