Text: Liebfrauenschule Köln
Ein ganz großer Tag in der Geschichte unserer Schule: Am 25. Februar 2016 richtete das Geburtstagskind LFS eine wunderschöne zweiteilige Geburtstagsfeier aus.
Am Anfang stand ein Pontifikalamt im Kölner Dom, geleitet von Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki. Ihm zur Seite standen u.a. die ehemaligen Schulgeistlichen Christoph Biskupek, Andreas Blum und Domvikar Tobias Hopmann. Anwesend waren auch ehemalige stellvertretende Schulleiter (Regenbrecht, Bräunl) sowie natürlich die Schwestern Unserer Lieben Frau, denen die LFS ihre Gründung verdankt, mit ihnen die langjährige (1969-1993) Schulleiterin Sr. Maria Corda. Geladen war die ganze Schulgemeinschaft. Der Kardinal würdigte das frühe Eintreten der Schule für Mädchenbildung zu einer Zeit, als das Frauenwahlrecht noch nicht galt und Bildung allenfalls "höheren Töchtern" zugebilligt wurde.
An die heutige Schule richtete er die Mahnung, dass katholische Schule weiterhin für eine Menschenwürde eintreten müsse, die unabhängig von Herkunft, Bekenntnis und Staatsdoktrin sei, „denn jeder Mensch ist ein Ebenbild Gottes“. Die „Misa Tango“ von Luis Enriquez Bacalov bildete den eindrucksvollen musikalischen Rahmen des Hochamts.
Der anschließende Festakt fand statt in der Mehrzweckhalle der Schule. Für das Erzbistum sprach die Leiterin der Hauptabteilung Schule/Hochschule, Frau Dr. Schwarz-Boenneke. Sie wies darauf hin, wie sehr wohl die Gründerinnen der Liebfrauenschule staunen würden, wenn sie sehen könnten, welchen Stand sich die einst aus kleinsten und schwierigsten Anfängen entstandene Schule in Köln erworben hat.
Anschließend stand die Kölner Oberbürgermeisterin Frau Henriette Reker auf der Rednerliste. Aus herzlicher Verbundenheit mit "ihrer" Schule nutzte sie ihr Skript immer wieder als Sprungbrett zu freier Rede, indem sie ihre eigene LFS-Schulzeit wieder lebendig werden ließ. Besonders betonte sie die nachhaltige Wirkung der dreiwöchigen (!) – das Publikum raunte und staunte – Rom-Abschlussfahrt. Die Tugenden, die man ihr im politischen Wirken nachsage, seien an der LFS grundgelegt worden, meinte Frau Reker. Mit einem klaren Bekenntnis zur Schulform Gymnasium beschloss die Oberbürgermeisterin ihre Rede.
Der nächste Redner, Prof. Gerhard Mertens, brachte zur großen Freude des Publikums einen lebhaften Anekdotenschatz aus seiner kurzen Zeit als Lehrer an der LFS mit. Er wolle aber nicht in die Rolle eines Büttenredners hineingeraten, meinte er verschmitzt. Und so erläuterte er aus professioneller pädagogischer Perspektive seinen Wunsch an das katholische Gymnasium, es solle in der gegenwärtig überall angestrebten Beschleunigung der Bildungs- und Lernvorgänge ein Ort werden, wo das Innehalten, das Reflektieren und die Gewinnung von Tiefe möglich sei. Das gehe nicht ohne Zeit.
Für die Bezirksregierung Köln sprach schließlich Dirk Schnelle - und änderte "auf die Schnelle" den Charakter seiner Rede, weil er bekannte, mit einer so putzmunteren und heiteren Atmosphäre nicht unbedingt gerechnet zu haben.
Einen hinreißend schwungvollen Rahmen für die Festreden bildeten perfekt choreografierte Tänze, dargeboten von Schülern und Lehrern, begleitet von einem Lehrer-Ensemble. So erstanden die vergangenen hundert Jahre auch in musikalischer Form wieder neu. Die flotte Moderation von Svea Rescheleit und Marius Schlottke sowie ein Sketch zum Abschluss rundeten die gelungene Veranstaltung ab.
Text: Liebfrauenschule Köln