Vernetzt – Verrückt – Erfolgreich!
Der Diözesantag 2018 wurde seinem Motto gerecht. Herzlichen Dank für die vielen positiven Rückmeldungen!
Rund 270 Teilnehmende kamen diesmal im Kölner Maternushaus zusammen, um die bunte Mischung aus Wohlfühl-Atmosphäre, Fortbildungsangeboten und Informationsmöglichkeiten zu nutzen.
Diplom-Bibliothekarin Sonja Bluhm stellte in Ihrem motivierenden Impulsvortrag kenntnisreich den Nutzen und die Bedeutung eines Büchereikonzepts vor. "Nur verrückt sein reicht nicht, um Erfolg zu haben. Am Anfang eines Konzepts steht immer eine Vision. Holen Sie sich bei Ihrer Arbeit auch den Träger mit ins Boot", sagte Bluhm. "Der Träger unterstützt Sie mehr, wenn er den Weg bis zum fertigen Konzept begleitet hat." Lesen Sie hierzu den Artikel "Alles im grünen Bereich" von Sonja Bluhm in der aktuellen Ausgabe der BiblioTheke 4/2018.
→ Kurzfilm "Lebendige Ortsmitte" (© Fernsehredaktion Diözese Eichstätt)
Im Foyer informierte der Borromäusverein über das mit Bundesmitteln geförderte Projekt "Wir sind LeseHelden", die ekz präsentierte ihre Medienservices und jede Menge Tonies und Tonieboxen und die Präventionsbeauftragte Manuela Röttgen stand für Fragen rund um das Thema Prävention im Erzbistum Köln zum Gespräch bereit. Der Altenberger Domladen bot wie schon im Vorjahr Bücher und andere Medien zum Verkauf an.
Auf reges Interesse stießen die ausgestellten Fotos und Plakate gelungener Umsetzungen des neuen BÜCHEREI-Logos. Und in den Pausen zwischendurch sowie beim traditionellen Dankeschön-Mittagessen kam auch der Austausch untereinander nicht zu kurz.
Nachmittags nutzten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, sich in einem der neun angebotenen Workshops intensiver mit einem Thema zu beschäftigen und wertvolle Impulse für ihre Arbeit vor Ort zu holen – wie immer begleitet von tollen Referenten und Akteuren.
Bei unserer Umfrage-Aktion gab es einige überraschende und auch erfreuliche Ergebnisse:
- Die meisten Befragten engagieren sich bereits mehr als 20 Jahre in der KÖB.
- Alle Befragten gaben an, ihre Besucher zu zählen.
- Über 80 Prozent gaben an, dass Ihnen in den letzten zwei Jahren Veränderungen aufgefallen sind.
- Neben Kindern kämen vor allem mehr Senioren in die Bücherei.
- Die Akzeptanz der KÖB in der Gemeinde habe sich verbessert und auch die Kooperationen mit Kitas, Schulen etc. werden überwiegend als besser empfunden.
- 40 Prozent aller Befragten wünschen sich einen schöneren oder größeren Raum. Erst danach folgen die Wünsche nach mehr Geld oder mehr Akzeptanz.
Der Visualisierungskünstler Christoph Illigens schuf während des Tages eine grafische Gesamtkomposition des Diözesantages 2018 (siehe Bildergalerie).
Mit der humorvollen, provokanten und "unverschämt" treffsicheren "GeDANKEn-Revue" von Franz-Joseph Euteneuer fand der KÖB-Diözesantag einen würdigen Abschluss. Euteneuer brachte die Männer und Frauen lauthals zum Lachen, traf dabei aber auch immer wieder den Kern des Themas Ehrenamt. "Sie stellen den Menschen das Teuerste zur Verfügung, das Sie haben: Ihre Zeit! Und Sie sind Lustermöglicher. Indem Sie verhindern, dass die Tür der KÖB geschlossen ist, ermöglichen Sie die Lust der Besucher, in ihre Büchereien zu kommen", rief Euteneuer in die Menge. "Diese Besucher sind es Ihnen wert, da zu sein - das ist Seelsorge!"
Denn KÖBs sind Begegnungsstätten aller Generationen, gesellschaftlichen Schichten und Religionen. Sie sind wichtige Kommunikations- und Kirchorte in ihren Seelsorgebereichen und bieten den Menschen die Möglichkeit, mit Kirche vor Ort in Kontakt zu kommen. Dafür engagieren sich die vielen Ehrenamtlichen vor Ort, und dafür sind wir Ihnen von Herzen dankbar!
Folgende Workshops standen am Nachmittag zur Auswahl:
WS 1: Visionen – Ziele – Erste Schritte … mit Konzept
Profil, Leitbild, Strategie, Konzeption – diese und ähnliche Begriffe sind aktuell in aller Munde. Aber was ist eigentlich ein Konzept und für was brauche ich das? Was gehört in solch ein Konzept und wieviel Zeit braucht die Erstellung? Reicht es nicht, wenn wir ein Bestands- und Veranstaltungskonzept haben? Diese und andere Fragen werden wir gemeinsam im Workshop beantworten.
