Meine Motivation, mich auf den Weg in den Diakonat zu machen, ist mir eher "zufällig" durch einen Freund begegnet, der eben diesen Weg eingeschlagen hatte und mir davon berichtete. Ich merkte, wie mich dieses Thema zunächst irritierte aber nicht mehr losließ. Nach einigen Monaten intensiven Nachdenkens nahm ich dann Kontakt zum Diakoneninstitut in Köln auf, um mich weiter zu informieren. Anfang 2007 begann ich schließlich die Ausbildung dort.
Mehrere Dinge sind mir an der Berufung zum Diakon wichtig, die sich gut an zwei Zeichen der Weiheliturgie deutlich machen lassen: zum Ersten ist es das "Sich-ganz-in-Dienst-nehmen-lassen" durch Christus. Besonders schön wird dies für mich beim Ritus der sog. "Prostratio" deutlich, bei der die Weihekandidaten flach ausgestreckt auf dem Boden liegen, während für sie und ihren Dienst in besonderer Weise gebetet wird. Als Diakon stelle ich mich so, wie ich bin, mit allen meinen Fähigkeiten und Begabungen, aber auch mit meinen Begrenztheiten und Schwächen, mit meinem Leben als verheirateter Mann und Familienvater, Christus ganz zur Verfügung. Vor ihm und der Kraft seiner Liebe bin ich ganz klein. Aber er ruft mich in seinen Dienst der Nachfolge und richtet mich auf.
Das zweite für mich sehr wichtige Zeichen ist die Übergabe des Evangeliums an den neugeweihten Diakon aus den Händen des Bischofs mit den Worten "Empfange das Evangelium Christi: Zu seiner Verkündigung bist du bestellt. Was du liest, ergreife im Glauben; was du glaubst, das verkünde, und was du verkündest, erfülle im Leben." Als Diakon versuche ich, in jeder Lebenslage und meiner ganzen Existenz die Frohe Botschaft Jesu Christi zu den Menschen zu tragen – auch und gerade dann, wenn diese Menschen in ihrem Leben z.B. durch Krankheit, Trauer und Leid in einer besonderen Notlage sind. Den Menschen in diesen Situationen und im alltäglichen Leben Gottes Nähe und Liebe zuzusprechen, ihnen zu helfen und beizustehen, ist für mich die wichtigste und schönste Aufgabe meines Dienstes.