Montag, 3. Dezember 2018, 19:00 Uhr
Veranstaltungsort:
Maternushaus
Kardinal-Frings-Str. 1-3
50668 Köln
Ausstellungsdauer: 03.12. - 13.01.2019
Die Ausstellung ist ganztägig geöffnet.
Es erscheint ein Katalog.
Sehnsucht ist doch eigentlich nur der Wunsch, gefunden zu sein.
So lautet der Ausstellungstitel der Kölner Künstlerin Julia Nohr.
Gerade hat sie erfolgreich ein nachhaltiges T-Shirt-Label mit eindrücklichen Gedichten auf den Markt gebracht, da zeigt sie im Maternushaus in Köln poetische Fotoarbeiten und Videoinstallationen.
Die Suche und das nicht Darstellbare sind ihre Themen.
Die polnische Regisseurin Agnieszka Holland beschrieb es als „jene Wahrheit zwischen zwei Frames“, die Julia Nohr mit psychologischem Instinkt zu erfassen weiß.
Unprätentiös, nachdenklich, zweifelnd.
Wer Julia Nohrs Gedichte liest, wer ihre aktuellen Arbeiten sieht, erkennt eine konsequente Reduktion auf das scheinbar fast nicht mehr Erzählenswerte. Und doch ist darin ALLES, ist darin die Welt.
In einer Zeit, in der eine Generation eng getaktet einem weltweiten Publikum auf dem Display präsentiert, was sie als zeigenswert empfindet und dafür Bewertungen erhält, schließt Julia Nohr die Augen und lauscht.
Ihre Arbeiten bewegen den Betrachter. Sie laden ein Innezuhalten und, wie in der Videoinstallation „Zwei“, sich selbst in der Welt, in diesem Moment und neben dem was und wer sonst gerade ist wahrzunehmen.
In einer Zeit, in der massenweise konsumiert und weggeworfen wird, um die Leere zu füllen, um die Hast erträglich zu machen, wählt die Künstlerin umweltfreundliche Materialien für die Ausstellungskataloge und lässt Einladungskarten anfertigen, die weiterverwendet werden können.
Ihre Arbeiten zeigen von Menschen unberührte Natur und scheinbare Landschaften. Sie schenken uns Stille und Kontemplation. Sie berühren uns weit hinter dem geistigen Begreifen.
Ihre ehemalige Professorin Jeanine Meerapfel schreibt, dass sie an Julia Nohrs Bildern den „Zweifel an der Abbildbarkeit der Welt“ liebe.
Vielleicht ist es aber auch die Gewissheit, dass es keine eine Wahrheit gibt, die uns ihre Werke zu vermitteln wissen.
Künstlerfreund