Wer bin ich?
Am 4. Mai 1967 wurde ich als fünfter und jüngster Sohn meiner Eltern in Selters/Westerwald geboren und bin in Ransbach-Baumbach groß geworden. Glaube und Kirche gehörten in unserer Familie ganz selbstverständlich zum Alltag. Wie meine älteren Brüder war ich auch Ministrant und in der Jugendarbeit tätig.
Angeregt durch die Lektüre eines Buches über einen Priester habe ich mitbekommen, dass der Liebe Gott etwas von mir wollte. Erst zaghaft und dann immer intensiver spürte ich meine Berufung zum Priestertum. Nach dem Abitur 1986 begann ich mein Studium an der Universität in Bonn und wurde Priesteramtskandidat des Erzbistums Köln im Collegium Albertinum. Nach dem Diplom 1991 und meiner Praktikantenzeit in Wissen/Sieg empfing ich 1992 die Diakonen- und 1993 die Priesterweihe.
Nach drei Jahren Kaplanszeit in St. Marien und St. Barbara in Neuss berief mich Joachim Kardinal Meisner für 7 Jahre zu seinem „Erzbischöflichen Kaplan und Geheimsekretär“. Anschließend übertrug er mir die Aufgabe des Generalvikars (2004-2012).
Am 25. März 2012 wurde ich zum Bischof geweiht und bin seither als Weihbischof im Erzbistum Köln tätig, beauftragt für den Pastoralbezirk Nord, außerdem als Bischofsvikar für die Internationale Katholische Seelsorge und für die Orden und Personen des gottgeweihten Lebens im Erzbistum Köln.
Welche Aufgaben habe ich?
Als Weihbischof in Köln bin ich zunächst einmal für den Pastoralbezirk Nord beauftragt. Dieser Bezirk umfasst die Städte Düsseldorf, Remscheid, Solingen und Wuppertal sowie die Kreise Neuss und Mettmann. Es ist ein Gebiet, auf dem ca. 605.000 Katholiken in 103 Pfarreien und 48 Seelsorgebereichen leben. Meine Aufgabe ist es, dort Jugendlichen das Sakrament der Firmung zu spenden, Kontakt zu den Gemeinden zu halten, insbesondere auch zu den Priestern, Diakonen und pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Im Auftrag unseres Erzbischofs führe ich in jedem Seelsorgebereich alle 6 Jahre einen offiziellen Besuch, die sogenannte "kanonische Visitation" durch. Ziel einer Visitation ist es, das Leben in den verschiedenen Orten und Pfarreien kennenzulernen, die Sorgen und Nöte der Menschen zu hören, sie im Glauben zu ermutigen, bestimmte Aspekte unseres Glaubens in Erinnerung zu rufen und auf diese Weise besonders die Sorge Jesu Christi, des einzigen Hirten unserer Kirche, präsent zu machen. Vor diesem Hintergrund ist es dann auch meine Aufgabe unseren Erzbischof und seine engsten Mitarbeiter in seinen Entscheidungen zu beraten und zu unterstützen.
Außer dieser regionalen Zuständigkeit gibt es noch zwei Felder für die ich eine besondere Beauftragung habe. So bin ich Bischofsvikar für die Internationale Katholische Seelsorge (kurz: IKS). Rund 350.000 Katholiken anderer Muttersprachen leben in unserem Erzbistum. Viele von ihnen werden durch eigene Seelsorger begleitet. Dafür haben wir im Erzbistum 43 muttersprachliche Gemeinden in 26 Sprachen und 10 Riten eingerichtet. Die Katholiken anderer Muttersprache liegen auch dem Erzbischof am Herzen, der mir die Sorge für sie in seinem Namen anvertraut hat. Außerdem bin ich Bischofsvikar für die Orden und Personen des gottgeweihten Lebens. Das sind in unserem Erzbistum etwa 100 Ordensinstitute, mit über 1200 Ordensleuten in etwa 200 klösterlichen Niederlassungen. Viele dieser Gemeinschaften haben eigene Ordnungen, Statuten und Regeln; und die Beziehungen zum Erzbistum Köln sind vielfältig gestaltet (geistlich/pastoral/rechtlich/geschwisterlich). Meine Aufgabe ist es – ebenfalls im Namen des Erzbischofs – sie zu unterstützen und zu begleiten, damit sie ihre Berufung und ihr eigenes Charisma in heutiger Zeit gut leben können.
Was ist mir an unserem Glauben besonders wichtig?
Der Kern unseres christlichen Glaubens ist die Menschwerdung Gottes. Gott ist nicht der Welt fern, sondern uns Menschen ganz nahe. Er ist der „Immanuel“, der „Gott-mit-uns“. Jesus Christus ist wahrer Gott und wahrer Mensch. Er ist ganz Gott geblieben und hat zugleich unser Leben geteilt bis hinein in Not, Elend und Tod. Aber er hat den Tod und die Sünde besiegt durch seine wirkliche und wahrhaftige Auferstehung.
Und dieser Christus ist es, der mit jedem Mensch eine ganz persönliche Beziehung und Freundschaft eingehen möchte. Diese Freundschaft mit Christus für mich entdeckt zu haben, ist das größte Glück meines Lebens. Ich möchte durch mein Leben und meinen Dienst den Menschen, die mir begegnen, helfen, selbst für ihr Leben diese Freundschaft zu entdecken.
Wer liegt mir besonders am Herzen?
Natürlich möchte ich mich jedem Menschen, der mir begegnet wirklich zuwenden. Es gibt aber zwei Personengruppen, die mir besonders am Herzen liegen, denen ich mich in besonderer Weise verbunden fühle.
Das sind zum einen die Jugendlichen. Das hängt schon damit zusammen, dass ich durch die Spendung des Firmsakramentes immer wieder mit vielen Jugendlichen in Kontakt komme. Ich biete Ihnen auch über Facebook an, mit mir in persönlichen Kontakt zu treten. Ich freue mich, wenn ich immer wieder auch Besuch von Jugendgruppen erhalte, mit denen ich mich in meiner Wohnung treffe. Im Laufe der Zeit hat sich auch ein Gesprächskreis junger Erwachsener "Face to faith" herausgebildet, die ich ebenfalls alle 4 bis 6 Wochen treffe.
Daneben liegen mir besonders die Eheleute am Herzen. Ich weiß aus eigenem Erleben, wie prägend und wichtig die Familie ist. Und die Familie geht eben aus der Ehe hervor. Ein anderer Grund liegt darin, dass ich mich in meinem Studium sehr mit dem hl. Johannes Paul II. beschäftigt habe, der sich wiederum sehr intensiv mit dem Thema Ehe und Familie auseinandergesetzt hat. Seine Lehren und Gedanken helfen den katholischen Glauben zum Thema Ehe und Familie besser zu verstehen und als Hilfe für das eigene Leben zu entdecken. Neben Veröffentlichungen zu diesem Thema halte ich jährlich einen Ehevorbereitungskurs, begleite einige Ehepaare auf ihrem Lebensweg und lade Ehepaare aus meinem Pastoralbezirk nach 5, 10, 15 oder 20 Ehejahren zu einem Tag der Begegnung ein.
Ob zu Jugend oder Eheleuten, für Anregungen und Hinweise bin ich sehr dankbar.