Warum sind Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute auch unser Ding als Christen, ja finden Widerhall in unseren Herzen?
Die Antwort geben die ersten beiden Sätze des Katechismus der Katholischen Kirche: "Gott ist in sich vollkommen und glücklich. In einem aus reiner Güte gefassten Entschluss hat er den Menschen aus freiem Willen erschaffen, damit dieser an seinem glückseligen Leben teilhabe“. Gott will uns glücklich machen, das ist seine Perspektive. Das kann er nicht allein, er braucht uns Menschen. In dieser Welt hat er unsere Nase, unsere Augen, unsere Hände, unser Hirn, unser Herz unsere Flüsse, um reinzuriechen, anzupacken, mitzufühlen, hinzugehen, aufzuhelfen, mitzudenken. Damit wir es kapieren, schickt. der Vater den Sohn in die Welt. Er macht uns vor, wie wir gut und glücklich leben können. Nicht gegeneinander, sondern füreinander; nicht ohneeinander, sondern miteinander; nicht nebeneinander, sondern beieinander.
Jesus kommt nicht zur Inspektion in unsere Welt, um zu kontrollieren, wie es läuft. Er wird ganz Mensch und macht alles mit, was es in unserem Menschenleben gibt. Damit wir am glückseligen Leben Gottes teilnehmen können für immer, stirbt der Gottessohn auch unseren Tod. Ganzer Mensch und ganzer Gott. Warum sind es die Armen und Bedrängten im Besonderen, an deren Schicksal wir Christen teilnehmen? Weil es auf die Perspektive ankommt. Bei der Synode des Bistums Trier wurde festgestellt: Das Evangelium ist vom Rand besser zu verstehen als vom Zentrum! Jesus selbst preist die Armen glücklich in seinen Seligpreisungen. Oft sind es im Evangelium die scheinbar weit vom Zentrum Entfernten, die verstehen, was Jesus will; etwa der Barmherzige Samariter oder die Frau am Jakobsbrunnen. Unser Papst Franziskus fordert nachdrücklich dazu auf, an die Ränder zu gehen. Nicht nur, um dort gute Werke zu tun, sondern um den Blick frei zu bekommen für das Evangelium. Was am besten nicht mit "Frohe Botschaft" übersetzt wird, sondern mit "Botschaft vom Guten . (Wie es der Theologe Christoph Theobald vorschlägt). In seiner Botschaft zum Weltmissionssonntag im Oktober 2015 schreibt unser Papst: "Wen soll die Verkündigung des Evangeliums bevorzugen?