Eine Planungshilfe für die Erwachsenenbildung
Seit vielleicht zwei Jahrzehnten erleben die Schriften der Benediktinerin Hildegard von Bingen (1098 - 1179) eine regelrechte Renaissance. Wurde sie zuvor nur im Rahmen der traditionellen Volksfrömmigkeit verehrt, so treffen ihr Gedanken jetzt den Geist der Zeit bzw. den Zeitgeist. Ihr Werk zieht heute ein Amalgam feministischer, ökologischer, therapeutischer, mystischer, ästhetischer und esoterischer Intersessen auf sich, die sich beileibe nicht nur auf Edelsteine und Dinkel beschränken und im christlichen wie im außerchristlichen Kontext zu finden sind. Ihre Zusammenschau von Gott, Mensch und Welt gilt als Muster für eine "ganzheitliche" Sichtweise, die Malereien zu ihrer Schau werden als "Mandalas" geschätzt.
Veranstaltungen zu und über Hildegard von Bingen lassen sich vor diesem Hintergrund auf eine Gratwanderung ein, weil sie die Art und Resultate ihres persönlichen wie mittelalterlichen Denkens entweder zu unkritisch aktualisieren oder - schon seltener - zu stark historisieren und relativieren. Die Übersetzung ihrer mittelalterlichen, lateinischen und bildlichen Sprache in eine heutige Begriffssprache birgt das ständige Risiko von krassen Mißverständnissen in sich.
Doch gerade diese Gratwanderung lohnt die Anstrengung der Bildung und ohne diese Anstrengung blieben Hildegard und mit ihr die Bildung eine wenig interessante Angelegenheit. Die Planungshilfe, die anläßlich ihres 900. Geburtstages entstanden ist, bietet hierzu Hilfestellungen.
Inhalt
- Hildegard von Bingen
- Hildegard als Seherin und Lehrerin
- Hildegard als Natur- und Heilkundige
- Hildegard als Dichterin und Komponistin
- Hildegard als Seelsorgerin und Predigerin
- Hildegard als Nonne und Äbtissin
- Hildegard als Frau
Herausgeber: Erzbistum Köln, Hauptabteilung Bildung und Medien,
Abteilung Erwachsenenbildung, Marzellenstr. 32, 50668 Köln
Text: Dr. Ulrich Papenkort
Verantwortlich: Kurt Koddenberg
copyright: Hauptabteilung Bildung und Medien im Erzbistum Köln, 1997