Zwei Erzbischöfliche Schulen machten sich in diesem Jahr im Rahmen ihres Jubiläumsjahres auf den Weg und zeigten eine wunderbare Gemeinschaft. Pilgern, so Schulrat Thomas Pitsch, heiße aufbrechen. Das Wallfahren und Pilgern gehöre zum Christentum, solange es das Christentum gebe.
Abraham der Begründer des Volkes Gottes sei in das verheißene, gelobte Land aufgebrochen. Seit dieser Zeit gehöre der Aufbruch zum Christentum wie das Amen in der Kirche. Pitsch: „Christus ist aufgebrochen, die Jünger sind aufgebrochen, die heiligen Drei Könige sind aufgebrochen. Das Erzbischöfliche Berufskolleg Düsseldorf und das Erzb, Gymnasium Marienberg in Neuss brachen auf. Im Sinne des Wallfahrtsgedankens waren sie bereits andere als sie gingen. Die Domwallfahrt ist jeweils mehr als ein frommer Akzent. Sie rührt an das Wesen des Christentum als Anhänger des neuen Weges, der gegangen werden will, um die frohe Botschaft zu verkünden. So viele Schülerinnen und Schüler in einem voll besetzten Dom: ein wunderbares Bild, ein ermutigendes Zeichen des Glaubens.“
Katholische Schulen bieten Kindern und Jugendlichen, Lehrkräften und Eltern einen Lern-Erfahrungs- und Lebensraum an, in dem religiöse Erziehung und Bildung von zentraler Bedeutung sind. Grundlegend ist dabei die Überzeugung, dass zu einer vertieften Erkenntnis der Wirklichkeit auch ein Bewusstsein von deren religiöser Dimension gehört. Diesen Weltzugang für Kinder und Jugendliche zu erschließen, ist eine anspruchs- volle Aufgabe, der sich Katholische Schulen und die in ihnen arbeitenden Lehrkräfte stellen müssen. Die religiöse Dimension ihrer Erziehungs- und Bildungsarbeit darf sich daher nicht allein auf den Religionsunterricht beschränken, sondern muss den Unterricht aller Fächer wie auch die vielfältigen außerunterrichtlichen Angebote und das gesamte Schulleben durchziehen.
Dies, so Schulrat Pitsch, sei hier vorbildlich gelungen. Gespräche mit den teilnehmenden Schulen hätten ihm gezeigt, dass trotz aufwendigen Organisationsrahmens beide Erzbischöflichen Schulen gezeigt haben, Phänomene der Wirklichkeit über die jeweiligen Fachperspektiven hinaus konsequent auch aus religiöser Perspektive als Schulgemeinde betrachten zu können. Dies entspreche vorbildlich ihrer eigentlichen Bildungsaufgabe.
Schulrat Pitsch: „Damit erweitern die Schulen mit der Wallfahrt das Weltverstehen der Kinder und Jugendlichen und bieten neue und andere Möglichkeiten der Weltdeutung. Der Aspekt des Unterwegsseins ermöglicht die Reflexion über den Moment hinaus. In einem so skizzierten Bildungsverständnis verbinden sich die Erkenntnisse der Wirklichkeit mit deren christlich-ethischer Reflexion. Ziel solchen Lernens ist ein Orientierungswissen, das es Kindern und Jugendlichen ermöglicht, die Welt unter verschiedenen Perspektiven zu betrachten und differenziert zu bewerten sowie entsprechende eigene Positionen zu entwickeln und zu vertreten.“