Der 1173 in Caleruega (Spanien) geborene Dominikus de Guzman trat nach dem Studium in Palencia 1196 in das Domkapitel von Osma ein und lebte zunächst als Priester in klösterlicher Gemeinschaft. Auf einer Reise durch Südfrankreich begegnete er der Irrlehre der Katharer. Er entschloss sich, konsequent arm nach dem Evangelium lebend, zur Wanderpredigt im Dienste der Verkündigung und suchte die Auseinandersetzung mit den Häretikern in Predigt und theologischer Disputation. 1215 gründete er in Toulouse die Gemeinschaft der Predigerbrüder, die 1217 durch Papst Honorius III. anerkannt wurde. 1220 fand das erste Generalkapitel in Bologna statt; kurz nach dem zweiten starb Dominikus am 6. August 1221. Papst Gregor IX. sprach ihn 1234 heilig. Der Orden breitete sich rasch aus: Bereits 1220 wurde in Friesach der erste Konvent im deutschen Sprachgebiet gegründet, 1221 folgte der Konvent in Köln und die Errichtung der Provinz Teutonia, so dass bis 1300 94 Konvente abgehalten wurden.
Bedeutende Theologen im Orden: Albertus Magnus, Thomas v. Aquin, Melchior Cano. Auch umstrittene Gestalten: Giordano Bruno, Savonarola. Vertreter der dt. Mystik: Meister Eckhart, Heinrich Seuse, Johannes Tauler; nicht weniger bedeutend die Kirchenlehrerin Katharina v. Siena.
Das Kloster Heilig Kreuz in Köln wurde zunächst in der Stolkgasse gegründet. 1248 wurde hier das Studium Generale des Ordens in Deutschland errichtet, an dem der hl. Albertus Magnus und der hl. Thomas von Aquin wirkten. In der Säkularisation wurden das Kloster und die Kirche zerstört. 1898 kehrten die ersten Dominikaner nach dem Kulturkampf wieder nach Köln zurück und konnten mit dem Bau eines neuen Konvents an der Lindenstraße beginnen. Nach der weitgehenden Zerstörung durch die Bombenangriffe auf Köln im 2. Weltkrieg, wurden das Klostergebäude und die Kirche 1952 wiedererrichtet. Seit Beginn unseres Jahrhunderts ist das Kloster Heilig Kreuz Sitz des Provinzialoberen für die deutsche Ordensprovinz Teutonia. Wertvollster Besitz des Klosters ist eine Heilig-Kreuz-Reliquie, die im Jahre 1248 von Albertus Magnus als Geschenk des französischen Königs Ludwig IX. von Paris nach Köln gebracht wurde. Der hl. Johannes von Köln, Märtyrer von Gorkum im Jahre 1572, war Mitglied des Klosters Heilig Kreuz.