Ausstellungsdauer:
4.04. bis 08.05.2016
ganztägig geöffnet
Maternushaus
Kardinal-Frings-Str. 1-3
50667 Köln
Im Mittelpunkt der Mensch.
Statische Formen, die durch ihre Materialität in Korrespondenz zu den flüchtigen, skizzenhaften oft nur fragmentarischen, menschlichen Körpern stehen. Körper, mit Bitumen- oder Acrylfarbe gemalt, in Kohle oder Sepia skizziert. Mal bieten diese Formen Schutz, mal engen sie ein. Ob unterschiedliche Papiere, Pergamyn oder Pappen, Fundstücke aus Blei, Kupfer oder Dachpappe, immer sind sie raumgebender Teil dieser existenziell anmutenden Kompositionen.
Die Düsseldorfer Künstlerin Gisela Happe zeigt mit ihrem „Erfurter Zyklus" Bilder, die uns unmittelbar berühren. Auf den ersten Blick sind es Bilder, die Befindlichkeiten, tiefe Gefühle oder ungute Erinnerungen hervorrufen, aber es sind auch Bilder von hoher Aktualität: Gewalt, Druck, Enge, Belastung oder gar Absturz. Bei genauerer Betrachtung sind diese Situationen ambivalent. Denkt man sie weiter, erschließen sich Möglichkeiten der Befreiung, des Aufbrechens oder Wegschiebens. Macht oder Ohnmacht, Befreiung oder Unterdrückung? Entscheidend ist die Perspektive des Betrachters. Gisela Happes Bilder schöpfen ihre Kraft aus der Reduktion auf das Wesentliche.
Parallel zu ihren eher abstrakten, naturbezogenen Themen, arbeitete Gisela Happe über mehr als 10 Jahre immer wieder an ihrem figurativen „Erfurter Zyklus“. Auslöser für diese Arbeiten waren dabei die Erfahrungen, die sie als Künstlerin mit Schülern einer Förderschule im
Rahmen eines Projektes des Landes NRW machte. Namensgebend dafür war der Standort der Schule, Erfurter Weg.
Dieser Zyklus wird erstmalig in vollem Umfang im Maternushaus präsentiert.
B.St.