Ausstellungseröffnung: Mo, 18. Mai 2015, 19:00 Uhr
Ausstellungsdauer: 18.05.2015 bis 21.06.2015
ganztägig geöffnet
Maternushaus, Kardinal-Frings-Str. 1-3, 50667 Köln
Zwischen Informel und Figürlichkeit bewegt sich die künstlerische Sprache von Michael Koch, dessen großformatige Ölgemälde im Maternushaus in Köln präsentiert werden.
1974-80 absolvierte der zunächst fotorealistisch arbeitende Künstler sein Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg.
Für den Katalog „Monkey man“ erhält Michael Koch 1985 den Preis des Bayerischen Kultusministeriums für Künstler und Publizisten. In diesen fotorealistischen Arbeiten setze sich Michael Koch mit der Psychologie der Gewalt - sowohl der zugefügten, als auch der erlittenen Gewalt – auseinander.
Die strenge rationale Perfektion des Fotorealismus gibt er zugunsten einer eigenen, emotionalen, abstrakten - expressiven Formensprache auf.
Keine Fotos, sondern „emotionale Bilder im Kopf“ (O-Ton Michael Koch) dienen ihm fortan als Vorlage. Durch ein prozesshaftes, ständiges neu, weg- und übermalen der Leinwand entsteht eine farbenreiche, vielschichtige und lebendige Bildoberfläche, die erahnen lässt, wie viele figurative „Leichen“ unter ihr verborgen sind. Oder sie geistern als zwitterhafte Schattenwesen zwischen den Lücken und Ritzen der Oberfläche hervor.
Ein anderes Mal beherrschen sie archaisch und überlebensgroß die Bildoberfläche und erinnern in ihrer Einfachheit an Kinderzeichnungen und „Kritzelkunst“.
Ebenso die kleinen menschlichen Figuren, die der Künstler in jüngster Zeit aus Holz aussägt und anschließend mit Sand und Acrylfarben bearbeitet. Sie alle sind schon seit Jahren in seinen Bildern präsent.
Der impulsiv-expressive Ausdruck dieser Skulpturen erinnert, ebenso wie die Figuren in den Gemälden, an Kinderzeichnungen, an „Strichmännchen der Superlative“. Auf den zweiten Blick werden aber, wie auch in den Bildern, Phänomene, die wir kennen, sehr direkt formuliert: Gefühle der Hilflosigkeit, der Zartheit, der Verletzlichkeit und des sich selbst Überlassenseins... kurz: Es sind menschliche Grunderfahrungen „freezed“/eingefroren, in der Art des Film-stills belichtet.