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Service

Kunst: Ausstellungen im Verleih

Die aufgeführten Wanderausstellungen und Materialien können Sie ausleihen bzw. bestellen, wenn Sie bei der Präsentation der Ausstellung mit einer der Einrichtungen der katholischen Erwachsenen- und Familienbildung im Erzbistum Köln kooperieren.

Willi Baumeister, 'Salome und Herodias', 1946

In seinem Buch: „Das Unbekannte in der Kunst“ behauptet Willi Baumeister, dass ein Gemälde durch die Nachahmung der Natur die Natur nicht darstellt, sondern eher in den konventionellen Formen zur „Wachsleiche“ erstarren lässt. Der Künstler hielt geometrische und offene Farbkompositionen für geeigneter, um die Vorstellung von Werden und Vergehen anzuregen. In den letzten Kriegsjahren schrieb der Maler, Grafiker, Bühnenbildner, Kunsttheoretiker und Hochschullehrer sein Plädoyer für die Abstraktion. Seine kunsttheoretischen Überlegungen konnten erst 1946 erscheinen, da Willi Baumeister während der nationalsozialistischen Diktatur dem Berufsverbot unterlag.

Michael Bleyenberg, 'spero lucem', 2003

„Ich erhoffe Licht“ ist nicht nur der Titel eines Kunstwerks von Michael Bleyenberg, sondern kann ganz allgemein als Charakterisierung seiner Arbeitsweise verstanden werden. Michael Bleyenberg beschreibt sich als einen Künstler, der mit Licht malt.

Von der klassischen Malerei herkommend führte ihn der Weg zur Holografie. Mit dieser Technik schafft er leuchtende Bilder und abstrakte Skulpturen aus kalkulierten Lichtbrechungen. Ohne genauere Kenntnisse der physikalischen Gegebenheiten lässt sich der Entstehungsprozess kaum beschreiben. Doch der Künstler findet eine einfache Analogie: „Ich male mit dem Regenbogen.“ Aus kalkulierten Lichtbrechungen entstehen leuchtende Bilder und abstrakte Skulpturen.

Peer Boehm, „daheim ist am schönsten“, 2013

Peer Boehm spielt in seinen Werken mit der (fragmentarischen) Wahrnehmung von Wirklichkeit. Die Lücke im Titel des Zyklus ist Programm: Er bearbeitet diese konzeptionelle und inhaltliche Fragestellung zum Thema Erinnerungen seit 2006 in verschiedenen Werkzyklen. Als Ausgangspunkt zu „Daheim ist am schönsten“ verwendet Boehm Fotografien von anonymen Personen an nicht eindeutig definierbaren Orten.

Illustration von Annemarie van Haeringen aus dem Buch „Noah und die große Flut Von Cornelia Boese und Annemarie van Haeringen

Wie aus grauer Vorzeit und zugleich aktuell liest sich die Arche Noah-Geschichte aus dem Buch Genesis. Die Erzählung taucht in den drei großen Religionen, im Islam, Judentum und Christentum auf und erfreut sich großer Beliebtheit, denn es geht um den Versuch eines Neuanfangs, um eine Kraft, die der Gewalt und der Dunkelheit trotzt.

Der Schriftstellerin und ehemalige Opern-Souffleuse Cornelia Boese und der niederländischen Künstlerin Annemarie van Haeringen ist es gelungen, die Geschichte in eine erfrischende, kreative Neufassung zu bringen.

Marc Chagall, 'Moses empfängt die Gesetzestafeln', (Mourlot 123), 1956

Moische Chazkelewitsch Schagalow, der sich später Marc Chagall nannte, zog seit seiner frühsten Jugend die Bibel in ihren Bann. In seinen Gemälden, Zeichnungen, Druckgrafiken, Bühnenbildern, Glasfenstern und anderen Werken finden sich zahlreiche Themen religiösen Inhalts.

Aber nicht nur das Buch der Bücher war für ihn Inspirationsquelle, sondern auch Elemente profaner Literatur, Musik und Gegenstände der Lebenswelt seiner Heimatstadt Witebsk. Auch Motive aus seiner Zeit in Paris fanden Eingang in seine Kunst. 