Referentin: Sonja Bluhm (Dipl.-Bibliothekarin, Trainerin, Business Coach, Würzburg)
→ Präsentation zum Workshop (PDF) - Fotoprotokoll der Workshop-Ergebnisse (PDF)
WS 2: Schnupperkurs Improvisationstheater – Das Spiel mit den Grenzen
„Seien Sie mal ein bisschen verrückt! Improvisieren Sie einfach“ – leichter gesagt als getan. Spontaneität trainieren, Flexibilität und Kreativität entdecken. Aus willkürlichen Begriffen
werden Geschichten aus dem Hut gezaubert. Damit dies gelingt, bedarf es der Kenntnis einiger Spielregeln und Methoden. – Improvisieren wir einfach!
Referentin: Perpetua Keller (Schauspielerin, Theaterpädagogin, Regisseurin)
WS 3: Schnupperkurs Schauspiel – Körpersprache erkennen und deuten
Wie wir sitzen, gestikulieren oder „gute Miene zum bösen Spiel machen“ – nonverbal ist bereits viel gesagt, bevor überhaupt gesprochen wird. Dies bei sich selbst und anderen mitzukriegen, zu „lesen“ und zu deuten, schärft Wahrnehmung und Einfühlung und fördert so Intuition und soziale Kompetenz.
Referentin: Katharina Brosowski (Theaterpädagogin)
WS 4: Mit Büchern Kirche neu gestalten
In unseren Gemeinden und Seelsorgebereichen wird viel darüber gesprochen, wie wir in Zukunft als Kirche leben und sichtbar sein wollen. Die KÖB bietet als Treffpunkt, Vernetzungsort und Raum pastoraler Chancen einen wichtigen Ausgangsort für Überlegungen und Antworten darauf. Wir schauen auf Wege in die pastorale Zukunft und entwickeln Ideen, wie die KÖB vor Ort lebendige Gemeinde der Zukunft mitgestaltet.
Referentin: Kristell Köhler (Referentin für Glaubenskommunikation, Köln)
WS 5: KÖB in der Gemeinde – mittendrin oder hintendurch?
Die Bücherei als „Tor zur Welt“, als Brücke zwischen Pfarrgemeinde und den Menschen drumherum – eine Idealvorstellung? Wie sieht es bei Ihnen aus? Wo und wie ist Ihre KÖB untergebracht, wie sichtbar und wie gut vernetzt ist sie mit anderen pastoralen Akteuren? Nehmen die Leute am Ort die KÖB wahr, und wenn ja, wie? Wir wollen uns austauschen, voneinander lernen und miteinander Ideen erarbeiten, wie die KÖBs und ihre Angebote ins Bewusstsein der
Menschen im weiteren Umfeld gerückt und ver-rückt werden können.
Referent: Bernhard Riedl (Theologe und PR-Berater)
→ Merksätze zu PR und Werbung (PDF) - PR- und Werbe-Maßnahmen (PDF)
WS 6: Knotenpunkt Ehrenamt
Ohne ehrenamtliches Engagement gäbe es keine KÖB - und auch viele andere Angebote würden in einer Gemeinde fehlen. Wie sieht es mit der Situation vor Ort aus? Wie gewinne ich neue
Ehrenamtliche für die Arbeit in der Bücherei und wie vernetze ich mich? Tauschen Sie sich aus und erfahren Sie von einer Engagementförderin, wie Sie dabei Unterstützung erhalten können. Profitieren Sie von ihren Erfahrungen und Tipps aus der Praxis!
Referentin: Bettina Thiemeyer (Engagementförderin, Rösrath)
WS 7: Prävention in der KÖB
In jeder Kirchengemeinde gelten verbindliche Präventionsmaßnahmen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor übergriffigem Verhalten. Dabei geht es vor allem auch um Achtsamkeit und ein gutes Gespür für das richtige Nähe-Distanzverhalten (z. B. beim Vorlesen). Warum ist für die Ehrenamtlichen in der Bücherei die Teilnahme an den Präventionsschulungen sinnvoll? Hier
können Sie sich informieren, Fragen stellen, Erfahrungen miteinander teilen und diskutieren.
Referent: Günter Buser (Dipl.-Supervisor, Bonn)
WS 8: Die Mischung macht’s – Medien für Ihre Bücherei
Natürlich brauchen Sie „Die Geschichte der Bienen“, „Das Feld“, den neuen Adler-Olsen oder andere Bestseller. Auch an den „Drei ???-Kids“ geht meist kein Weg vorbei (und soll es auch gar nicht!) Für alles andere gibt es medienprofile und andere Angebote des Borromäusvereins. Wie Sie hier zu einer erfolgversprechenden Auswahl kommen, wird in diesem Workshop erarbeitet. Dazu gibt es aktuelle Buchtipps und einen Blick hinter die Kulissen des Lektorats.
Referent: Christoph Holzapfel (Dipl.-Theologe, Lektorat Borromäusverein e. V.)
→ Medienliste zu den Empfehlungen
WS 9: Wir sind LeseHelden
Erfahren Sie, welche verschiedenen Möglichkeiten Ihnen das Projekt „Wir sind LeseHelden“ des Borromäusvereins e. V. als Leseförderungsmaßnahme bietet und wie Sie das Angebot in Ihrer Bücherei durchführen können. Profitieren Sie von den Praxiserfahrungen, die Büchereien in der Vergangenheit bereits erzielt haben oder berichten Sie uns von Ihren eigenen Erfahrungen.
Referentin: Christine Tapé (Borromäusverein e. V.)