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Erfolgsgeschichte des Kölner Priesterseminars

Nr. 61 Kopie

Mit vier Seminaristen begann die Erfolgsgeschichte des Kölner Priesterseminars

Vor gut 270 Jahren fand ein seinerzeit wenig spektakuläres anmutendes Ereignis statt, das sich in der Rückschau als äußerst bedeutend erweist. Denn am 28. Juni 1738, am Vortag von „Peter und Paul“, traten die ersten vier Priesteramtskandidaten (Alumnen) in das soeben gegründete Kölner Priesterseminar ein. Das Seminar, das sich damals in einem Haus nahe dem Dom befand, wurde von dem aus Mainz gekommenen Regens Dr. Wolff geleitet. Erzbischof Clemens August hatte das Seminar gegründet und verfügt, dass – anders als bisher – die Weihkandidaten mindestens ein Jahr im Kölner Seminar absolvieren mussten.

Das in den Archivbeständen des Seminars (im Histor. Archiv des Erzbistums) erhaltene Protokoll des Seminarrates – er regelte organisatorische und wirtschaftliche Fragen, bis hin zum Speiseplan – vermerkt für den 28. Juni den Einzug der vier jungen Männer: „Jo(hann)es Theodorus Holtz“ aus Elsen im Herzogtum Jülich (später Pfarrer im Vest Recklinghausen), „Petrus Hauffs“ aus Gustorf im Erzstift Köln (später Pfarrer in Asbach), „Franziskus Bernardinus Geusen“ aus Linnich im Herzogtum Jülich (als geweihter Priester früh verstorben) und „Henricus Josephus Klein“ aus der Stadt Köln (später Lektor, also Dozent) am Priesterseminar und Kaplan an Klein St. Martin zu Köln). Von einer besonderen Einweihungsfeier 1738 ist nichts überliefert.

Ein Jahr später traten weitere sieben Alumnen ein. Mit dem zweiten Regens Johann Christoph Joseph Rensing (seit 1740; vorher Ökonom) entwickelte sich das Kölner Priesterseminar zur festen Größe in der Priesterausbildung, die zuvor an Gymnasium und Universität absolviert worden war. Später siedelte das Seminar in das ehemalige Jesuitenkolleg an der Marzellenstraße (heute Generalvikariat) um, von dort 1929 nach Bensberg und 1958 in den neu erbauten Gebäudekomplex an der heutigen Kardinal-Frings-Straße, wo es seither untergebracht ist. Die vier ersten Alumnen aber standen am Anfang einer bis heute reichenden langen Kette Kölner Priester, die im Priesterseminar auf ihren „Dienst im Weinberg des Herrn“ vorbereitet wurden.

Ulrich Helbach