Marc Chagall, 'Der Künstler Bezalel', (Mourlot 464), 1966

Die Bilder zum biblischen Buch Exodus des russischen Künstlers Marc Chagall entstanden im Jahr 1966. Geschildert wird der Auszug des Volkes Israel aus Ägypten, die Errettung Israels am Schilfmeer und der Bundesschluss am Sinai unter der Führung des Propheten Mose. Der später in Frankreich lebende Künstler nahm diese jüdische Geschichte nie als Einzelschicksal wahr, sondern beschrieb sie als allgemeingültiges Beispiel. Auch in diesem Bildzyklus setzte er das Thema der Befreiung, des Auszuges und des Weges in einen zeitlos über sich hin- ausweisenden Zusammenhang. Chagall wollte „Maler für alle Menschen“ sein. 

Salvador Dalí, 'Der Nachen mit dem Engel als Fährmann', 1960

Der spanische Künstler Salvador Dalí beschäftigte sich in den 1950er Jahren intensiv mit der „Divina Commedia“, dem Hauptwerk des 1265 in Florenz geborenen Dichters und Philosophen Dante Alighieri (1265-1321).

Dalí erhielt den Auftrag, die zwischen 1307 und 1321 entstandenen Verse des berühmten italienischen Autors zu illustrieren. Die in 100 „Gesänge“ unterteilten Gedichte über die Jenseitsvorstellungen des Mittelalters vergegenwärtigte Dalí in 100 Aquarellen, die dann als Druckvorlagen verwendet wurden.

Antje Damm, DER BESUCH

Die menschenscheue Elise trifft auf Emil, einen neugierigen, kleinen Jungen. Elise ist eine ängstliche Frau; sogar vor Bäumen fürchtet sie sich. Oder vor dem Papierflieger, der eines Tages zum Fenster ihres grauen Hauses hereinsegelt. Dies ist der Beginn einer Reise, die nicht nur für Elise und ihre Welt Vieles verändern wird.

Ulrich Dohmen, 'Zeichen der Passion, VII', 1999-2001

Ulrich Dohmens Bildzyklus „Zeichen der Passion“ orientiert sich an kunsthistorischen Vorbildern und religiös-philosophischen Fragen des christlichen Kreuzwegs, doch vermied der Künstler bewusst eine erzählerische Darstellung der brutalen Hinrichtung Jesu.

Allen seinen 14 Bildern gemeinsam ist, dass auf jedem der schmalen Hochformate eine helle Farbfläche über dunklem Grund zu schweben scheint. Darin eingeschrieben hat Ulrich Dohmen verschiedene Zeichen, Pfeile, kleine Rechtecke, Kreuzformen, Farbbalken und Farbverläufe. Auf dem einfarbigen Grund treten sie wie Ereignisse auf. 

Wolf Erlbruch, o.T., aus Kinderzimmer-Kalender 'Nur Mut', 2011

Wolf Erlbruch, der vor allem als Bilderbuchkünstler bekannt ist, entwarf von 1994 bis 2017 fast jährlich den „Kinderzimmerkalender“ für den Peter Hammer-Verlag in Wuppertal. Die Ausstellung zeigt eine Auswahl von 40 dieser Blätter mit den Jahresthemen: „Groß und Klein“, „Glück“, „Zeit“ sowie „Nur Mut“. Aus Papiercollagen und Zeichnungen lässt Wolf Erlbruch eigenwillige menschliche und tierische Figuren entstehen. Die urtümlichen Persönlichkeiten positioniert er stets spannungsvoll auf dem Untergrund. Bravheit ist auch im kompositorischen Sinne Fehlanzeige. Mit übergroßen Nasen und Augen fliegen sie durch die Luft oder stecken mit dem Kopf in Blumenvasen.

