Die menschenscheue Elise trifft auf Emil, einen neugierigen, kleinen Jungen. Elise ist eine ängstliche Frau; sogar vor Bäumen fürchtet sie sich. Oder vor dem Papierflieger, der eines Tages zum Fenster ihres grauen Hauses hereinsegelt. Dies ist der Beginn einer Reise, die nicht nur für Elise und ihre Welt Vieles verändern wird.
Die Erzählung findet in einem Guckkasten statt. Er ist die Bühne, für eine Welt, die sich nach und nach von einem schwarz-weißen, mit dunklen Ahnungen gefüllten Raum durch farbiges Licht und kolorierte Zeichnungen in ein belebtes Zuhause verwandelt. Alle Gegenstände und Figuren sind mit schlichten, gewollt ungelenken Zeichnungen auf Pappscheiben gezeichnet oder zu Skulpturen zusammengeklebt. Sie lassen den Betrachtenden viel Freiraum einen inneren Film zu konstruieren und die Geschichte weiter zu spinnen. Das kann nicht nur im Kopf, sondern auch leicht mit der Hand umgesetzt werden, denn dafür braucht es nur etwas Karton, Farbe, Klebstoff und Papier.
Im Bilderbuch von Antje Damm (*1965 in Wiesbaden) gehen künstlerische Mittel und erzählerischer Inhalt maximal überein. Das Buch strotzt nur so vor Kreativität und Zuversicht. Die Freude am Gestalten und die Liebe zum Detail entwickeln sich genauso wie die Stimmung einer alten Dame, die unerwarteten Besuch eines arglosen Jungen bekommt.