Max Ernst, 'Lewis Carrolls Wunderhorn', Nr. III, 1970

Mit „Lewis Carrolls Wunderhorn“, einer Mappe mit 36 Farblithografien, ehrte der in Brühl geborene Max Ernst den britischen Schriftsteller, Fotografen, Mathematiker und Diakon Charles Lutwidge Dodgson (1832-1898).

Unter dem Künstlernamen Lewis Carroll verdankte Dodgson seinen literarischen Erfolg in erster Linie dem Buch „Alice im Wunderland“. Er entwarf eine fantastische Welt, in der die Autorität der mathematischen Logik und gesellschaftlich anerkannten wissenschaftlichen (Denk-)Strukturen ins Wanken geraten. 

Theodor Storm Der kleine Haewelmann Buchcover Diogenes Verlag

Der Jurist und Schriftsteller Theodor Storm (1817-1888) schrieb das Märchen von einem eigenwilligen Jungen, der nicht schlafen will, im Jahr 1849 für seinen Sohn Hans. Die aus dem Niederdeutschen stammende Bezeichnung ‚Häwelmann‘ beschreibt ein kleines Kind, das übermäßige Aufmerksamkeit für sich fordert. So ruft der Junge auch immer wieder ungeduldig „mehr, mehr!“, als er in seinem Rollbettchen zunächst durch sein eigenes Zimmer fährt, dann durch die Stadt, durch den Wald, zum Ende der Welt und sogar zum Mond und den Sternen, bis er Frühmorgens von der Sonne ins Meer geworfen wird und in einem Boot landet.

Götz Sambale, 'Könige', 2012

Ein Schwerpunkt im Werk des Bildhauers Götz Sambale bilden die „Könige“, kleinformatige Bronzeskulpturen auf hohen Holzsockeln. Der Künstler konzentriert sich hier auf die Darstellung einer inneren menschlichen Haltung. Die meist jugendlichen Figuren begegnen ihrer Umwelt mit einem offenen Körperausdruck auf Augenhöhe. Nicht immer können sie eindeutig als männlich oder weiblich identifiziert werden und auch die Gesichtszüge sind nicht durch individuelle Merkmale geprägt. Egal ob sie hocken, stehen oder sitzen, sie überraschen die Betrachtenden durch ihr unmittelbares, selbstverständliches Erscheinen. 

Emil Schumacher, 'Genesis', VI, 1998

Der in Hagen geborene Künstler Emil Schumacher studierte an der Kunstgewerbeschule in Dortmund freie Grafik und entwickelte nach dem Zweiten Weltkrieg eine gestische, informelle Bildsprache. Er konzentrierte sich dabei weitgehend auf die Ausdruckskraft der Farbe. Seine Arbeiten erreichen durch einen dickflüssigen, mehrschichtigen Farbauftrag oft plastische Ausmaße.

Ein Jahr vor seinem Tod illustrierte er den Bibeltext des Buches Genesis von der Erschaffung der Erde bis zum Turmbau zu Babel. Mit ursprünglichen, spröden Liniengeflechten auf schrundigem Grund erinnert Schumacher an mythischen Schriftzeichen und Höhlenmalereien. Seine Kompositionen ergänzt er mit wenigen figürlichen Motiven, so dass die Assoziationen der Betrachter/-innen auf die Entwicklung des Lebens aus dem Chaos gelenkt werden.

Hieronymus Hess: La Danse de Morts (Ausschnitt), um 1843, Sammlung Fritz Roth

Der Tod als Übergang vom irdischen Leben in ein unbekanntes Jenseits hat zu allen Zeiten und in allen Kulturen die Vorstellungskraft der Menschen herausgefordert. Seit wenigstens 3000 Jahren wird zu Ehren Verstorbener musiziert und getanzt. Die ältesten erhaltenen Darstellungen vom Tod als tanzendes Skelett sind rund 2000 Jahre alt. Solche Bilder und Texte waren bereits im Spätmittelalter in ganz Europa, aber auch im Himalaja und in Mittelamerika verbreitet.

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Inhaltliche Beratung

Dr. Ursula Krohn

Buchung der Ausstellung

Tanja Tölle-Küpper